Logbuch 2019

 

Januar 2019 Whangarei
Wir wünschen Euch allen ein Frohes Neues Jahr!
Wir sind auch gut rein gerutscht, aber erstmal will ich erzählen, wie wir die Weihnachtstage verbracht haben. Hier auf Norsand Boatyard gibt es eine sehr nette Gemeinschaft der Segler, die hier ihre Boot parken und viele haben auch einige Arbeiten an ihren Booten zu erledigen und wohnen praktisch auch hier. Ganz besonders nett sind ein paar Franzosen, die uns gleich in ihre Runde einbezogen haben. Man trifft sich jeden Donnerstag Abend zum gemeinsamen Essen, wo jeder etwas Leckeres beisteuert, was dann geteilt wird.
Der Heiligabend ist kulinarisch bei den Franzosen eine besonders wichtige Angelegenheit. Wir hatten mehrere Treffen um das Weihnachtsmenu zu besprechen und haben festgelegt, wer was macht.
Der Heiligabend war dann auch ein voller Erfolg: Es gab als Amuse-Gueule selbstgemachte Entenleber auf Toast, dann als erste Vorspeise Jakobsmuschel in Knoblauch, sehr lecker, dann große Gambas, natürlich auch in Knoblauch und als Hauptspeise Lammkeule. Die war vorher mariniert und hat auch sehr lecker geschmeckt. Dazu grüne Bohnen in Rotwein gedünstet, Ratatouille und Kartoffelgratin mit Käse. Natürlich geht es nicht ohne danach noch Käse zu genießen und obendrauf dann noch einen Obstsalat. Getränkemäßig haben wir auch alles vom Champagner über Weißwein und Rotwein genossen. Also insgesamt ein schöner Abend mit gutem Essen und mit guten Gesprächen.
Wie die meisten Angelsachsen feiern die Neuseeländer mehr den 1. Weihnachtstag. Also hat es da nochmal ein Treffen gegeben und auch diesmal gab es sehr nette Gesellschaft mit gutem Essen.
Um beim Essen zu bleiben: am Dreikönigstag, dem 6. Januar haben wir auch mit unseren französischen Freunden gefeiert. Ist ein sehr wichtiger Feiertag für die Franzosen und ich habe eine Galette des Rois zum Fest beigesteuert, die entsprechend gewürdigt wurde.
Ausflugsmäßig hat sich nicht allzu viel getan, aber ich habe auch mal einen Mädelsausflug mit ein paar Frauen hier von der Boatyard gemacht. Wir waren bei den Ngawha Hot Springs und haben es uns einen Tag gut gehen lassen. Die Männer waren nicht von der Arbeit weg zu kriegen. Und Austern haben wir auch noch gesammelt und einige gleich vor Ort bei einem Picknick verzehrt. Benno hat seine dann wieder grillt serviert bekommen, so schmecken sie ihm besser.
Silvester haben wir privat in Tutukaka zusammen mit der Rockgruppe Rocks n Flowers gefeiert. Deren Haus steht auf einem Hügel und die Aussicht ist wirklich atemberaubend. Wer es sich anschauen will, hier der Link: http://oceanpurringviews.nz/activity/venue/
So sind wir also mit Begleitung von toller Rockmusik und tanzend ins Neue Jahr gerutscht.
Die Arbeit am Boot macht Fortschritte, die Segel hat der Segelmacher uns schon repariert zurück gebracht, Antifouling ist schon drauf, die Propeller haben wir diesmal auch mit Antifouling gestrichen usw, usw.
Ach ja, einen schönen Ausflug haben wir noch gemacht und zwar zu den Waipu Caves, wo man auch Glühwürmchen sehen kann und keiner meckert, wenn man fotografiert. Haben uns auch mal den Ruakaka Surf Beach angeschaut, aber das ist nicht so unser Ding. Großer, breiter Strand ohne Schatten und Palmen, aber dafür wird dort mit Motorrädern rumgerast. Gefällt uns nicht. Einmal gucken und schöne Bilder machen und dann schnell weg.
Es gibt immer noch jede Menge Arbeiten, aber die müssen nicht mehr an Land erledigt werden. Anfang Februar wird Belena wieder ins Wasser kommen. Mensch, was freuen wir uns da drauf! Wohin wir dann segeln, wird sich zeigen, da wir es vom Wind und Wetter abhängig machen.

Mitte Februar 2019 Oke Bay/Bay of Islands
Juhu, seit 4. Februar ist Belena wieder im Wasser. Aber die Tage davor waren doch noch mal recht stressig. Was muss jetzt noch unbedingt an Land gemacht werden, bevor Belena ins Wasser kommt? Haben wir auch nichts vergessen? Und kann man nicht noch dieses oder jenes schnell noch erledigen? (Kann man nie, schon gar nicht schnell!) Und dann geht das ein oder andere nicht gut von der Hand und zieht Flüche über Flüche nach sich. Aber es gibt abends immer wieder ein geselliges Beisammensein mit anderen Seglern und als dann Belena wieder ihrem Element ist, ist alles gut. Die Crew von Norsand Boatyard macht dabei wirklich einen professionellen Job.
Es zieht uns erstmal in die Urquhartsbay, wo wir endlich wieder klares Wasser vorfinden. Wir genießen es, einfach wieder von Bord ins kühle Nass zu springen. Wir segeln auch noch mal in die Parua Bay, denn von dort ist es nicht mehr weit zu unseren Freunden Sabine und Frank, die in Parua Village das New Day Cafe haben. Es gibt natürlich viel zu erzählen und beim Abschied wissen wir wieder mal nicht, wann wir uns das nächste Mal sehen werden. Dann segeln wir wieder zurück um liebe Freunde in Whangarei abzuholen, die aus Deutschland angereist sind um einige Zeit mit uns zu segeln. Nachdem wir uns ordentlich in der Stadt verproviantiert haben, segeln wir wieder in die Urquhartsbay für einen kurzen Stopp. Beim ersten passenden Wind segeln wir schon bald gemütlich in einem Tagestörn in die Bay of Islands. Dort ankern wir in der Oke Bay und wie es danach weitergeht, werden wir nach Lust und Laune und natürlich auch nach Wetter entscheiden.

Anfang März 2019 Auckland
In den letzten Wochen sind wir von der Bay of Islands über Great Barrier Island, Coromandel bis nach Auckland gesegelt. Aber nun der Reihe nach: Die Oke Bay ist eine sehr schöne Bucht mit großem Sandstrand. Als wir da sind, ist der Strand noch größer, denn tagsüber ist Niedrigwasser. Und wir haben den ganzen Strand für uns alleine, jedenfalls am Vormittag. Von der Oke Bay startet ein langer Wanderweg, der bis zum Leuchtturm Cape Brett führt, aber weder wir noch unsere Gäste sind große Wanderer. Wir begnügen uns mit einem Spaziergang zu dem Friedhof, wo man eine herrliche Aussicht über die Bay of Islands hat.
Unser nächster Ankerplatz liegt nur ein paar Seemeilen entfernt in der Okahu Passage zwischen Okahu Island und Waewaetorea Island. Waewaetorea Island hat auch einen schönen Strand und wir machen auch hier eine kleine Wanderung. Es geht steil den Berg hoch, aber oben wird man mit einem schönen Blick belohnt. Abends fangen wir Snapper, die in Salzkruste im Backofen garen. Ich spare mir gerne das Entschuppen und außerdem schmecken die Fische sehr gut, die so zubereitet werden.
Man könnte Tage hier verbringen, aber unsere Gäste haben nicht unendlich Zeit und wir wollen ihnen noch andere schöne Stellen von Neuseeland zeigen. So segeln wir dann bald nach Russell, dem kleinen Touristenstädtchen, wo wir ja auch letztes Jahr öfter waren. Diesmal haben wir direkt vor der Stadt geankert, aber nur eine Nacht. Durch die Fähren ist es doch etwas schwellig und man merkt es selbst auf einem Katamaran. Also rüber nach Paihia. Von dort kann man ja bei Niedrigwasser den sehr schönen Paihia-Opua-Walk machen, den unsere Freunde dann auch teilweise gelaufen sind. Außerdem war ein Kreuzfahrtschiff in der Bucht und dann gibt es einen kleinen Markt mit Klamotten, Schmuck und ein bisschen Kunsthandwerk. Wir machen endlich auch mal den Dinghi-Ausflug zu den Haruru-Falls. Das macht nur bei Hochwasser Sinn und diesmal passt es mit der Tide. Wir waren ja schon mehrmals mit dem Auto dort und nun halt mit dem Dinghi. Auf den ersten Blick sehen die Fälle recht mickrig aus, aber wenn man mit dem kleinen Dinghi direkt dort hin fährt, wo das Wasser runterkommt, sehen sie schon imposanter aus.
Wir waren mit südlichem Wind von Whangarei Heads bis in die Bay of Islands gesegelt und nun kommt bald Nordwind, der uns dann wieder bequem nach Süden bringen soll. Also sagen wir der Bay of Island bye-bye und bevor die Segel gesetzt werden, kaufen wir noch ordentlich ein. An dem Tag kommen wir nicht mehr so sehr weit, und so fällt der Anker erstmal in Whangaruru Harbour. Hier waren wir schon mal und es liegt schon außerhalb der Bay of Islands. Der nächste Schlag geht dann nach Mokohinau Island. Dort sollte man nur bei "settled weather" ankern und das haben wir jetzt. Diese Insel wurde uns von neuseeländischen Segelfreunden sehr empfohlen. "Amazing!" steht auf unserem Zettel, den sie uns geschrieben haben. Aber da bald Schietwetter angesagt ist, wollen wir nicht so lange bleiben, sondern wollen uns in Great Barrier Island verstecken. Da haben wir ja letztes Jahr auch schon einen Sturm abgewettert. Diesmal ankern wir in der Wairahi Bay, wo wir sehr geschützt liegen. In der nächsten Nacht regnet es durchgängig, aber die Stärke des Windes hält sich in Grenzen. Der Regen hält noch bis zum Vormittag an und erst danach machen wir einen Ausflug in die Smokehouse Bay. Diesmal liegen jede Menge Boote in der Bucht und wir treffen auch einige Bekannte. Die Badewanne wurde gerade von einer Seglerin geputzt, dass Wasser zum Baden in einem Badekessel mit Holz erhitzt und dann konnte sie genüsslich ein Bad nehmen. Wir hätten warten und auch ein Bad nehmen können, ist ja mal was Originelles. Aber nach einem kleinen Spaziergang haben wir Hunger und wollen zurück an Bord. Unser Besuch erkundet die schöne Bucht noch ein bisschen mit dem Kayak, aber wir wollen dann doch bei der nächsten Gelegenheit weiter. Wir kaufen noch schnell in dem kleinen Port Fitzroy General Store ein und dann fahren wir um die Ecke und segeln bei sonnigem Wetter durch die Man of War Passage. Für eine Nacht ankern wir noch an der Westküste von Great Barrier Island bevor wir am nächsten Tag zur Halbinsel Coromandel segeln. Wir haben leider sehr wenig Wind, dann schläft er ganz ein und wir schaffen es nur bis Colville, an Coromandels Westküste. Am nächsten Tag können wir in die Bucht von Coromandel Harbour segeln. Der Ort selbst ist nur zwei Stunden vor und zwei Stunden nach Hochwasser zu erreichen. So steht es jedenfalls im Cruising Guide. Aber wir haben Glück, dass die Hochwasserzeit tagsüber ist und kommen so bequem mit dem Dinghi in das Örtchen. Hier gibt es ein paar Geschäfte und Restaurants und das ist ja auch mal schön.
Leider verfliegt die schöne Zeit mit unseren Freunden viel zu schnell. Wir wollen mit den beiden noch nach Waiheke Island und ankern auf dem Weg dorthin vor Rotoroa Island. Der Zugang zu dieser Insel war früher nicht erlaubt, weil dort eine Station für Alkoholkranke und Drogensüchtige war. Heute kann man die Insel wieder besuchen und wir haben einen schönen Spaziergang dort gemacht.
Waiheke ist nach Great Barrier Island die zweitgrößte Insel von Neuseeland. Durch die Nähe zu Auckland ist sie immer gut besucht und am Wochenende besonders gut. Überall Segelboote und jede Menge Motorboote. Aber das hält uns nicht ab, bei Oneroa Beach an Land zu gehen und ein bisschen dort rum zu spazieren. Es gibt einen Aussichtspunkt, der im 2. Weltkrieg als Ausguck genutzt wurde und man hat von dort einen schönen Blick auf Auckland.
Da der Wind spät nachmittags in die Bucht steht, gehen wir Anker auf und segeln bis Mokuihe, einem kleinen Nachbarinselchen. Auch hier ist viel los, aber außer am Strand verläuft es sich. Wir machen auch hier einen schönen Spaziergang. Besonders die Nordostseite der Insel gefällt uns sehr gut.
Aber dann wird es langsam Zeit nach Auckland zu segeln, denn unsere Freunde müssen bald abfliegen. Wir wollen noch einen Tag gemeinsam in Auckland verbringen und haben uns dazu den Stadtteil Parnell ausgesucht. Ein hübsches Viertel, in dem wir ein bisschen bummeln. Wir ankern mit Belena in der Nähe der Orakei Marina und können unser Dinghi bei einem Yachtclub in der Nähe parken. Nett sind sie, die Neuseeländer.
Dann heißt es Abschiednehmen :-((
Noch ein letzter gemeinsamer Kaffee am Ferry Terminal und dann bringen wir die beiden zum Skybus, mit dem sie zum Airport fahren.
Wir haben noch einige Besorgungen in Auckland zu erledigen und freuen uns auch, Freunde zu besuchen, die mit ihrem Boot in der Viaduct Marina liegen. Wir hatten uns zuletzt Ende Mai getroffen, bevor wir nach Japan geflogen sind.
Wir werden einige Tage in Auckland bleiben, bevor wir wieder weiter segeln. So wir es jetzt aussieht, werden wir wohl nicht südlicher als Auckland kommen. Aber wir haben ja noch ein paar Wochen Zeit, bis wir wieder nach Fidschi aufbrechen können und mal sehen, wohin es uns noch verschlägt.

Mitte April 2019 Bay of Islands
Oje, nun ist doch schon wieder so viel Zeit seit dem letzten Logbucheintrag vergangen. Aber sooo viel ist auch nicht passiert. Stopp, stimmt nicht ganz. In Auckland hatten wir eine schöne Zeit, auch mit unseren Freunden, die mit ihrem Boot in der Viaduct Marina liegen. Ab und zu ist Stadt für uns ja ganz nett, doch nach einer Weile reicht es uns, denn wir sind doch lieber in der Natur. Nachdem wir in Auckland den Anker gelichtet haben, sind wir zweimal in richtig ekliges Wetter geraten, was so nicht vorher gesagt war. Das erste Mal kam ein dicker Squall, den wir zum Glück rechtzeitig kommen gesehen haben und alle Segel eingeholt hatten. Das ist passiert, nachdem wir gerade erst Anker auf in Auckland gegangen waren. Da war noch schönstes Wetter. Wir haben einige Boote gesehen, die es bös auf die Backe gehauen hat, denn die waren mit voller Besegelung unterwegs.
Wir sind dann mit sehr starkem Rückenwind sehr zügig nach Waiheke gekommen, wo wir einen schönen Ankerplatz auf der Ostseite gefunden haben. Am nächsten Morgen bemerken wir, dass der Wind dreht und wir dann bald auf Legerwall liegen würden. Also gehen wir Anker auf um grad mal eine Meile nach Rotoroa, der Nachbarinsel zu segeln. Ist normalerweise flott passiert. Diesmal nicht! Wir waren noch nicht lange unterwegs, dann ging es los. Es kachelte und innerhalb weniger Minuten war die Sicht gleich Null, wir hatten Schaumkronen auf dem Meer und waagerecht fliegenden, peitschenden Regen. Schön ist anders! Aber zum Glück kommen wir wohlbehalten an den neuen Ankerplatz und dann klart das Wetter schnell auf als wäre nix gewesen.
Anschließend zieht es uns dann nach Kawau Island. Im Bon Accord Harbour ist man vor Winden aus fast allen Richtungen geschützt. Wir ankern auf verschiedenen Plätzen und machen auch ein paar Landgänge. Auf Kawau ist zwar vieles Privatland, aber es wird toleriert, dass man an der Küste spazieren geht. Und dann gibt es ja auch noch ein paar historische Gebäude zu besichtigen. Als wir in der South Cove ankern, in der Nähe einer alten Kupfermine, laufen wir von dort bis zum Mansion House. Das war das Wohnhaus des damaligen Direktors der Kupfermine und wurde Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut. Damit zählt es ja in Neuseeland zu den alten Gebäuden und der Steg gilt als der älteste, noch existierende überhaupt in Neuseeland.
Die Kupfermine ist nur noch rudimentär erhalten und vom Smelting House, wo man das Kupfer geschmolzen hat, stehen auch nur noch ein paar Mauern. Die Wege sind wie immer in Neuseeland sehr schön angelegt.
Zwischendrin segeln wir mal in den Mahurangi Harbour, wo wir über einen schönen Weg in die nächstgelegene Ortschaft laufen um wieder frisches Obst und Gemüse zu kaufen.
Unser letzter Ankerplatz ist dann die Vivian Bay im Nordwesten von Kawau, bevor wir wieder nach Whangarei segeln. Wir holen bei Norsand Boatyard noch einige Sachen ab, die uns dorthin geliefert wurden. Treffen Freunde und machen natürlich auch noch Großeinkauf in den Supermärkten und sonstigen Läden.
Aber allzu lange wollen wir nicht in dem trüben Wasser vor Whangarei ankern, denn das Unterwasserschiff bekommt dort in Windeseile mächtigen Bewuchs, trotz Antifouling.
Wir fahren erstmal in die Smugglers Bay und dann verbringen wir aber noch ein paar Tage in der Urquharts Bay bevor Südwind kommt, mit dem wir dann in einem Rutsch bis in die Bay of Islands segeln. Hier werden wir bleiben, bis sich ein Wetterfenster auftut, mit dem wir dann nach Fidschi segeln können. Aber erst, wenn die Zyklonsaison dort vorüber ist. So nach und nach trudeln auch andere Segler hier ein und wir treffen einige Freunde und Bekannte mit denen wir ein paar schöne Stunden verbringen.
Unser erster Ankerplatz in der Bay of Islands ist nördlich von Urupukapuka Island, welche zu unseren Lieblingsinseln hier gehört. Vor allem die schönen Wanderpfade haben es uns angetan und wir sind mittlerweile fast alle abgelaufen. Aber auch die Omakiwi Cove, die wir diesen Monat erst entdeckt haben, gefällt uns sehr gut. Wir ankern auch mal im Norden der Insel Moturoa und machen einen Dinghiausflug zu den Black Rocks. Hier soll das Tauchen auch sehr schön sein, aber wir verzichten. Uns ist das Wasser zu kalt und wir freuen uns schon auf das Tauchen in Fidschi. Aber immerhin fangen wir Snapper zum Abendessen, das ist hier die einzige Art, die uns an den Haken geht. Mit der Schleppangel hatten wir bisher in Neuseeland gar kein Glück.
So pendeln wir zwischen verschiedenen Inseln und gelegentlich liegen wir auch vor Paihia oder Kerikeri zum Einkaufen. In Opua werden wir dann ausklarieren und so wie wir das sehen, wird das noch bis Mai dauern. Allerdings sind schon ein paar wenige Segler unterwegs, aber wir wollen lieber noch abwarten. Noch haben wir Glück mit dem Wetter. Tagsüber ist herrlicher Sonnenschein und die Temperaturen klettern noch leicht über die 20° Grenze. Wenn die Sonne weg ist, kühlt es merklich ab, aber noch können wir es aushalten.
Ein Update wird es dann noch vor unserer Abfahrt nach Fidschi geben und da ja nun Ostern vor der Tür steht, wünschen wir Euch allen Frohe Ostern!

01. Mai 2019 Opua/Neuseeland
So, nun ist es soweit. Wir haben ausklariert, der Anker ist oben und wir sind unterwegs.
Die letzten Tage waren hauptsächlich mit den Vorbereitungen für den Segeltörn ausgefüllt. Rigg, Motoren, Segel und alles mögliche wurde überprüft, die Vorräte inspiziert und ergänzt, Formulare für die Abreise aus Neuseeland und für die Einreise in Fidschi ausgefüllt und an die entsprechenden Stellen weiter geleitet. Wir haben uns auch wieder mit vielen Seglerfreunden getroffen und die Gespräche haben sich oft ums Wetter gedreht. Wann sollte man fahren, worauf ist zu achten, wie werden wohl die Bedingungen usw. usw.
Der Törn von Neuseeland wieder zu den tropischen Inseln hat es nämlich in sich. Wir kennen viele Segler, die eine wirklich besch.... Überfahrt hatten. Zu viel Wind, zu hohe Wellen, hinterher Schäden am Schiff. Braucht man alles nicht. Ein Problem ist dabei, dass man nicht ewig auf günstiges Wetter warten kann. Manche Segler erwarten Gäste auf den Inseln, uns sitzt die neuseeländische Immigrationsbehörde im Nacken, denn im Mai müssen wir definitiv das Land verlassen. Und dann wird es langsam kalt. Noch können wir es aushalten und die Wärmflasche musste bisher noch nicht zum Einsatz kommen.
Wir besuchten auch noch mal die Ankerplätze, die uns besonders gut gefallen haben. Im Te Puna Inlet trafen wir uns mit anderen Segler, sammelten Pippis, naschten Austern, spazierten ein bisschen an Land rum und verbrachten natürlich auch nette Stunden auf anderen Booten oder haben andere zu uns eingeladen.
Als feststand, dass wir nun tatsächlich Neuseeland verlassen, verabschiedeten wir uns noch von allen Freunden und wissen wie so oft nicht, wann wir uns wieder sehen werden.
Wir haben jetzt gute Bedingungen und wollen noch im Minerva Reef ankern, bevor wir weiter nach Fidschi segeln. Im Positionsreport wird dann jeden Tag ein kleiner Kommentar stehen und so könnt Ihr unseren Törn mit verfolgen. Drückt uns die Daumen, dass wir eine angenehme Überfahrt haben werden.

01. 05. 2019 - 13. 05. 2019 Opua/Neuseeland - Lautoka/Fidschi
Geschafft, wir sind in Lautoka angekommen. Der Trip war alles in allem nicht so schlecht und im Nachhinein betrachtet die für uns beste Möglichkeit, von Neuseeland weg zu segeln.
Wir sind bei herrlichstem Wetter, am 1.Mai gestartet, obwohl es in unserer letzten Nacht in Opua deutlich kälter war als vorher. Als wir dann draußen auf dem wilden Meer waren, waren die Wellen recht hoch. 2 - 3 Meter Wellenhöhe war vorhergesagt, aber wir hatten 3 - 5 Meter hohe Wellen. Nicht gefährlich, aber bei schneller Fahrt nicht so angenehm. Und wir waren schnell, in der Spitze sogar mehrmals über 20 Knoten. Das ist zu schnell und wir haben dann gebremst. Vergleichbar mit dem Autofahren wäre das so, als ob man mit überhöhter Geschwindigkeit eine enge, kurvenreiche Strecke fährt. Kann gut gehen, aber soll man nicht machen. Wir haben die Segel dann so eingestellt, dass wir zwischen 8 und 12 Knoten Geschwindigkeit hatten.
Am zweiten Tag hat der Wind dann etwas nachgelassen und die Wellen wurden auch niedriger, aber das Meer war immer noch ein ganz schöner Rumpelacker. Die Temperaturen stiegen immer mehr und schon am 2. Tag konnten wir die Fleece-Hose weglassen und am 4. Tag habe ich gar keine Fleece-Sachen mehr gebraucht. Wir hatten auch wenig Squalls und meistens Sonnenschein und keinen Regen. Da segelt es sich auch schöner als mit grauem Himmel.
Am Sonntag, den 5. Mai sind wir dann im Minerva Süd Riff angekommen. Hätten wir "mehr Gas" gegeben, wären wir schon Samstagabend angekommen, aber eine angenehme Überfahrt war uns wichtiger als eine Nacht weniger auf See.
Das südliche Minerva Riff ist niedriger als das nördliche und deshalb weniger geschützt. Doch viele Segler erzählten uns, dass es interessanter und fischreicher ist, als das nördlicher gelegene. Auch soll es hier Lobster in Unmengen geben, aber wir waren da leider nicht erfolgreich. Nach ein paar Tagen sind wir in das etwa 20 Seemeilen nördlich gelegene Minerva Riff gesegelt, welches höher liegt und besseren Schutz bietet. Wir haben auch hier nette Segler kennen gelernt und haben auch ein paar Ausflüge zum Riff gemacht.
Aber irgendwann ist gut. Wir wollen nach Fidschi. Da wir abergläubisch sind und es vermeiden, wenn es nicht unbedingt sein muss, an einem Freitag los zu segeln, brechen wir am Samstag, dem 11. Mai von Minerva Nord Riff auf. Wir haben wieder eine schnelle Reise und sind am frühen Morgen vor dem Pass Navula, wo wir in ein paar Stunden Lautoka erreichen. Die letzte Nacht war nochmal anspruchsvoll, denn wir hatten viele Squalls und mussten ständig die Segelstellung ändern. Danach war der Wind weg und wir mussten motoren, aber das waren die einzigen Motorstunden, die auf diesem Trip nötig waren.
Um zehn Uhr waren wir in Lautoka, haben uns bei Port Control gemeldet und noch vor 12 Uhr waren wir mit dem Einklarieren fertig. Dann sind wir in die Stadt um dort Mittag zu essen, einzukaufen und natürlich auch eine Simkarte für einen Internetzugang zu kaufen.
Später wieder an Bord, haben wir uns auf unseren Stammplatz vor Bekana Island verholt, wo unsere Freunde uns schon sehnsüchtig erwarten. Hier werden wir eine Weile bleiben, bevor wir zu neuen Ufern aufbrechen.

Ende Juni 2019 Im Westen von Viti Levu
Nun ist schon wieder eine lange Zeit vergangen, bis der Logbucheintrag geschrieben wurde, aber so richtig viel ist aber auch nicht passiert.
Ich war bis Mitte Juni etwa vier Wochen in Europa und Benno hat meistens vor Bekana Island geankert, wo auch unsere Freunde ihren festen Liegeplatz haben. Zum Glück war die Zuckerfabrik in Lautoka noch nicht in Betrieb, denn die sorgt immer für viel Dreck an Bord durch den rauchenden Schornstein.
Jetzt haben wir Gäste und da wir uns ja mittlerweile in Fidschi gut auskennen, können wir viele schöne Plätze zeigen.
Ein Highlight war bisher Likuri Island oder auch besser bekannt als Robinson Island. Das dortige Resort ist sehr yachtfreundlich und wir dürfen gegen eine geringe Landingfee sämtliche Einrichtungen des Resorts benutzen, einschließlich der Kayaks, Standup Paddle Boards oder was es sonst so alles dort gibt. Das tollste sind aber die Shows, die es mittags und abends gibt. Sie zeigen verschiedene Tänze und in der Abendshow kommt der Fackeltanz natürlich am besten zur Geltung. Natürlich wird es vom Resort gerne gesehen, wenn man dort gelegentlich eine Mahlzeit einnimmt, aber das ist ja verständlich. Außerdem ist das Essen gut, denn es gibt immer wieder Erdofenessen, was hier Lovo heißt und in einer Kochshow wird gezeigt, wie man rohen Fisch in Kokosmilch zubereitet. Dieses Gericht mögen wir sehr gerne und in Fidschi heißt es Kokoda, in Franz. Polynesien kennt man es als Poisson Cru und sonstwo auch unter dem Begriff Ceviche. Megalecker!
Wen das gesamte Programm interessiert, hier der Link: https://www.robinsoncrusoeislandfiji.com/tours.html
Nicht fehlen darf natürlich ein Besuch bei Musket Cove auf Malolo Lailai Island und bei der Party-Plattform Cloud 9. Die Pizza dort ist immer noch gut, aber diesmal hat uns die Musik dort gar nicht gefallen. Wir sind dann weiter zu Mociu Island, was auch als Honeymoon Island bekannt ist. Wir haben da in der Vergangenheit schon öfter eine schöne Zeit verbracht, aber diesmal waren wir nur schnorcheln. Was für eine Enttäuschung! Das Inselchen ist 2018 von einem Resort gekauft worden und wir durften nicht mehr auf die Insel. Also hält uns hier nicht mehr viel und wir segeln weiter.
Die Wettervorhersage bringt ein bisschen unseren Törnplan durcheinander. Es zeichnet sich Schietwetter ab und zwar so übel, dass wir uns entschließen in die Mangroven bei Lautoka zu fahren. Also geht es statt in die Mamanucas und Yasawas erstmal nach Lautoka. Dort gehen wir nochmal zum Einkaufen in die Stadt und treffen auch wieder Freunde, die vor Bekana Island ankern.
Die Wettervorhersage hat sich als absolut falsch herausgestellt. Wir sind Samstag in die Mangroven gefahren, weil insbesondere in der Nacht sehr starker Wind vorhergesagt wurde. Und was war? Nix, wir haben so gut wie kein Lüftchen gespürt und auch auf den Yasawas war bei weitem nicht so viel Wind wie vorhergesagt. Nach einer Nacht sind wir also wieder aus dem Fluß und den Mangroven gefahren und nun steht einem Törn in die Yasawas hoffentlich nichts mehr im Wege. Wir werden berichten.

Ende Juli 2019 Westküste Viti Levu, Mamanucas, Yasawas
Ja, wir haben es in die Yasawas geschafft, aber unser erstes Ziel war die Inselgruppe um Navadra. Kleine Inselchen, die sehr idyllisch sind und viel zu bieten haben. Man kann hier schnorcheln, auf den Berg laufen und einfach die Zeit am Strand genießen. Wir treffen hier auch Freunde und machen uns einen schönen Abend am Strand mit Lagerfeuer und was zum Grillen gibt es auch. Da wir aber noch mehr sehen wollen, fahren wir weiter nach Waya Island und wir ankern vorm Octopus Resort. Ein nettes Hotel und unsere Gäste besuchen auch die Bar, aber zum Essen bleiben sie nicht. Sie wollen sich doch lieber kulinarisch auf Belena verwöhnen lassen.
Vom Hotel aus kann man zu dem Ort Nalauwaki gehen, aber wir ankern später direkt vor dem Ort, wickeln uns in Sulus, nehmen ein Kava-Sträußchen mit und machen dort unser Sevusevu. Allerdings sind wir diesmal nicht alleine, so wie vor ein paar Jahren, sondern eine Gruppe aus dem Hotel sitzt schon in dem Gemeinschaftshaus. Für diese doch recht große Gruppe präsentieren die Dorfbewohner eine kleine Gesangs- und Tanzeinlage und wir bekommen auch den Meke, einen Sitztanz zu sehen. Dann wird noch ein Touri-Belustigungsprogramm durchgezogen und anschließend können wir uns das Dorf ansehen. Es gibt einen schön gelegenen Kindergarten, der neu gebaut ist. Diesmal aus Stein, denn den alten aus Holz hat Zyklon Winston zerstört. Schade war nur, dass am Nachmittag alle Kinder zu Hause waren und wir nur die Kindergärtnerin angetroffen haben, denn letzes Mal haben die Kinder dort für uns gesungen.
Das Mantaray Island Resort ist ein beliebter Ankerplatz auf dem Weg nach Norden. Von hier fährt Benno die Gäste mit dem Dinghi zu der Stelle, wo gelegentlich Mantas zu sehen sind. Ich bleibe an Bord, denn erstens gefallen mir die Stellen besser, wo ich die Mantas bei der Putzerstation in Ruhe beobachten kann und zweitens wartet an Bord jede Menge Arbeit auf mich. Aber heute habe ich abends mal Kochpause, denn wir gehen im Mantaray Resort Essen. Die haben einen Pizzaofen und die Pizza dort ist echt gut.
Wir wollen noch weiter nach Norden und segeln nach Naviti Island um in der Somosomo Bay einen kurzen Stopp für die Mittagspause zu machen. Da wir guten Wind haben, geht es danach in einem Rutsch in die Blue Lagoon. Hier ist mords was los und wir zählen mindestens 12 Boote, die hier ankern. Ein Teil gehört zu der World ARC, die ja in 15 Monaten um die Welt hetzen wollen und die sicher am nächsten Tag nicht mehr da sein werden. Auch wenn diese Ecke mittlerweile sehr touristisch ist, so ist der Strand doch immer noch schön.
Wir wollen uns wieder mit frischem Obst und Gemüse eindecken und fahren zu Tokis Farm. Dort kann man nur um die Hochwasserzeit hin, wenn man nicht im Schlamm waten will. Tokis und Miris Farm ist 4 Hektar groß, wobei aber nicht alles Land bewirtschaftet ist. Jedenfalls ist der Besuch der Farm schon ein Erlebnis, auch die Fahrt durch die Mangroven um dorthin zu kommen. Wir gehen mit Miri, Tokis Frau durch die Plantage und sie erntet für uns jede Menge an Obst und Gemüse. Am Ende ziehen wir mit zwei großen, voll gefüllten Ikea-Taschen ab. Es gibt Cassava, Papaya, Daloblätter, frische Pilze, Tomaten, Auberginen, Mandarinen, Zitronen, Pak Choy und natürlich auch eine komplette Bananenstaude. Die Jungs haben ganz schön zu schleppen und die Versorgung auf Belena ist wieder für ein paar Tage gesichert.
An der Südostecke von Nanuya Island, gibt es Lo´s Tea House. Man sitzt dort sehr schön, es gibt kalte und heiße Getränke, Lo bäckt auch immer einen Kuchen und speziell der Schokoladenkuchen und die Kokosnussküchlein werden hoch gelobt. Mir schmeckt am besten der Zitronenblättertee oder die hausgemachte Limonade aus frischen Zitronen. Der Weg dorthin ist auch sehr schön und wir machen immer wieder einen Stopp um zu fotografieren.
Unser nördlichstes Ziel auf den Yasawas ist diesmal Sawa-I-lau. Dort gibt es ja nicht nur die Grotten, in denen man schwimmen kann, sondern die Landschaft dort ist auch sehr schön, insbesondere bei Ebbe. Umgeben von schwarzem, vulkanischen Gesteins findet man hier weiße Kalkfelsen, die bei Ebbe wie Pilze aus dem Boden ragen. Und das Beste: sowohl bei der Fahrt nach Sawa-I-Lau als auch bei der Fahrt von Sawa-I-Lau wieder nach Süden, fangen wir jeweils einen Wahoo. Wurde auch Zeit, denn wir hatten fast drei Wochen die Schleppangel erfolglos hinterher gezogen. Nun gibt es Fisch satt, denn zusammen wiegen die zwei Fische fast 10 Kilo. Aber zuerst müssen die Fische filetiert werden und wir sind eine Weile damit beschäftigt.
Da irgendwann der schönste Törn zu Ende geht, müssen wir also wieder nach Süden. Da es den Gästen am Mantaspot so gut gefallen hat, machen wir da nochmal einen Stopp. Diesmal zeigen sich mehr Mantas, aber leider sind auch massenhaft Touristen da.
Navadra wollen wir auch nochmal ankern bevor wir nach Mana Island weiter segeln. Hier kann man gut schnorcheln und an Land gibt es einen Lookout, von wo man einen guten Blick auf die Umgebung hat.
Die Fahrt von Mana Island nach Denerau ist dann für unsere Gäste das letzte Mal Segeln mit Belena.
Von Denerau möchten unsere Gäste noch ein bisschen Landprogramm machen und Souvenirs kaufen. Unseren letzten gemeinsamen Abend verbringen wir im Hard Rock Cafe und anschließend an Bord von SY Invictus mit unseren Freunden. Es wird ein langer, feuchtfröhlicher Abend.
Nachdem wir unsere Gäste verabschiedet haben, in Nadi eingekauft haben und dort schön essen waren, sind wir gleich Anker auf um wieder nach Lautoka zu segeln um unsere Freunde Hans und Judy wieder zu treffen. Wir ankern unterwegs aber noch vor der Vuda Point Marina. Das Restaurant dort ist sehr gut, hat eine schöne Aussicht und außerdem treffen wir dort noch unerwarteter Weise einen anderen Freund.
Dann aber weiter nach Lautoka. In der Stadt machen wir wieder unseren Lautoka-Triathlon: Einkaufen auf dem Markt, dann in den Supermärkten und Mittagessen in unserem Lieblingsrestaurant, Great Wall of China. Wir genießen auch sehr die gemeinsamen Stunden mit unseren Freunden, aber was uns zur Zeit gar nicht gefällt, ist der schwarze Dreck, den die Zuckermühle aus dem Schornstein bläst und der dann auf unserem weißen Deck landet. Aber wir müssen ja sowieso bald wieder nach Denerau, denn wir bekommen lieben Besuch von meinem Cousin und seiner Frau.
Leider haben die beiden nicht so viel Zeit und wir entscheiden uns, wieder in die Yasawas zu fahren. Ist zwar dort etwas touristisch, aber es gibt auch Flecken, die weniger stark von anderen Booten frequentiert sind. Außerdem ist das Wetter im Westen in der Regel um einiges besser als sonst wo in Fidschi.
Da wir nicht ständig nach Denerau reinfahren müssen, ankern wir vor dem Inselchen Yakuilau. Hier ist es schöner, als vor der Einfahrt nach Denerau und hier treffen wir auch wieder andere Freunde, mit denen wir ein paar schöne Stunden verbringen. Wir ankern erst wieder um, als unser Besuch kommt.
Wir haben Glück und die Wetterlage lässt es zu, dass wir wieder nach Likuri Harbour, oder mittlerweile besser bekannt als Robinson Crusoe Island fahren können.
Leider wird dadurch der erste Tag für unseren Besuch etwas stressig, denn als sie ankommen, fahren wir am gleichen Tag noch einkaufen und das im wesentlichen für drei Wochen, denn unterwegs sind die Einkaufsmöglichkeiten begrenzt. Abends gucken wir noch ein bisschen in Port Denerau die Show, gehen ins Hard Rock Cafe essen und danach fällt unser Besuch recht müde in die Koje.
Der Aufenthalt dann im Robinson Crusoe Island Resort war gut wie immer. Die haben die Abendshow sogar noch verbessert. Chapeau!
Aber dann geht es weiter. Diesmal direkt nach Mociu Island, wo wir einen Eingewöhnungstauchgang machen. Ist zwar nicht sehr tief, aber gar nicht mal so schlecht.
Monuriki Island ist die Insel, auf der der Film "Castaway" mit Tom Hanks gedreht wurde. Diesmal ankern wir vor dieser Insel und machen auch wieder einen schönen Tauchgang.
Da wir einen engen Terminplan haben, geht es dann zügig nach Navadra. Der Berg auf Vanua Levu wird wieder bestiegen, einmal schnorcheln und dann schon weiter nach Drawaqa Island, wo wir zum einen wieder mit den Mantas schnorcheln wollen und abends im Mantaray Island Resort Pizza essen wollen. Der Wein dort ist übrigens auch nicht schlecht. Und die Mantas waren diesmal in Spiellaune. Ständig waren sie in der Nähe der Schnorchler und haben sogar Purzelbäume geschlagen. Unser Besuch war mehr als begeistert.
Drawaqa und die umgebenden Inseln gehören ja schon zu den Yasawa Islands, aber wir wollen noch weiter nach Norden, wo die Insel Yasawa die nördlichste Insel ist, die aber dem gesamten Inselbogen den Namen gibt. Wir segeln von Drawaqa auf die Luvseite und können so in einem Rutsch bis zu Tokis Farm segeln. Wären wir auf der Leeseite geblieben, hätten uns die hohen Berge auf Naviti Island den Wind aus den Segeln genommen und wir hätten die ganze Strecke motoren müssen. Auch diesmal schlagen wir auf Tokis Farm ordentlich zu und kommen mit Taschen voller Obst und Gemüse wieder auf Belena zurück. Wir genießen noch die Gegend um die Blue Lagoon, einschließlich einem schönen Spaziergang zu Lo´s Tea House und ein Sundowner Drink im Nanuya Island Resort, bevor es wieder nach Sawa-I-Lau geht. Aber davon mehr im nächsten Bericht.

Ende August 2019 Yasawas, Mamanucas, Westküste Viti Levu
Diesmal statten wir den Grotten in Sawa-I-Lau keinen Besuch ab. Erstens haben wir keine Lust auf die Abzocke dort, denn mittlerweile kostet das 50 $ Eintritt pro Person (vor 4 Jahren waren es noch 10 $) und zweitens haben wir keine Lust uns dort von den Touristenmassen tot treten zu lassen. Aber wir machen einen schönen, ausgedehnten Spaziergang und haben Glück, dass gerade Ebbe ist. Denn dann kommen die pilzartigen Kalkfelsen so richtig zur Geltung. Das Schnorcheln dort ist auch nicht von schlechten Eltern, aber danach brechen wir so langsam wieder auf Richtung Süden. Stoppen noch in der Namataya Bay, bevor wir dann weiter in die Cololevu Bay fahren. Wir haben auf dem Blog anderer Segler gelesen, dass der Strand dort sehr schön sein soll und so ist es auch. Also ist wieder Strandspaziergang angesagt und da die Kokosnüsse in bequemer Pflückhöhe hängen, nehmen wir auch ein paar Trinknüsse mit.
Der nächste Ankerplatz ist vor der Insel Kuata, aber da es dort schwellig ist, fahren wir am nächsten Tag gleich weiter. Wir ankern diesmal an der Nordküste von Mana Island, wo man auch schön schnorcheln kann.
Leider, leider rast die Zeit dahin und die schöne Zeit mit unserem Besuch neigt sich dem Ende zu. Also machen wir eine Törnplanung, wie wir die letzten Tage an Bord verbringen wollen. Wir segeln nach Lautoka und auf dem Weg dorthin tauchen wir am Namorua Reef. In Lautoka spulen wir das übliche Programm ab und zwar den Besuch des Marktes, einiger Supermärkte und zum Schluss noch essen gehen im Great Wall of China. Lautoka ist ja eigentlich ein nettes Städtchen, aber seit Mitte Juni arbeitet die Zuckerfabrik und der Schornstein bläst dreckige Asche durch die Gegend. Das ist eine richtige Katastrophe und gesund ist das sicher nicht. Also ankern wir nur so lange wie nötig vor Lautoka und verbringen die Nacht in der Vitogo Bay, wo wir vor dem üblen Dreck von Lautoka sicher sind. Anschließend segeln wir noch nach Musket Cove auf Malolo Lailai Island, wo man auch ganz nett schnorcheln kann und wo wir nochmal mit unserem lieben Besuch zur Cloud 9 fahren. Der Platz hat schon was, denn wo findet man sonst eine Plattform im Meer, wo man eine Bar hat, einen Pizzaofen und wo man auch gut schnorcheln kann?
Wir amüsieren uns dort eine Weile, aber dann ist Aufbruch nach Denerau. Den letzten Abend vorm Abflug bummeln wir ein bisschen in den Geschäften dort, unser Besuch kauft ein paar Souvenirs und anschließend gehen wir im Hard Rock Cafe essen. Dann heißt es Abschied nehmen, doch nicht so ganz. Ich, Marlene fliege mit unserem Besuch zurück nach Deutschland. Ich habe dort einiges zu erledigen, während Benno in Fidschi bleibt und auf Belena aufpasst.
Wie wir den Rest des Monats August verbringen, ist schnell erzählt. Benno pendelt so zwischen Musket Cove, Denerau und Lautoka hin und her, erledigt kleinere Arbeiten am Boot, aber trifft sich auch gelegentlich mit Freunden. Ich verbringe knapp drei Wochen in Deutschland und habe dort ein straffes Programm, aber ich nehme mir trotzdem die Zeit, zumindest einige Freunde zu treffen. Ende August komme ich dann wieder in Fidschi an und dann wollen wir unseren Weg nach Osten antreten.
In den letzten Monaten und Wochen hätte es einige Wetterfenster gegeben, womit wir bequem nach Osten hätten segeln können. Doch die konnten wir aus verschiedenen Gründen nicht nutzen. Mal sehen, wie es uns in der nächsten Zeit ergeht und ob wir es tatsächlich schaffen, wieder nach Französisch Polynesien zu kommen.

Ende September 2019 Lautoka, Ovalau, Savusavu, Namena, Taveuni, Vanua Levu, Leleuvia Island, Toberua Island
Um es vorweg zu nehmen, wir sind immer noch in Fidschi. Ok, wer die sich die Positionreports ansieht, weiß das auch. Aber wir sind wenigstens ein Stückchen weiter nach Osten gekommen. Aber nun der Reihe nach:
Die letzten Tage im August haben wir einige Zeit mit Freunden verbracht und natürlich waren wir auch öfter in Lautoka. Aber bald ist uns die Hutschnur geplatzt, denn wir waren den Dreck leid, den die Zuckerfabrik jeden Tag ausstößt und der dann auf unserem Deck landet. Sehr, sehr leid tut es uns, dass wir uns nun von unseren Freunden verabschieden müssen. Aber das Abschiednehmen gehört nun mal zu unserem Leben dazu, so sehr wir das auch bedauern.
Unser Plan ist es, erstmal nach Ovalau im Osten von Fidschi zu segeln. Dort in Levuka könnte man auch ausklarieren und der Weg nach Tonga oder Wallis ist logischerweise etwas weniger weit. Das Wetter passt auch, wir haben sogar Westwind und so können wir schön entlang der Nordküste von Viti Levu segeln. Nach nur zwei Übernachtungen kommen wir schon morgens in Levuka an, denn wir müssen noch zu Immigration um Bennos Visum zu verlängern. Es wird zwar eine Woche dauern bis das neue Visum ausgestellt wird, doch man kann es in jedem Immigration Office abholen. Wir kaufen ein und machen auch noch ein paar Fotos in der ehemaligen Hauptstadt von Fidschi. Irgendwie hat der Ort etwas von Wildwestatmosphäre und versprüht einen morbiden Charme. Aber es gibt im wesentlichen nur eine Straße und nachdem wir alles erledigt haben, segeln wir weiter. Die Fischfabrik stinkt und wir wollen uns lieber vor Leleuvia Island legen. Das ist eine kleine Resort-Insel mit einem sehr yachtfreundlichen Management. Wir waren vor zwei Jahren schon mal hier und es hat uns sehr gut gefallen.
Nach ein paar Tagen dort, wo wir die Seele haben baumeln lassen, entscheiden wir uns doch, nach Savusavu zu segeln. Vielleicht ist der Absprung von dort doch besser? Wir können Bennos Visum auch dort abholen und ansonsten freuen wir uns, mal wieder bei unserem Lieblingsinder (Hidden Paradise) essen zu gehen und ein bisschen was einkaufen ist auch nicht verkehrt. Aber schon nach drei Tagen zieht es uns wieder weiter. Wir haben ruhige Wetterbedingungen und wollen endlich mal zum Namena Reef tauchen gehen. Es gibt dort eine einzige Mooring und die ist sogar frei. Denn ankern ist dort nicht gerade günstig. Man müsste auf großer Tiefe ankern und guten Ankergrund gibt es dort auch nicht. Aber das Tauchen ist toll und wir freuen uns, mal wieder eine schöne Unterwasserlandschaft zu sehen und viele Fische gibt es auch. Man merkt, dass diese Gegend hier schon seit langen Naturschutzgebiet ist. Wir könnten hier noch länger bleiben, aber eine Störung mit viel Wind ist vorhergesagt und da wollen wir an einen Ankerplatz, der besser geschützt ist. Also wieder Anker auf und diesmal wollen wir nach Taveuni und zwar ganz in den Norden bei Matei, wo man bei starkem Südwind guten Schutz findet. Wir bleiben ein paar Tage in der Gegend, ohne jedoch ein großartiges Besichtigungsprogramm zu absolvieren. Haben wir ja alles schon gemacht und diesmal geben wir uns damit zufrieden wieder im Restaurant Tramonto essen zu gehen und in dem gut sortierten Supermarkt bei Matei einzukaufen.
Und dann wird wieder viel Wind vorhergesagt und wir segeln zurück nach Vanua Levu. Dort ankern wir bei Fawn Harbour, wo wir zuletzt 2014 waren. Ein sehr, sehr geschützter Ankerplatz und wir besuchen auch wieder Lima Pickering, die sich sehr freut, uns wieder zu sehen. In den Cruising Guides ist die Pickering Familie als sehr yachtfreundlich beschrieben und daran hat sich bis heute nichts geändert. Lima Pickering, die fast 80jährige Chefin der Familie bedauert allerdings, dass kaum noch Segler zu ihr zu Besuch kommen. Die würden alle auf ihren Booten hocken und nur noch in ihre Computer gucken. Sie hat auch beobachtet, dass sich die Segler abends nicht mehr gegenseitig besuchen, sondern das jeder für sich bleibt. Interessant, oder? Wir unterhalten uns jedenfalls sehr gut mit ihr, eine kluge, warmherzige Frau mit wachem Verstand. Wir werden wieder mit frischem Obst beschenkt und da wir sie ja schon kennen, haben wir ihr ein Gastgeschenk mitgebracht, von dem wir wissen, das es ihr gefällt. Ihr Haus hat auch den Zyklon Winston vor drei Jahren gut überstanden und auch der große Kapokbaum steht noch. Wir bekamen damals ein Kissen geschenkt, mit den Fasern, die aus den Kapokfrüchten stammen.
Aber da wir ja unsere Weiterreise im Kopf haben, bleiben wir auch in Fawn Harbour nicht sehr lange und segeln wieder Richtung Savusavu. Da das Schnorcheln unten an der Ecke bei Lesiaceva Point, in der Nähe des Cousteau Resorts sehr gut ist, machen wir dort wieder einen Stopp, bevor wir in Savusavu an die Mooring der Waitui Marina gehen.
Aber das mit dem Wetterfenster um gepflegt nach Tonga oder Wallis zu segeln hat sich wieder zerschlagen. Und dann denken wir, dass wir vielleicht von Suva einen besseren Winkel haben um nach Tonga zu segeln. Außerdem kriegt Benno dort sicher ein Manometer, was er bisher nirgends in Fidschi auftreiben konnte.
Jedenfalls segeln wir dann in einem Rutsch von Savusavu nach Leleuvia Island, die Insel mit dem yachtfreundlichen Resort.
Unterwegs kommen wir durch ganze Felder von schwimmenden Bimssteinen. Durch die Eruption eines Vulkans in Tonga sind diese vor einigen Wochen entstanden und treiben nun hier rum. Die meisten sind nur taubeneiergroß, aber manche sind so groß wie ein Tennisball und wir sehen auch einen sehr großen, der basketballgroß ist. Später an Land auf Leleuvia Island sehen wir einen richtig großen Brocken. Siehe Bild auf der Homepage. Aber zum Glück haben wir sowas in der Größe nicht beim Fahren gerammt. Die Steine sind zwar so leicht, sodass sie schwimmen und man nicht befürchten muss, dass sie ein Loch in den Rumpf hauen können, aber den Lack wegschmirgeln können sie trotzdem.
Auf Leleuvia Island bleiben wir diesmal auch nicht lange, denn wir segeln weiter nach Toberua Island. Auch das ist ein sehr schönes Insel-Resort auf dem Weg nach Suva, doch auch hier bleiben wir nur für einen kurzen Besuch und einen leckeren Cocktail an der Bar.
Bald geht es weiter nach Suva, doch wie es uns dort geht, werdet Ihr im nächsten Bericht lesen.

Mitte Oktober 2019 Suva - Minerva Reef
Bevor wir nach Suva segeln, stoppen wir noch vor dem Nukulau Islet. Das ist ein sehr idyllisches Inselchen, welches ein paar Meilen vor Suva, der großen Stadt liegt. Heute wird die Insel zu touristischen Zwecken genutzt wird, doch das war nicht immer so. Als im Jahre 2000 George Speight in Fidschi geputscht hat, wurde er anschließend auf diesem Inselchen gefangen gehalten. Der Caretaker der Insel erzählt uns, dass er in einem großen Zelt gelebt hat und rund um die Insel waren Soldaten zu seiner Bewachung abgestellt. Sechs Jahre war Speight dort in Haft und sitzt nun in einem anderen Gefängnis.
Wir haben schon öfter dort geankert, denn es ist eine tolle Möglichkeit, dem Moloch Suva für eine Weile zu entfliehen. Jetzt wollen wir aber nach Suva, weil wir dort das ein oder andere zu erledigen haben.
Wir bekommen auch alles erledigt, was wir auf dem Plan haben, aber diesmal macht uns der Aufenthalt vor Suva nicht so richtig Spaß. Große Stadt, viel Lärm und Dreck und außerdem ist das Wetter meistens bescheiden, denn Suva hat nur zwei Jahreszeiten: die feuchte und die nasse. Und diesmal hatten wir einige Tage, wo wir Dauerregen hatten und keine Lust, das Boot zu verlassen. Aber an Bord ist ja auch immer was zu tun und wir machen es uns gerne bei Regenwetter gemütlich. Und wir haben viel Zeit uns über die weitere Törnplanung Gedanken zu machen. Den Plan, noch dieses Jahr nach Franz. Polynesien zu segeln verwerfen wir schweren Herzens. Die Zyklonsaison steht vor der Tür und wir müssten überall vorbei hetzen um möglichst schnell auf die Marquesas oder in die Tuamotus zu kommen.
Dann kommt die Idee, dass wir nach Tonga könnten. Dort gibt es mittlerweile eine Möglichkeit, dass Boot an Land zu stellen und wir könnten die Zyklonsaison dort verbringen. Aber irgendwie gefällt uns der Gedanke auch nicht, denn der Plan hat zu viele Unwägbarkeiten. Also warum nicht wieder nach Neuseeland? Dort haben wir ja auch noch nicht alles gesehen, was wir noch sehen wollten und fürs Boot ist es auch gut, denn Benno hat schon wieder Ideen, was er neu oder besser machen könnte.
Neben uns ankert die Midnight Sun und John und Wendy pendeln schon seit 24 Jahren zwischen Neuseeland und den Tropen und die wollen in den nächsten Tagen los um erstmal ins Minerva Reef zu segeln. Die Idee gefällt uns sehr gut und schon ist die Entscheidung getroffen.
Wir machen Belena auslaufklar und wollen uns den beiden anschließen. Man hat sehr selten eine Wetterlage, die es möglich macht, von Fidschi zum Minerva Reef zu segeln, aber die nächsten Tage wird es gehen. Da am Donnerstag, dem 10. Oktober Fiji Day ist, also Feiertag, können wir dann nicht ausklarieren. Also müssen wir über unseren Schatten springen und am Freitag ausklarieren und dann auch losfahren. Vorher kaufen wir noch einiges an Obst und Gemüse auf dem Markt ein, denn wir wollen länger in Minerva bleiben. Noch so nebenbei gesagt, der Markt in Suva ist großartig. Uns gefällt es nämlich im Minerva Reef sehr gut und wir wollen diesmal dort länger bleiben. Das hat auch den Vorteil, dass wir dort so lange abwarten können, bis es eine gute Wetterlage gibt um gepflegt nach Neuseeland zu segeln. Denn in Fidschi würden uns irgendwann die Behörden auf den Füßen stehen, weil unsere Aufenthaltsgenehmigung abgelaufen ist. Dann müssten wir ausreisen, ob das Wetter passt oder nicht. Außerdem ist es im Oktober in Neuseeland noch zu kalt für uns und im Minerva Reef können wir abwarten. Das Ausklarieren in Suva geht schnell und problemlos und nach dem Einkaufen gehen wir dann Anker auf.
Nach 48 Stunden fällt dann der Anker im North Minerva Reef. Als wir ankommen, liegen da schon 12 Boote, die alle bis auf Midnight Sun aus Tonga gekommen sind. Aber am nächsten Morgen segeln 10 Boote weg nach Neuseeland, obwohl das vorhergesagte Wetter nicht optimal ist.
Wir haben hier natürlich kein Internet, aber durch die Seefunkanlage empfangen wir Wetterberichte und haben auch Kontakt zu anderen Seglern. Das Wetter wird hier heiß diskutiert, denn zur Zeit gibt es schwere Sturmtiefs in Neuseeland und dann sollte man dort nicht ankommen. Wir erfahren, dass eine 47Fuß große Yacht kürzlich vor Neuseeland gesunken ist. Die Crew wurde gerettet, aber ein Mann ist dabei gestorben. Man sollte also das Wetter dort nicht unterschätzen!
Wir lassen es uns gut gehen und wir werden wahrscheinlich nicht mehr im Oktober in Neuseeland ankommen. Wir können also auch erst unsere Gmail-Email bei Ankunft in Neuseeland beantworten.

Wenn wir dann unterwegs sind, wird es wie immer täglich einen Positionreport geben.

02. 11. 2019 - 08. 11. 2019 Minerva Reef - Opua/Neuseeland
Nein, wir sind nicht verschollen im Minerva Reef, sondern haben dort fast drei Wochen Urlaub gemacht. Natürlich haben wir auch auf das passende Wetterfenster gewartet und wir wollten nicht zu früh in Neuseeland ankommen, denn im Oktober ist es oft noch recht kühl.
Um beim Wetter zu bleiben, wir hören mehrmals am Tag Wetterberichte und sehr gut ist der Wetterbericht von Gulf Harbour Radio. David sammelt alle relevanten Informationen zu diesem Thema und jeden Morgen von Montag bis Freitag verbreitet er über SSB seine Einschätzung über das Wettergeschehen. Er ist Meteorologe und vor allem selbst Segler und berücksichtigt bei der Vorhersage die Aspekte, die für uns wichtig sind.
Leider hatten die Boote, die einen Tag nach unserer Ankunft im Minerva Reef nach Neuseeland aufgebrochen sind, nicht auf ihn gehört. Wir haben später erfahren, dass sie alle einen Schiettörn hatten. Aber sie hatten sich das Wetter gegenseitig schön geredet und dann hat der Herdentrieb zugeschlagen.
Wir segeln nach ein paar Tagen ins Süd Minerva Reef. Das Riff ist dort niedriger und man ist weniger gut geschützt. Dafür es ist ursprünglicher und fischreicher und es gibt mehr Lobster dort. Die Angel kommt unterwegs nicht raus, denn wir hatten kurz vor der Einfahrt nach Minerva Nord einen großen Mahimahi gefangen und die Gefriertruhe ist jetzt voll. Es ist ja auch jede Menge Gemüse und Obst eingefroren, denn wir wollen ja während unserer Zeit im Minerva Reef nicht von Dosenfutter leben.
Im Süd Minerva Riff sind wir auch erfolgreich beim Lobsterfang und ein Nachbarlieger schenkt uns noch ein großes Stück Yellowfin Tuna. Die hatten so einen riesigen Fisch gefangen, dass sie einen Teil davon an die Nachbarboote verschenkt haben. So viele Segler sind das im Süd Minerva Riff allerdings nicht, denn außer uns liegen nur noch zwei weitere Boote hier. Aber wir haben UKW Kontakt zu den Booten im Nord Minerva Riff und täglich kommen mehr und mehr Boote aus Tonga, die dort einen kurzen Zwischenstopp machen wollen.
Weil wir mal wieder Lust auf "social life" haben, segeln wir nach ein paar Tagen wieder ins Nord Minerva Riff. Hier liegen mittlerweile 22 Boote und an einem Abend lädt das Segelboot "Whey to go" alle Ankerlieger zu einer Potluck-Party ein. Der Gastgeber Ian zählt 42 Segler an Bord und jeder bringt was leckeres zum Essen mit. Es gibt Lobster satt und auch andere gute Sachen. Es kommen täglich mehr Boote und dann kommt irgendjemand auf die Idee, den Minerva Yacht Club zu gründen. Klar, das ist natürlich nicht formell, doch die Gemeinschaft hier ist sehr schön und wir genießen die Zeit im Minerva Reef sehr. Wir gehen schnorcheln, laufen auf dem Riff, lesen viel und kruschteln natürlich auch ein bisschen auf dem Boot rum. Jedenfalls ist das Minerva Reef schon ein besonderer Platz und wir erfreuen uns jeden Tag an den tollen Farben des absolut klaren Wassers. Gelegentlich besuchen wir andere Segler und hören täglich die Informationen über das Wetter, denn das ist hier Hauptthema bei den Seglern. Es gibt mehrfach am Tag einen Austausch über die Wettervorhersagen und die Meinungen darüber sind oft geteilt. Wir möchten wie immer einen angenehmen Törn und lassen uns nicht vom Herdentrieb anstecken, der dazu führt, dass manche Yachten sich schon auf den Weg machen, obwohl die Wettervorhersage nicht so toll ist. Einige erwischt es so übel, dass sie wieder zurück ins Minerva Reef kommen. David von Gulf Harbour Radio hat schon mehrmals erwähnt, dass man das Wettergeschehen im südlichen Pazifik nicht unterschätzen sollte. Er weiß von einigen Seglern, die langfristig die Lust am Segeln verloren haben, nachdem sie übelste Wetterbedingungen auf dem Weg nach Neuseeland oder auf dem Weg von Neuseeland in die Tropen erlebt haben.
Und dann ist es soweit. Ein supersuper Wetterfenster, wie es das nicht allzu oft gibt. Mittlerweile sind 30 Boote allein im Nord Minerva Reef und im Süd Minerva Reef liegen auch mindestens zwei Boote. Die meisten fahren Freitag, den 1. November los, aber wir mit noch fünf weiteren Boote verlassen das Nord Minerva Reef erst am Samstag, den 2. November. Kaum haben wir das Minerva Riff hinter uns, hängt auch schon ein Mahimahi am Haken. Mittlerweile ist auch wieder mehr Platz in dem Tiefkühler und ich mache mich ans Filetieren.
Die ersten beiden Tage müssen wir noch hoch am Wind segeln und die Wellen sind auch noch nicht so ganz niedrig, aber ab dem dritten Tag ist es herrlichstes Segeln. Es gibt noch ein sehr interessantes Phänomen, nämlich dass wir eine unglaubliche UKW-Reichweite erleben. Normalerweise kann man über UKW andere Boote nicht sehr weit empfangen, aber als wir unterwegs sind, können wir gut mit den anderen Yachten kommunizieren. So kommt es, dass wir auf hoher See einen Stopp machen um einem anderen Boot zu helfen. Die können ihren Motor nicht mehr starten und wir leihen eine unserer Starterbatterien aus in der Hoffnung, dass so der Motor wieder gestartet werden kann. Doch leider ist das nicht von Erfolg gekrönt, denn der Motor des Anlassers ist wohl kaputt. Schade, aber einen Versuch war es wert.
Die letzten Tage ist so wenig Wind, dass die meisten anderen Boote die Motoren anwerfen müssen. Wir erfahren davon, weil wir regelmäßig über Seefunk zu bestimmten Tageszeiten Kontakt mit den anderen Yachten haben, die zur Zeit nach Neuseeland unterwegs sind. Unser Schiffchen läuft zum Glück auch bei wenig Wind und wir können fast alles segeln. Da die Wellen nun sehr niedrig sind, ist das Leben fast so wie am Ankerplatz. Wir müssen nur Wache gehen, aber das ist so anstrengend auch nicht. Unterwegs sehen wir öfter Delfine und an zwei Tagen fliegt auch ein Albatros immer wieder um unser Boot herum und landet in unmittelbarer Nähe. Schöner Vogel.
Essensmäßig geht es uns auch gut, denn wir hatten uns ja proviantmäßig auf einen längeren Aufenthalt im Minerva Riff eingestellt. Im Tiefkühler ist zwar nun kein Obst und Gemüse mehr, aber dafür jede Menge Fisch und Lobster.
Jedenfalls hatten wir einen superschönen Törn nach Neuseeland und kommen ausgeruht in Opua an. Diese Chance haben außer uns auch andere Boote genutzt und so ist in Opua am Quarantäne-Dock bei unserer Ankunft ein mordsmäßiges Gedrängel. Wir finden noch einen Platz dort, aber andere Yachten werden gebeten, sich erst mal einen sicheren Ankerplatz zu suchen. Wir erfahren, dass allein heute 27 Boote sich zum Einklarieren angemeldet haben. Als wir dann an der Reihe sind, geht das Einklarieren sehr flott vor sich. Ein paar Fragen, ein bisschen Papiere ausfüllen und schon ist alles erledigt. Später erfahren wir aber von anderen Seglern, dass es bei denen nicht so problemlos gelaufen ist. Wir legen nach dem Einklarieren gleich ab und fahren erstmal nach Paihia zum Einkaufen. Dann wieder zurück nach Opua, denn morgen fängt das Bay of Islands Cruisers Festival an und wir haben uns noch Karten dafür besorgt. Freunde von uns haben das schon mitgemacht und es soll sehr schön sein. Dauert etwa eine Woche. So lange werden wir also in Opua bleiben und dann werden wir sehen, wohin wir segeln werden.

15. 11. 2019 - 22. 11. 2019 Opua - Motorua - Urupukapuka - Bay of Onewhero - Waitangi - Urupukapuka - Ocean Beach - Whangarei
Ja, ich gebe zu, dass ich anfangs etwas damit gehadert habe, dass wir nun dieses Jahr nicht mehr nach Französisch Polynesien kommen werden. Aber nun freue ich mich auf Avocados, Spargel, Erdbeeren und natürlich auch auf Scallops, Austern und Snapper, um nur einiges zu nennen. Halt all die Leckereien, die Neuseeland jetzt zu bieten hat. Und nicht zu vergessen die vielen Freunde, die wir hier wieder treffen werden und teilweise schon getroffen haben.
Beim Bay of Islands Cruisers Festival wurde uns einiges geboten. Neben diversen Partys, teils inklusive freier Drinks und freiem Essen gab es einige Workshops, bei denen man doch noch das ein oder andere lernen konnte. Es gab Tipps, wo man schöne Ankerplätze in der Bay of Islands findet und man spendierte uns sogar eine Sunset Cruise mit einem Touriboot nach Urupukapuka in die Otehei Bay.
Als Abschlussveranstaltung segelt ein Pulk von Booten gemeinsam von Opua nach Roberton Island, wo man auf den schönen Ausguck geht. Abends ankerten die Boote vor Moturoa Island, wo man sich dann abends am Strand für einen Sundowner trifft. Wir stoßen erst dort zu der Gruppe, weil wir noch vorher in Paihia einkaufen waren. Außerdem kennen wir das ja schon alles, aber wir mögen die Gesellschaft der anderen Segler. Samstagabend gibt es in der Urupukapuka Bay eine Potluckparty und jeder bringt wieder was leckeres zum Essen mit. Wir führen nette Gespräche und gehen erst nach Hause, als es uns am Strand zu kalt wird. Wir haben Glück mit dem Wetter, es ist sonnig und warm, aber abends und in den Morgenstunden ist es noch recht frisch. Sonntags geht dann jeder wieder seiner Wege und da starker Nordwind vorhergesagt ist, suchen wir uns ein geschütztes Plätzchen in der Onewhero Bay. Aber schon am nächsten Tag soll der Wind wieder mehr aus südlicher Richtung blasen und bevor es soweit ist, segeln wir noch bis vor den Waitangi Treaty Ground. Dort gehen wir nochmal einkaufen und entscheiden uns dann kurzfristig, nach Whangarei aufzubrechen. Der Wind weht günstig für dieses Vorhaben und so gehen wir gleich nach dem Einkaufen Anker auf. Nochmal ein Übernachtstopp in der Urupukapuka Bay und danach in einem Rutsch bis zum Ocean Beach bei Bream Head. Hier hat man nicht sehr oft die Bedingungen zum Ankern und wir sind froh, vor diesem wunderschönen Strand zu liegen. Wir sehen hier viele Delfine und die Dünen am Strand sorgen für eine imposante Kulisse. Wir bleiben hier zwei Nächte, weil es zum einen sehr schön ist und zum anderen der Wind am nächsten Tag heftig weht. Um die Ecke strandet ein Boot auf den Felsen, aber die Coastguard zieht es wieder runter.
Als wir dann nach Whangarei aufbrechen, können wir fast alles segeln und die Tide schiebt uns auch noch.
Wir ankern in der Nähe von Norsand und gehen gleich an Land. Wir vereinbaren, dass wir Belena dort wieder an Land stellen, aber einen festen Termin müssen wir jetzt noch nicht machen. Wir treffen dort auch einige Freunde und werden hier ein paar Tage bleiben.

Ende Dezember 2019 Urquharts Bay
Nun ist schon wieder fast das Jahr vorbei. Was vergeht die Zeit so schnell. Wir sind immer noch in der Gegend um Whangarei und sind in den letzten Wochen immer zwischen Whangarei, Urquharts Bay und Parua Bay hin und her gependelt. In Whangarei waren wir um Freunde zu treffen, einzukaufen, mal öfter Essen zu gehen oder auch Bestellungen einzusammeln. In der Urquharts Bay und Parua Bay treiben wir uns rum um Scallops (Jakobsmuscheln) einzusammeln oder um uns vor stärkerem Wind zu verstecken. Aber bis zum 5. Dezember waren wir stationär vor Whangarei, denn wir wollten gerne auf den Meet&Greet-Abend, der immer Anfang Dezember für die angekommenen Segler in Whangarei veranstaltet wird. Es wird ein bisschen kulturelles Programm geboten und bei Live-Musik und gutem Essen ist es immer eine prima Gelegenheit mit alten Bekannten zusammen zu sitzen und Schwätzchen zu halten.
Wir haben auch einen schönen Ausflug mit unseren Freunden gemacht, die die Gegend ja noch nicht kennen. Wir waren bis zum Ruakaka Beach, der uns dieses Mal besser gefallen hat als beim letzten Besuch. Vielleicht liegt es daran, dass wir uns im Frühsommer über die Sonnenstrahlen sehr freuen, denn Schatten ist auf diesem Strand Fehlanzeige. Aber man kann schön dort rumlaufen und die Weite des Strandes genießen.
Zum Mittagessen haben wir unsere Freunde zum Newdaycafe in Parua geführt, wo wir wieder bestens bei Sabine und Frank gegessen haben und natürlich war die Wiedersehensfreude groß.
Wir fahren auch noch mit dem Auto weiter bis zum Ocean Beach. Sehen wir also auch mal von der Landseite. Es ist Sonntag und mords was los an den Stränden. Pünktlich zum Sommeranfang am 1. Dezember ist herrliches Wetter und der Schwimmer-Rettungsdienst hat angefangen zu arbeiten. Es sind auch einige Leute im Wasser, obwohl die Wassertemperatur gerade mal 17° ist. Brrrrrrrr. Ich bin noch nicht mal mit dem kleinen Zeh rein.
Ansonsten gibt es nicht besonderes zu berichten. Nein, stimmt nicht, denn am 9. Dezember gab es auf White Island einen Ausbruch und leider waren Touristen zu dieser Zeit auf dem Vulkan und es gab viele Tote und Verletzte.
Danke auch für die besorgten Nachfragen, aber wir waren weit genug weg.
Und da wir mittlerweile den 4. Advent haben, wird es auch so langsam Zeit für die Weihnachtswünsche. Wir sind noch nicht so richtig in Weihnachtsstimmung, aber wen wundert's. Ich hab zwar die Weihnachtsdeko schon verteilt und auch Plätzchen gebacken, aber hier ist Hochsommer und sonniges Wetter. Wir werden wahrscheinlich Weihnachten mit Freunden grillen und wieder nach Whangarei zurück fahren.
Das wird auch der letzte Logbucheintrag für dieses Jahr und so wünschen wir Euch Frohe Weihnachten und auch einen guten Rutsch ins Neue Jahr.