Logbuch 2009
2009 Panama - Kolumbien - Venezuela - Aruba - Curacao - Haiti - Kuba
Januar 2009 San Blas Inseln
Es gibt hier ungefähr 365 Inselchen, fast für jeden Tag des Jahres eins. Man kann sich eine einsame Insel aussuchen oder man kann auch einen mehr frequentierten Ankerplatz wählen, um am Sozialleben der Fahrtensegler teilzunehmen. Sylvester haben wir eine Riesenparty mit allen Seglern hier am Ankerplatz gefeiert.
Die Kunas sind ebenfalls sehr freundlich und wir wurden schon oft von ihnen eingeladen.
Die Tage vergehen bei uns meistens mit Schnorcheln, Tauchen oder Landausflügen. Das Schnorcheln ist teilweise sehr gut. Wir waren schon an Plätzen, wo wir Ammenhaie, Adlerrochen, Stachelrochen und sogar Delfine gesehen haben.
Die Tauchplätze sind hier wenig besucht. Es gibt nur wenige Boote, die mit Tauchflaschen ausgerüstet sind. Entsprechend gut erhalten sind die meisten Riffe.
Die Landausflüge sind zum Teil spektakulär! Viel Natur und viele freundliche Menschen.
Teilweise kommt die Natur aber auch an Bord und ist da nicht immer so erwünscht. Nachbarlieger an einem Ankerplatz hatten morgens eine Boa an Bord und leider wurde der Bordhund einer anderen Yacht (auf einem anderen Ankerplatz) vom Krokodil gefressen.
Es gibt auch Aufregungen anderer Art: Einmal mussten wir helfen, eine Yacht vom Riff zu ziehen. Ist zum Glück gelungen.
So ist also immer was los und es wird uns nicht langweilig.
Wir werden noch einige Wochen hier bleiben und es gibt dann auch demnächst wieder einen neuen Bericht. Ihr verfolgt ja sicher immer unsere Position in unserem Kursbuch und bald gibt es auch wieder neue Photos.
Februar 2009 San Blas Inseln
Im Prinzip gibt es nichts absolut Neues zu berichten. Die Tage vergehen immer noch mit Schnorcheln, Tauchen oder Landausflügen. Abends gibt es manchmal Parties und man lernt viele nette Menschen kennen.
Von den Landausflügen möchte ich aber diesmal mehr erzählen. Eine sehr schöne Tour haben wir mit Liza (eine der besten Mola Maker) gemacht. Wir wurden abgeholt und dann ging es ein Stück mit dem Kajuka in den Rio Sidra. Liza zeigte uns die Begräbnisstätten des Ortes und auch den Begräbnisplatz ihrer Familie. Danach ging es 2 Stunden bergauf, bergab quer durch den Dschungel. Wir überquerten dabei kleine Flüsse und Mittagspause mit Picknick war an einem schönen natürlichen Swimmingpool.
Durch einen kleinen Wasserfall ist ein Becken aus dem Fels gewaschen worden und das Schwimmen im Süßwasser machte großen Spaß.
Danach ging es entlang des Flusslaufes zurück. Teilweise mussten wir schwimmen oder konnten manchmal auch eine natürliche Wasserrutsche benutzen.
Müde aber glücklich waren wir erst am späten Nachmittag wieder an Bord.
Ganz anders, aber nicht weniger spektakulär, waren die Rio Mandinga Touren. Wir haben diese Tour zweimal gemacht, da sie uns ausnehmend gut gefallen hat.
Hier war der überwiegende Teil eine Flussfahrt, die zu einem Dorf weit im Landesinneren geführt hat. Abgesehen davon, dass es auch hier durch den Dschungel ging und wir auch viele Krokodile gesehen haben, gab es noch eine andere Besonderheit! Durch Regenfälle waren viele Baumstämme aus dem Bergen in den Fluss geschwemmt und haben zu mehreren Blockaden geführt. Teilweise hatte man den Eindruck, dass jetzt kein Durchkommen mehr möglich ist. Mit der tatkräftigen Unterstützung von Allen ging es aber doch vorwärts.
In dem Dorf, welches wir besucht haben, leben die Menschen noch sehr traditionell. Die erste Aktion war, den Sahila, den Dorfältesten zu begrüßen. Wir stellten uns vor und wurden dann eingeladen, das Dorf zu besichtigen.
Danach ging es wieder zurück und wir haben es gerade noch rechtzeitig, vor Einbruch der Dunkelheit, wieder an Bord zurück geschafft.
Ein anderes Event waren die Festlichkeiten zur Jahresfeier der Kuna-Revolution 1925. Die Kunas wurden damals von den Panamesen unterdrückt und haben sich erfolgreich gewehrt. Heute haben sie sogar einen semi-autonomen Status.
Wir sind nach Tigre gesegelt, einem Dorf, in dem die Feierlichkeiten noch wie in alten Zeiten abgehalten werden. Am Abend vorher wurden alle Segler am Ankerplatz in den Congresso (Versammlungsraum der Kunas) eingeladen und es wurden uns der Programmablauf und die Geschichte erklärt.
Abends und am nächsten Tag wurde die Revolution nachgespielt und es wurde musiziert und getanzt. Natürlich fehlte auch das Chicha-Trinken nicht.
Es gäbe noch viel zu berichten, aber ich will mir ja auch noch was für den März aufheben :-))
März 2009 San Blas Inseln
Wenn man mitten in der Natur lebt, hat man auch manchmal Lust auf Stadtleben. Nicht ganz unwichtig war jedoch auch die Gelegenheit zum Einkaufen. Wir waren in den vergangenen Monaten mehrmals in Panama City. Die Stadt hat schöne Ecken, kann aber noch nicht ganz mit Cartagena mithalten. Es wird aber zur Zeit viel renoviert und man ist fleißig dabei, die historische Substanz zu erhalten.
Die Fahrt von Carti nach Panama City ist ein Abenteuer für sich. Carti ist der einzige Ort in Kuna Yala, wo überhaupt eine Strasse hinführt. Wobei Strasse eigentlich nicht der richtige Ausdruck ist. Eine große Strecke ist eine unbefestigte Piste, die bei Regen zu einer Schlammpiste mutiert und nur mit Jeeps überhaupt zu bewältigen ist. Im Moment muss dabei auch noch ein Fluss durchquert werden, man arbeitet aber daran, eine Brücke zu bauen.
Neben der Schaukelei erwartet einen aber eine phantastische Fahrt durch den Dschungel mit atemberaubenden Ausblicken. Immerhin ist Panama sehr gebirgig und die Berge erheben sich gleich nach Verlassen der Küste.
Einmal sind wir auch mit Belena bis nach Puerto Lindo gesegelt. Von dort fahren auch regelmäßig Busse nach Panama City. Das öffentliche Busnetz in Panama ist vorbildlich. Man kommt aus jedem noch so kleinem Dorf mehrmals täglich nach Panama City. Der deutsche Nahverkehr könnte sich da mal ´ne Scheibe abschneiden!
Zurück in Kuna Yala wurde der Tagesablauf natürlich wieder vom Wasser bestimmt. Jetzt im März hatten wir noch klarere Sicht unter Wasser, da der Passat schon gelegentlich nicht mehr so heftig wehte. Eine Region wurde von den dort ständig ankernden Seglern als Swimmingpool bezeichnet. Sehr nachvollziehbar! Allerdings war auch die Zeit für die portugiesische Galeere (giftige Quallenart). Als wir das erste Mal eine gesehen haben, dachten wir im ersten Moment an eine lila Plastiktüte, die im Meer schwimmt.
Beim Schnorcheln oder Tauchen sind wir zum Glück aber keiner begegnet. Aber dafür haben wir fast jedes Mal Adlerrochen, Stachelrochen und oft Ammenhaie gesehen.
Bald geht aber die Zeit hier für uns zu Ende und der Abschied fällt uns ganz schön schwer.
21. 03. 09 - 24. 03. 09 Eastern Holandes/San Blas Inseln - Isla Fuerte/Kolumbien
Wir machen uns auf den Weg nach Osten. Cartagena ist das Ziel. Wir haben zwar schon vor ein paar Tagen in Panama ausklariert, aber das Abschiednehmen hat doch noch eine Weile gedauert. In Tagesetappen segeln wir erstmal über Snug Harbour und Mamitupu nach Isla de Pinos. Hier im Osten sind die San Blas Inseln noch ursprünglicher. Viele andere Segler sieht man hier allerdings nicht.
Von Isla de Pinos wollen wir den Sprung nach Kolumbien machen. Früh morgens geht es Ankerauf und wir haben guten Wind. Belena läuft mal wieder wie´s Lottchen. Bei teilweise nur 8 kn wahrem Wind läuft Belena aber oft über 10 kn.
Am späten Nachmittag fällt der Anker bereits vor Isla Fuerte in Kolumbien nach 110 sm. Alles im Tageslicht gesegelt! Ist doch schön, wenn man ein schnelles Boot hat! Und Delphine haben uns auch begleitet. Was will man mehr!
26. 03. 09 Puerto Limon/Isla Fuerte - Isla Tintipan
Eigentlich wollten wir gestern schon weitersegeln, aber wir haben mal wieder die Erfahrung machen müssen, dass den Wettervorhersagen nicht zu trauen ist. Wir segelten morgens fröhlich los und um Punkt 9.00 Uhr wurde der Wind weniger und schlief schließlich ein! Da wir nicht motoren wollten, sind wir einfach nach Isla Fuerte zurück.
Am nächsten Tag, neuer Versuch. Es lief anfangs richtig gut und wir flogen nur so übers Meer, aber später ließ der Wind wieder nach. Wir wollten diesmal aber nicht mehr umkehren und sind dann doch ein paar Meilen motort. Später setzte der Wind dann wieder ein und wir konnten die letzten Meilen bis zum Archipel San Bernardo doch noch segeln. Wenn der Passat nicht so heftig weht, überwiegt hier offenbar der Land-Seewind-Effekt. Da dieses Gebiet hier als Marinepark deklariert ist, sind Bojen gesetzt und wir machen an einer bei Tintipan fest.
28. 03. 09 Tintipan - Isla Grande/Islas del Rosario
Nachdem wir gestern auf die Nordseite gefahren sind, soll es heute weiter zu den Islas del Rosario gehen. Nachdem der Wind eingesetzt hat, segeln wir mit leichter Prise los. Der Wind hielt durch und wir konnten auf einem Bug bis kurz vor die Islas del Rosario segeln. Nachdem wir uns durch die Riffe bis zur Nordküste von Isla Grande gehangelt haben, machen wir an einer Boje zwischen Isla Fiesta und Isla Grande fest.
30. 03. 09 Islas del Rosario - Cartagena
Gestern haben wir uns noch mal an einen anderen Ankerplatz nördlich Isla Caribaru verlegt. Heute morgen war allerdings erstmal null Wind. So wie wir, schläft der Wind oft nachts ein und ist auch ein Spätaufsteher :-))
Dann aber sind wir mit leichter Brise bis kurz vor Boca Chica, der südlichen Einfahrt von Cartagena, gesegelt. Leider wollten gleichzeitig mit uns auch zwei dicke Pötte in die Einfahrt rein und einer raus. Es blieb uns nicht anderes übrig, als die Segel runter zunehmen und abzuwarten. Aber schließlich durften wir auch rein.
Wir freuen uns, die schöne historische Stadt wieder besuchen zu können.
April 2009 Cartagena und Islas del Rosario
Wir pendeln in der nächsten Zeit zwischen Cartagena und den Islas del Rosario. Und natürlich fehlen auch die Landausflüge nicht.
Ein erwähnenswerter Ausflug war die Tour zum Volcan de Lodo El Totumo. Der Vulkan ist nur 15 m hoch, sieht aber genau so aus, wie man sich einen Vulkan vorstellt. Statt Lava und Asche stößt er jedoch Schlamm aus, in dem man sich suhlen kann. Soll gesund sein und macht aber auch Spaß. Massagen werden auch angeboten und anschließend kann man sich in der nahe gelegenen Lagune wieder den Schlamm abwaschen.
Die Ausflüge in die Stadt Cartagena sind auch immer wieder schön. Innerhalb der alten Stadtmauer gibt es sehr viele schön erhaltene Gebäude und von vielen Balkonen ranken sich Bougainvilleen und sonstige Blütenpracht. Die Stadt ist nicht nur ein lebendiges Museum, sondern lebt auch von den Einwohnern. Obstverkäufer stehen an fast jeder Ecke und abends gibt es viele Straßenkünstler, die singen, tanzen oder auch Pantomimen aufführen.
Kulinarisch hat Cartagena auch sehr viel zu bieten und es ist zudem noch sehr preiswert. Wir gehen fast jeden Tag essen.
Zum Thema Sicherheit: Wir werden fast von jedem in Deutschland gefragt, ob denn Kolumbien nicht ein sehr gefährliches Pflaster ist. Vor einigen Jahren konnte man die Frage sicherlich bejahen, aber heute ist das ganz und gar nicht mehr so. Sicher gibt es auch hier Gegenden, wie überall auf der Welt, die man besser meiden sollte, aber man hat hier sehr viel für die Sicherheit getan. Selbst nachts kann man Cartagena ohne Angst geniessen.
Wir werden wohl den ganzen April noch hier bleiben und im Mai geht es dann wieder weiter.
Anfang Mai 2009 Cartagena und Islas del Rosario
Wir geniessen immer noch die wunderschöne Stadt Cartagena und auch die Islas del Rosario. In Cartagena: Stadtleben und auf den Rosarios: schönes Wasser und Tauchen und Schnorcheln. Also nix Neues im Vergleich zu April. Außer, dass wir in Cartagena mittlerweile meistens 2 x am Tag essen gehen. Es ist einfach zu lecker!
Die Stadt zählt bei uns zu einer der schönsten Städte, die wir kennen. Und das will was heißen: Benno ist absolut kein Stadtfreund, sondern liebt mehr die Natur.
Der Abschied fällt uns demnach sehr schwer, aber Mitte Mai scheint sich ein Wetterfenster zu öffnen, das uns den Weg nach Osten ermöglichen soll.
17. 05. 09 – 18. 05. 09 Cartagena - Ensenada Gairaca
Nachdem das Ausklarieren erledigt ist, gehen wir früh morgens Anker auf. Der Wind weht normalerweise sehr stark aus Nordost, aber dort wollen wir hin! Die Wetterfrösche sagen für die nächsten Tage etwas schwächeren Passatwind voraus und wir entschließen uns zum Aufbrechen.
Anfangs weht der tatsächlich etwas weniger und wir kommen die ersten Stunden gut voran, dann aber brist es auf. In der Nacht, wo es normalerweise eher ruhiger ist, messen wir bis zu 28 kn Wind. Und das auf die Nase!
Wir kommen relativ langsam voran, aber am Morgen ankern wir dann in einer der fünf Buchten nördlich von Santa Martha.
Wir sind das einzige Boot hier in der riesigen Bucht. Später erfahren wir auch, warum. Mittlerweile ist die ganze Gegend hier zum Nationalpark erklärt und man darf normalerweise hier nicht ankern. Aber wir erklären, dass wir bis zum nächsten Wetterfenster warten wollen und es wird uns auch gestattet.
19. 05. 09 – 20. 05. 09 Ensenda Gairaca – Bahia Honda
Tja, diesmal kam das Wetterfenster früher als erwartet. Eigentlich wollten wir hier, in einer der so genannten „Five Bays“, noch ein paar Tage bleiben. Die Bucht ist wirklich sehr schön. Aber dann wehte der Wind am frühen Morgen leicht aus Süden und wir haben uns ganz spontan entschlossen, die nächste Etappe anzugehen.
Wir hatten natürlich vor dem Stück, was nun kam, auch einigermaßen Respekt. Auf einer Distanz von mindestens 120 Seemeilen gibt es keine Möglichkeit zu ankern und auch keinen Hafen. Der Passat weht meistens sehr stark und die Wellen sind oft außergewöhnlich hoch. Deshalb gilt dieses Segelgebiet als eines der gefährlichsten der Welt.
Wir haben Glück, der Wetterbericht hält diesmal, was er verspricht und wir haben moderate Bedingungen. Wir müssen zwar auch teilweise den Motor mitlaufen lassen, aber einige Stunden können wir sogar ohne Maschinen bis über 10 kn hoch am Wind segeln. Nur einige Meilen vor Bahia Honda weht uns der Wind wieder mit bis zu 25 kn auf die Nase.
Der Anker fällt schließlich nach 144 sm pünktlich zum Mittagessen in der Bahia Honda.
22. 05. 09 Bahia Honda/Kolumbien – Monjes del Sur/Venezuela
Die Umgebung hat sich mittlerweile dramatisch verändert. Vorher war es immer mehr oder weniger grün und nun haben wir eine wüstenähnliche Landschaft um uns herum. Wir liegen in einer großen, geschützten Bucht und weit und breit ist kein anderes Boot zu sehen.
Wir haben Besuch von einheimischen Fischern, die sich sehr interessiert an uns zeigen. Wir werden ausgefragt nach woher und wohin und man lädt uns auch ein, ihr Zuhause zu besuchen. Ein Eimer Shrimps wechselt gegen eine Tüte Kleidung, Schuhe und sonstiges, was gebraucht wird, seinen Eigentümer und alle sind glücklich.
Aber bald geht’s weiter! Morgens stellen wir fest, dass relativ wenig Wind an dieser sonst heftig umwehten Ecke herrscht und wir setzen Segel Richtung Aruba.
Später brist der Wind dann auf uns wir segeln hoch am Wind. Die Wellen sind teilweise recht ungemütlich, aber wir kommen trotz allem gut voran.
Nach 90 sm erreichen wir noch vor Sonnenuntergang die Felseninsel Monjes del Sur, am Anfang des Golfo de Maracaibo gelegen. Hier gibt es nichts, außer einem Außenposten der venezuelanischen Küstenwache. Die Jungs helfen uns beim Anlegen, begrüßen uns freundlich und wünschen uns ansonsten noch einen schönen Aufenthalt.
22. 05. 09 – 24. 05. 09 Monjes del Sur
An Land gibt es nichts Aufregendes zu sehen. Nackte Felsen, ohne ein Fitzelchen grün, aber unter Wasser tobt das Leben.
Hier im der Bucht, in der außer uns nur ab und zu ein oder zwei Fischerboote liegen, ist das Wasser glasklar. Unter uns hat eine große grüne Muräne ihre Wohnung und es gibt Fische in allen Farben und Formen. Auch ein Barrakuda Schwarm fehlt nicht.
Wir wollen auf weniger Wind warten und die Jungs von der Küstenwache haben uns erlaubt, so lange zu bleiben wie wir möchten.
Bei der Unterwasserlandschaft fällt das Warten nicht schwer und wir verbringen die Zeit mit Schnorcheln und Relaxen.
24. 05. 09 – 25. 05. 09 Monjes del Sur - Oranjestad/Aruba
Geschafft! Nach einer Überfahrt mit doch noch mehr Wind als erwartet, sind wir am Montagmorgen hier angekommen.
Laut Wetterbericht soll der Passat in der nächsten Zeit wieder heftiger wehen. Wir hatten samstags schon beobachtet, dass der Wind nachmittags, abends und nachts etwas abflaute. Als es am Sonntagnachmittag auch weniger stark wehte, sind wir kurz entschlossen aufgebrochen. Nach dem Motto: Jetzt oder nie!
Wir segeln hoch am Wind in die Nacht hinein und der Wind legt immer mehr zu. An der Westseite der venezuelanischen Halbinsel Paraguana machen wir um Mitternacht eine Wende und können Aruba anliegen. Nach einem wilden Ritt kommen wir früh morgens in Haven Barcadera an, wo wir einklarieren.
Dann geht’s aber schon wieder weiter und wir verlegen uns an einen Ankerplatz südlich von Oranjestad. Hier ist wieder relaxen angesagt.
25. 05. 09 - 14. 06. 09 Aruba
Es gefällt uns überraschend gut hier. Irgendwann wollen wir nach Curacao weitersegeln, aber ein Wetterfenster haben wir schon verstreichen lassen, weil wir die Zeit hier sehr geniessen.
Das Wasser ist hier sehr klar, sehr fischreich und es gibt auch schöne Tauchspots. Jeden Tag tauchen ums Boot rum mehrere Schildkröten zum Atmen auf und auch beim Schnorcheln und Tauchen begegnen sie uns. Unser Lieblingsplatz zum Tauchen ist das Wrack der Antilla. Ein 400 ft. langes, deutsches Schiff, welches im 2. Weltkrieg gesunken ist und sehr schön mit Korallen bewachsen ist.
Natürlich segeln wir auch ein bisschen entlang der Küste von Aruba. Und an Land reizen die Supermärkte mit einem sehr großen Angebot.
Ja, eine Touristeninsel hat auch Ihre Vorteile :-)
14. 06. 09 - 15. 06. 09 Aruba – Curacao
Am Samstag weht es nachmittags noch mit über 30 kn, aber in der Nacht flaut es dann doch ab. Wir entschließen uns deshalb kurzfristig, Sonntag noch nach Curacao aufzubrechen. Erstmal geht es jedoch zum Ausklarieren zu Customs und Immigration. Ist in einer halben Stunde erledigt und kostet selbst am Sonntag nichts. Das ist selten in der Karibik.
Wir werden freundlich verabschiedet und segeln noch am gleichen Tag los.
Die Bedingungen sind tatsächlich moderat, die Gegenströmung ist auch nicht allzu heftig und wir kommen morgens ausgeruht in Curacao an.
Der Anker fällt in Spaanse Water und dann geht’s gleich mit dem Bus nach Willemstad zum Einklarieren.
Seit 16. 06. 09 Curacao
Ja, jetzt sind wir wieder auf Curacao. Neben den Vorteilen, die wir schon 2008 zu schätzen gelernt haben, ist für uns jetzt auch noch etwas anderes wichtig.
Auf anderen Inseln in der Karibik und auch in Kolumbien und Panama ist die Luftfeuchtigkeit in den Sommermonaten durch den häufigen Regen sehr hoch. Das macht uns zwar nicht sehr viel aus, aber in der erheblich trockeneren Luft hier ist es doch angenehmer. Außerdem gibt es hier weniger Gewitter!
Der Passat weht hier meistens sehr stark, was die Sommerhitze auch sehr erträglich macht. Ein netter Nebeneffekt ist auch, dass wir dadurch und Dank unseres Windgenerators, Strom im Überfluss haben.
Natürlich ist die Landschaft durch die Trockenheit sehr karg, aber das wird durch die traumhafte Unterwasserwelt wieder wettgemacht.
Ende Juli bis Anfang November
Nein, Belena ist nicht gesunken oder hat sonst wie Schiffbruch erlitten, sondern steht hoch und trocken in Curacao an Land. Wir machen mal Urlaub von Belena und sind als Landtouristen in Südamerika unterwegs. Im November kommt Belena wieder ins Wasser und dann geht nach der Hurrikansaison unser Reise wieder mit Belena weiter.
seit 10. November
Wir sind wieder in Curacao und auf Belena. Belena steht zwar noch an Land und wir haben noch einiges an Arbeit zu erledigen (Antifouling auf Unterwasserschiff aufbringen, technische Verbesserungen vornehmen, etc.), aber nächsten Monat wollen wir wieder ins Wasser und dann geht´s endlich weiter.
19. 11. 09 Curacao Marine - Spaanse Water
Belena schwimmt wieder. Endlich wieder im Wasser! Ging doch schneller, als wir geglaubt haben. Gestern sind wir ins Wasser gebracht worden und heute sind wir dann auch gleich weggesegelt und liegen jetzt am Ankerplatz. Hier werden wir die restlichen Arbeiten erledigen und dann geht es Anfang Dezember nach Kuba.
04. 12. 09 Spaanse Water - Boca Sta. Cruz
Alle Einkäufe und (fast) alle Arbeiten sind erledigt, wir haben ausklariert und segelten heute erstmal ein paar Meilen in den Nordteil von Curacao. Dort hat es uns voriges Jahr schon gut gefallen und wir wollen die letzte Nacht auf Curacao hier verbringen.
Noch mal zum Einkaufen: das Boot ist bis in den letzten Winkel voll mit Lebensmitteln. In die Tiefkühltruhe (110 l) passt keine Fliege mehr! Unsere Lebensmittel würden sicher über den Pazifik, hin und zurück reichen. Und das zweimal! Dieses Einkaufsparadies in Curacao haben wir voll ausgenutzt. Es gibt hier wirklich ALLES! Letzte Woche hatten wir sogar frischen Spargel mit Schweinefilet.
Wer weiß, wann wir wieder so gute Einkaufsmöglichkeiten haben.
Aber morgen gehtŽs erstmal weiter nach Norden.
05. 12. 09 bis 6. 12. 09 Curacao - Ile a Vache/Haiti
Wir hatten diesmal einen guten Wind erwischt! Belena lief wieder sehr flott, trotz des vielen Gewichts im Bauch. In 43 Stunden sind wir 440 Seemeilen gesegelt. Spitzengeschwindigkeit war wieder knapp 20 kn.
Wie das so ist mit Durchschnittgeschwindigkeiten: die erste Nacht lief es super. wir sind meist mit über 12 kn durch die Nacht gerauscht. Aber die zweite Nacht war der Wind schwächer. Teilweise hatten wir Phasen, wo der wahre Wind nur mit 6 - 8 kn blies, aber wir konnten dann immer noch mit 5 - 6 kn laufen.
Von der Ile a Vache in Haiti hatten wir schon viel gehört. Viele waren begeistert, aber manche haben auch von schlechten Erfahrungen berichtet. Wir wollten es uns einfach mal ansehen.
Wir haben nur gute Erfahrungen gemacht. Die haitianische Küste sieht landschaftlich sehr schön aus. In der Ankerbucht wurden wir von sehr vielen, neugierigen aber freundlichen Einheimischen herzlich willkommen geheißen.
Da die Wettervoraussagen aber für den nächsten Tag sehr vorteilhaft aussahen, haben wir uns entschieden, am nächsten Tag wieder Ankerauf zu gehen.
07. 12. 09 - 8. 12. 09 Ile a Vache/Haiti - Santiago de Cuba
Erstmal ausschlafen! Dann gingŽs weiter. Wir hatten erst wenig Wind, aber wir konnten die ersten Stunden noch segeln. Dann mussten wir leider eine Weile motoren, aber in der Nacht, nachdem wir die Küste von Haiti weit hinter uns gelassen hatten, nahm der Wind wieder ordentlich zu. Wir haben dann wieder gut Strecke gemacht und sind am späten Vormittag in Santiago de Cuba angekommen. Die Einklarierungsprozedur nahm zwar insgesamt 2 Stunden in Anspruch, aber alles lief freundlich und problemlos ab.
Morgen wollen wir dann der Stadt Santiago einen Besuch abstatten.
11. 12. 09 - 13. 12. 09 Santiago de Cuba - Cabo Cruz
Wir haben in Santiago natürlich die Stadt besichtigt und uns auch das Castillo del Morro angeschaut. Alles sehr interessant! Aber nachdem wir uns noch mit Früchten, Gemüse und auch gutem kubanischem Rum versorgt haben, zog es uns doch wieder weiter. Wir wollen weiter westwärts und freuen uns auf klares Wasser.
Dieses finden wir in Cabo Cruz. Selbst bei einer Wassertiefe von über 16 Metern können wir den Grund klar erkennen. So war es auch ein Leichtes, einen Sandspot in 2,5 Metern zu finden, wo wir schließlich ankerten.
Kaum fiel der Anker, wurden wir auch schon von Seglern, die auch dort lagen, zum Lobsteressen eingeladen. Sie hatten soviel Lobster von den Fischern bekommen, das sie unmöglich alleine alles aufessen konnten.
War ein schöner Abend!
seit 15. 12. 09 Jardines de la Reina
Zugegeben: 6 große Lobster sind zuviel für 2 Personen, aber die Fischer haben uns diese Menge förmlich aufgedrängt und wir konnten ja auch schlecht ablehnen, bzw. widerstehen. :-)
Aber der Reihe nach: Nach Cabo Cruz sind wir weiter in "die Gärten der Königin" gesegelt. Dies ist ein großes Archipel, wo man im Inneren geschützte Gewässer mit Mangroveninseln vorfindet und am Außenriff gibt es klares Wasser und schöne Tauchplätze.
Hier ist es zu weit für die Offiziellen, die einen sonst in jedem Hafen besuchen und man ist meistens alleine. Wir haben hier noch kein weiteres Segelboot gesehen.
Wie gesagt, es kommen ab und zu ein paar Fischer vorbei, die Lobster und Fische tauschen gegen Rum, Zigaretten oder Sonstiges, was wir nicht mehr benötigen.
Von den 6 Lobstern haben wir nur einen und noch einen halben gleich verdrücken können. Obwohl wir extra schon die Beilagen weggelassen haben.
Am nächsten Morgen gab es dann statt Bratenaufschnitt eben Aufschnitt aus dünnen Lobsterscheiben zum Frühstück, mittags Spaghetti mit Lobstersauße und abends Lobsterpizza.
3 Lobster haben wir dann doch noch mit Mühe im Tiefkühler untergebracht. Und am nächsten Tag kamen wieder die nächsten Fischer, die auch Fisch und Lobster tauschen wollten...
Schlecht geht es uns hier also nicht. Wir werden uns noch eine Weile hier rumtreiben und wenn wir wieder Lust auf Stadt haben, ist das nächste Ziel Casilda.
Da dies sicher nicht vor den Weihnachtstagen passiert, wünschen wir Euch jetzt schon allen eine Frohe Weihnachten.
Jahresende 2009 Cienfuegos
Seit dem letzten Logbucheintrag gibt es eigentlich keine Neuigkeiten zu berichten. Wir waren, wie Ihr aus den Positionsmeldungen ersehen könnt, auf mehreren verschiedenen Ankerplätzen in den Jardines de la Reina. Nirgendwo haben wir andere Segelboote gesehen. Dies wurde erst hier in Cienfuegos anders. Aber selbst hier sind außer uns nur zwei schwedische Boote in der Marina. Mal abgesehen von der Charterfirma, die natürlich auch einige Boote hier liegen hat.
Nach diesem Robinsondasein freuen wir uns jetzt auf Stadt- und Landprogramm, was wir hier von Cienfuegos aus starten wollen.
Übrigens haben wir es hier auch nicht mehr so heiß, wie wir es gewohnt sind und wie Ihr alle glaubt. Hier ist auch Winter und wir sind ja immerhin auf 22 Grad nördlicher Breite. Morgens hat es nur 22 - 25 Grad und wir ziehen es deshalb vor, im Salon und nicht im Cockpit zu frühstücken. Mittags haben wir dann schon wieder unsere 30 Grad, aber abends kühlt es dann wieder ab. Wir haben sogar unsere warmen Bettdecken wieder rausgekramt.
Aber es geht uns gut und das hoffen wir auch von Euch.
Also dann bis zum nächsten Jahr und Guten Rutsch Euch Allen!