Logbuch 2024

Ende Juni 2024 Tongatapu - Neiafu/Vava'u Gruppe - Beveridge Reef
Wir bleiben noch ein paar Tage in Tongatapu und ankern manchmal vor dem Big Mama Yachtclub oder direkt vor Nuku'alofa, wenn wir in die Stadt wollen. Tongatapu hat unter Seglern nicht den besten Ruf, aber wir fanden es so schlecht nicht. Das Einklarieren ging zwar nicht schnell, aber problemlos vonstatten. Die Einkaufsmöglichkeiten sind auch nicht so übel und es gibt zusätzlich ein paar Sehenswürdigkeiten. Wir laufen natürlich der Königspalastauch ein bisschen in Nuka'alofa rum, der Hauptstadt von Tonga. Die prominenteste Sehenswürdigkeit ist der Königspalast, dessen schöne Architektur man leider nur von außen bewundern kann. Im Tourist Office berät man uns sehr freundlich und wir mieten uns für einen Tag ein Auto und fahren um die Insel. Es gibt sogar eine Broschüre, in der die ganzen Highlights aufgelistet sind. Der Christianity Landing Place, da, wo christliche Missionare das erste Mal einen Fuß auf Tonga gesetzt haben, liegt ganz im Norden an der Westspitze. Dann wollen wir in den Ort Kolovai, wo wir Fledermäuse in den Kasuarina Bäumen beobachten können. Besonders beeindrucktder Tsunami Rocksind wir von dem Tsunami Rock, einem riesigen Felsbrocken, der bei einem Tsunami an Land gespült wurde. Aber auch die Blowholes waren interessant. Wir halten uns länger bei den Mapu'o Vaea Blowholes bei Houma auf, einem wirklich beeindruckenden Platz. Die Empfehlung lautet, dass man an einem stürmischen Tag dorthin sollte. Heute ist es sehr ruhig, aber trotzdem gab es beeindruckende Fontänen. Man kann es schon eine Weile an diesem Platz aushalten und das Schauspiel beobachten, ohne dass Langeweile aufkommt. Wir sind von Mapuo Vaea BlowholesNuku'alofa gegen den Uhrzeigersinn nach Westen gefahren und setzen unsere Fahrt Richtung Osten fort. Unser Ziel ist Ha'amonga'a, wo drei riesige Steine wie ein Tor aufeinandergeschichtet sind. Warum und weshalb? Das ist wohl nicht geklärt und es gibt allerhand Vermutungen. Über eine sogenannte Scenic Road fahren wir langsam wieder nach Nuku'alofa, wo wir am späten Nachmittag das Auto wieder abgeben. Wir kaufen noch mal ordentlich ein, denn am nächsten Tag wollen wir weiter, und zwar inHaamongaadie Vava'u Gruppe im Norden von Tonga. Das sind etwa 175 Seemeilen von Pangaimotu Island bis nach Neiafu, dem Hauptort der Vava'u Gruppe, und den erreichen wir nach einer Nachtfahrt.
In dem natürlichen Hafen von Neiafu ist es aber kaum möglich, zu ankern, weil es dort keine vernünftigen Ankertiefen gibt. Es ist üblich, dass die Boote sich an Mooringbojen festmachen, und wir haben Glück, dass gerade eine frei wird, an die wir uns legen können. Ansonsten ist es hier ziemlich voll, denn viele Teilnehmer einer Rally aus Neuseeland sind jetzt auch hier. Wir waren schon mal vor 10 Jahren hier und hier hat sich einiges verändert, aber Manches ist noch so wie früher. Hier in Tonga muss man nicht nur international einklarieren, sondern man muss auch national aus- bzw. einklarieren, wenn man von einer der drei Inselgruppen zur nächsten wechselt. Aber das ist schnell erledigt, und nachdem wir eingekauft haben, segeln wir zu anderen Inseln der Vava'u Gruppe.
Ein paar Worte zum Einkaufen: Supermärkte, wie wir sie aus Deutschland kennen, gibt es hier nicht. Es gibt kleinere Läden, die alle in chinesischer Hand sind, die ein mehr oder weniger gutes Sortiment haben. Vieles wird aus Neuseeland importiert, aber Spezialitäten sucht man vergebens. Es gibt da noch den Falaleu Deli Shop und als Delikatessen werden hier Hackfleisch, Steaks, anderes Fleisch und Schinken verkauft. Das sagt doch alles, oder?Idylle bei der Insel NukuEs gibt auch eine Markthalle, wo größtenteils kunsthandwerkliche Sachen verkauft werden. Meistens sind es Dinge, die aus Pandanusblättern geflochten sind, wie zum Beispiel Körbe. Aber es werden auch Schmuckanhänger aus Walknochen oder Perlmutt verkauft. Ansonsten findet man zum Essen meistens Cassava, Taro und auch Kochbananen. An Früchten kaufen wir Bananen, Zitronen, Äpfel und Orangen (importiert aus Neuseeland), Papaya und zu unserer großen Freude auch Soursop. Die lieben wir einfach, aber man findet sie nicht so häufig. Sie reifen nach der Ernte sehr schnell und werden deshalb nicht exportiert. Es gibt auch Gurken und Möhren, wobei die Möhren oft schon nicht mehr so ganz frisch aussehen. Tomaten sieht man gelegentlich, wenn das Versorgungsschiff da war, und grünen Blattsalat haben wir überhaupt nicht gefunden. Also kein Vergleich zu den Märkten in Fidschi, wo man ein sehr viel größeres Angebot hat. Aber man findet immer Taro, was hier Dalo heißt. Die Taropflanze besteht aus der Knolle, Stielen und großen Blättern. Die Blätter kann manKenutu und Lolo Islandähnlich wie Spinat zubereiten, aber sie müssen etwas länger garen. Wir essen am liebsten die Blätter, die in Kokosmilch zubereitet sind, was ähnlich wie Palusami schmeckt. Das ist das Nationalgericht in Samoa und wird normalerweise im Erdofen zubereitet, und wir haben es dort vor Jahren kennengelernt.
Nach dem Einkauf haben wir uns wieder auf einsamere Ankerplätze verzogen. Einer unserer Lieblingsplätze ist vor der Insel Kenutu, weit im Osten von der Vava'u Gruppe. Aber wir haben auch noch andere Ankerplätze in der Vava'u Gruppe aufgesucht, aber insgesamt bleiben wir nicht sehr lange. Als ein günstiges Wetterfenster auftaucht, um gepflegt nach Osten zu segeln, kaufen wir noch mal ordentlich ein und melden uns bei den Behörden ab.
Wir wollen ja schon lange wieder zurück nach Französisch Polynesien, aber irgendwie hat es nie geklappt. Mitte Juni gab es eine Wettersituation, in der der ständige Südost-Passat gestört war und uns ein schönes Segeln nach Osten ermöglichte. Unser Ziel ist das Beveridge Reef, denn da wollten wir immer schon mal hin. Wir stellen uns vor, dass es ähnlich wie das Minerva Reef ist. Unterwegs treffen wir auf teilweise sehr schwachen Wind und es ist keine schnelle Reise, aber dafür bequem. tolle Wasserfarben im Beveridge ReefAm Dienstagnachmittag kommen wir erst weg von Neiafu und sind am Freitagmorgen da, nach drei Nächten unterwegs. Wir tasten uns sehr vorsichtig in die Lagune, denn laut Gerüchten sollen die elektronischen Seekarten nicht genau sein. Aber früher haben die Segler auch ohne elektronische Navigation ihr Ziel erreicht, und wir wissen noch, wie man auf die althergebrachte Weise navigiert. Als wir in der Lagune des Beveridge Riffes sind, stellen wir fest, dass die elektronischen Seekarten doch korrekt sind. Um so besser!
Wir sind von dem glasklaren Wasser und den tollen Wasserfarben begeistert, die in allen Blautönen schimmern. Aber es gibt einige Unterschiede zum Minerva Reef. Die Lagune ist nicht so tief und das Riff selbst ist nicht so hoch, also hat man hier weniger Schutz, wenn mal größere Wellen über das Riff kommen. Aber wir haben schönes Wetter und genießen unsere Zeit hier. Wir schnorcheln viel und gehen auch oft schwimmen, aber wir haben immer ein Auge auf die Grauhaie. Unser Freund Christian traut den Grauhaien nicht mehr, seit er im August 2000 von einem gebissen wurde. Er meint, die seien unberechenbar. Auf jeden Fall sind sie sehr neugierig und kaum ist man im Wasser, kommen sie schon an.
Bei unserer Ankunft im Beveridge Reef lagen zwei weitere Segelboote hier, aber am nächsten Tag fahren sie weg. So sind wir die meiste Zeit alleine im Riff. In der letzten Juniwoche kommt noch mal ein Boot und die Crew stattet uns einen Besuch ab. Und wie könnte es anders sein, stellt sich heraus, dass wir gemeinsame Bekannte haben. Wie klein ist doch die Welt. Jedenfalls die Seglerwelt.
Solange das Wetter gut ist, werden wir hier noch bleiben. Und danach? Mal sehen.

Ende Mai 2024 Opua/Neuseeland - Minerva Reef - Tongatapu/Tonga
Ja, wir haben tatsächlich am 1. Mai in Opua ausklariert, aber da wir recht spät den Termin dazu bekommen haben, war es schon Mittag, ehe wir loskonnten. Das Ausklarieren hat diesmal über eine halbe Stunde gedauert, die vor allem damit vertan wurde, Formulare auszufüllen, die schon Spinnakergefühlte tausendmal ausgefüllt worden waren. Als wir das letzte Mal in Opua ausklariert hatten, da war die ganze Prozedur in fünf Minuten erledigt. Nun, der Amtsschimmel wiehert auch hier, und das scheinbar immer lauter. Ganz früh morgens war es sehr neblig in der Bay of Islands. Gut, dass wir so schnell ein passendes Wetterfenster gefunden haben, um dem Winter in Neuseeland zu entfliehen. Kurz nach Okiato gingen die Segel hoch und der Motor aus, und das blieb so, bis wirMinerva Nordvorm Pass vom Süd Minerva Riff waren. Wir kommen gut voran und in der Spitze düsen wir sogar mal wieder mit 25 Knoten dahin, allerdings im Surf. Aber die Logge zeigt oft eine Geschwindigkeit über 20 Knoten, und die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in den ersten 24 Stunden zwischen 9 und 11 Knoten. Nicht so schlecht. Der Wind kommt aus achterlichen Richtungen und das Segeln ist trotz der hohen Geschwindigkeit recht angenehm. Da ich doch ein kleines bisschen Jetlag habe, übernimmt der liebe Benno meine erste Nachtwache und kocht sogar, und ich übernehme dann am nächsten Morgen die Wache. Der Wind hat mittlerweile etwas nachgelassen und wir sind langsamer geworden, aber immer noch recht flott unterwegs, und später frischt der Wind auch wieder auf. Es wird jetzt auch jeden Tag wärmer, was wir sehr begrüßen, und die warmen Klamotten können jetzt eingepackt werden.
Am 5. Mai kommen wir im South Minerva Reef an und die Einfahrt ist kein Problem. In diversen Cruising Guides heißt es, dass die Einfahrt "tricky" sei, aber wir sind ja schon mehrfach hier reingefahren und wir finden diese Einfahrt so schwierig nicht. Außer uns sind noch drei weitere Boote hier, aber in den nächsten Tagen werden es mehr und mehr. Wir sind sehr gerne im Minerva Riff und es ist für uns nicht nur ein Zwischenstopp, sondern eine Destination, die wir sehr genießen. Das klare Wasser, die traumhaft schönen Farben des Meeres und die intakten Korallenriffe begeistern uns immer wieder aufs Neue.absolut klares WasserNachdem wir angekommen sind, bekommen wir vom Nachbarboot einen Eimer voll von feinstem Gelbflossen-Thunfisch geschenkt. Alles schon filetiert und um die 5 Kilo schwer. Die müssen einen gigantischen Fisch gefangenWasserfälle

haben, aber sie haben keinen Platz in der Tiefkühltruhe mehr und haben sich auch daran satt gegessen. Das fängt ja gut an!
Wir haben von vorneherein einen längeren Aufenthalt im Minerva Reef geplant und haben entsprechend eingekauft. Also nicht nur für die Passage nach Tonga, unserem nächsten Ziel, sondern darüber hinaus. Außerdem gibt es im Minerva Riff viele, viele Langusten und Benno ist recht erfolgreich mit der Jagd. Aber wir gehen auch oft schnorcheln, denn die Riffe sind intakt und voller Leben. Es gibt nicht nur viele bunte tropische Fische, sondern auch jede Menge Haie. Die meisten Haie, die wir sehen, sind Weißspitzenhaie, aber auch ein paar Grauhaie. Diese zeigen ein ausgeprägtes Revierverhalten und sind deshalb mit Vorsicht zu genießen. Wenn die Situation zu brenzlig wird, ziehen wir uns schnell zurück.
Im Süd Minerva Riff bleiben wir nicht so lange, denn im Nord Minerva Riff liegt man um einiges geschützter und es ist genauso schön wie das südliche Riff. Das Atoll ist kreisrund und jeweils am Rand sind akzeptable Wassertiefen. Je nach Windrichtung liegen wir mal im Osten, Norden, Westen oder Süden. Bei Niedrigwasser kann man auf dem Riffdach spazieren, und wenn der Wasserstand richtig niedrig ist, dann gibt es so was wie der Lobsterhunter

kleine Wasserfälle, die vom Riff ins Atoll strömen.
Wir sind fast drei Wochen im Minerva Riff und uns ist es keinen Moment langweilig. Selbst wenn keine Aktivitäten geplant sind, genießen wir einfach nur die tollen Wasserfarben. Die sind so schön, dass man glaubt, sie sind nicht von dieser Welt. Aber irgendwann müssen wir uns doch losreißen, und als ein gutes Wetterfenster kommt, um nach Tonga zu segeln, fahren wir los. Aber zum Glück treffen ein paar Tage vorherMinerva Reef von obennoch liebe Freunde von uns ein. Wir verbringen eine schöne Zeit miteinander, und als wir uns verabschieden, ist wie immer ein bisschen Trauer mit im Spiel, denn wir wissen nicht, ob wir uns wiedersehen werden.
Wir fahren am Samstag, dem 25. Mai, in Minerva los. Einige Boote sind auch schon am Freitagnachmittag aufgebrochen, aber das wollen wir nicht. Wir sind in dieser Beziehung abergläubig und würden das nur machen, wenn es unbedingt sein muss :-)) Wir haben herrliches Wetter, guten Segelwind und kommen flott voran. Aber allzu schnell wollen wir nicht sein, denn wir wollen am Montagmorgen ankommen, denn dann erst haben die Behörden geöffnet. Wir machen sogar einen kleinen Bogen und erwägen, bei der Insel Ata zu stoppen. Doch wir haben keine genauen Karten und außerdem soll am Dienstag schlechtes Wetter kommen, und dann sollten wir besser schon in Tonga sein. Nachts müssen wir ganz schön bremsen. Das heißt, dass das Groß und die Genua stark gerefft wurden, um nicht schon in der Nacht dort anzukommen. Wir hatten insgesamt auf der ganzen Strecke wenig Wind, aber der Motor muss kaum laufen. Schön, dass Belena nicht viel Wind braucht, um zu segeln.
vor PangaimotuAls wir in Tongatapu ankommen, der südlichsten Inselgruppe von Tonga und gerade in den Hafen von Nuku'alofa einlaufen wollen, bekommen wir von Port Control eine Tsunami-Warnung. Alle Boote, die bereits im Hafen sind, müssen ihn umgehend verlassen. Mit Tsunami-Warnungen in Tonga ist nicht zu spaßen, denn die ganze Gegend ist vulkanisch sehr aktiv und durch Erdbeben werden Tsunamis in der Regel verursacht. Erst 2022 gab es hier einen Tsunami, der viel zerstört hat. Unter anderem das Resort von Big Mama, wo wir später ankern. Wir dümpeln also den ganzen Vormittag vor Nuku'alofa rum, immer darauf bedacht, genug Wassertiefe unter uns zu haben und auch nicht den anderen Booten in die Quere zu kommen. Mittags ist es dann endlich soweit. Kurz vor eins dürfen wir in den Hafen fahren und an der Kaimauer festmachen und auf die Behördenvertreter warten. Um kurz nach zwei Uhr kommt der erste, der Health-Officer. Wir sitzen im Cockpit, er füllt Formulare aus, und das war es schon von seiner Seite. Da er Geld haben will, fährt sein Kollege Benno mit dem Dienstauto zum ATM. Wie nett. Dann kommt der Customs-Officer, der aber auch einen Stempel in unsere Pässe macht. Zum Schluss kommt noch der Quarantäne-Officer, der kurz nach halb vier sein Formular ausgefüllt hat und noch unseren Müll mitnimmt, als er geht. Alle Behördenvertreter waren übrigens nur im Cockpit. Keiner hat das Schiff durchsuchen wollen. So mögen wir das. Wir machen dann gleich die Leinen los und legen uns vor das Inselchen Pangaimotu, ein paar Minuten von der Stadt entfernt. Am Dienstag kommt leider viel Regen und wir haben keine Lust, das Boot zu verlassen. Aber dann geht es die nächsten Tage ein paar Mal in die Stadt. Sehr groß ist Nuku'alofa nicht, doch man bekommt alles, was man braucht. Angefangen mit Obst und Gemüse auf dem Markt und anderen Dingen in den Supermärkten, wobei die bei weitem nicht so gut sortiert sind wie in Neuseeland. Aber man nimmt, was man kriegt.
Dann verlegen wir uns wieder vor Pangaimotu Island und bleiben hier ein paar Tage. Mal sehen, wohin wir danach segeln.

Ende April 2024 Bay of Islands - Whangarei - Bay of Islands
Ein aufmerksamer und sehr treuer Leser unserer Homepage hat uns informiert, dass wir im April kaum Positionreports gemacht haben. Nun, das stimmt, aber die Gründe sind kein Versagen der Technik oder dass Belena nicht bewegt wurde. Da schon in dieser Gegend von uns so viele Positionen an immer den gleichen Stellen gemacht wurden, war die Überlegung, dass wir nicht noch einen Punkt machen wollten.
Fakt ist, dass Benno, nachdem er mich in Paihia verabschiedet hat, noch ein paar Tage in der Bay of Islands war und dann zügig nach Whangarei gesegelt ist. Er hat gleich das erste passende Wetterfenster genommen, denn man weiß nie, wann das nächste Wetterfenster kommt. Es macht nämlich keinen Spaß, bei starkem Südwind in den Süden zu wollen. Im Seegebiet zwischen Whangarei und der Bay of Islands weht der Wind manchmal aus mehr nördliein klitzekleiner Teil der Einkäufechen Richtungen und manchmal aus mehr südlichen Richtungen. Nach Whangarei musste er sowieso, weil dorthin zu Norsand Boatyard die neue Ankerkette geliefert wurde. Aber er hatte auch vor, ein paar Projekte zumehr Aufräumen braucht es nichtrealisieren, wo die Voraussetzungen in Whangarei besser waren.
Für die Technikfreunde hier ein Beispiel. Die anderen können ja diesen Abschnitt überlesen.:-)) Wir haben ja einen Bauer-Kompressor, mit dem wir grundsätzlich zufrieden sind. Aber dieser Kompressor hat eine Keilriemenscheibe, worauf nur ein sehr kleiner Keilriemen passt, und der ist eben schneller verschlissen als ein großer Keilriemen. Also hat Benno die Keilriemenscheibe von seinem Lieblingsdreher in Whangarei so anpassen lassen, dass nun ein größerer Keilriemen drauf passt.
Natürlich ist immer was an Bord zu tun, und über Langeweile kann Benno wirklich nicht klagen.mein Fahrrad wir auch verstautAllerdings ankerte Benno nicht die ganze Zeit vor Norsand Boatyard im Hatea River, sondern wenn Starkwind angesagt war, ist er lieber in die Parua Bay gefahren. Der Ankergrund vor Norsand ist weicher Schlamm und manch ein Anker hält da nicht. Und ehe ein anderes Boot in Belena rauscht, fährt Benno lieber weg. Da gelegentlich auch der Wassermacher laufen muss und Benno den im Hatea Rivers nicht betreiben möchte, verbringt er auch ein bisschen Zeit in der Urquartsbay. Die Urquartsbay ist ja immer ein toller Platz gewesen, um Jakobsmuscheln zu sammeln. Leider ist das immer noch verboten, denn viele haben sich nicht an die Beschränkung der Sammelquoten gehalten und inzwischen darf man gar keine mehr einsammeln. Aber Benno war wieder erfolgreich beim Fischfang und außerdem gibt es ja auch noch Supermärkte :-))
Ich bin von Ende März bis Ende April vier Wochen in Deutschland gewesen und bin am 30. 4. zurückgekommen. Benno hatte mir schon ein paar Tage vorher geschrieben, dass es so aussieht, dass wir am 1. Mai ein gutes Wetterfenster haben, um Neuseeland zu verlassen. Wow, ganz schön eng getaktet das Ganze! Aber wir haben die Erfahrung gemacht, dass es in den letzten Jahren oft ein gutes Wetterfenster Ende April oderschöner Sonnenuntergang in der Bay of IslandsAnfang Mai gab, aber dann war manchmal wochenlang kein Wetterfenster in Sicht. Jedenfalls keines, was uns gefallen hätte. Und da unsere Visa am 4. Mai ablaufen, passt es ganz gut, dass die Wettervorhersagen zu diesem Zeitpunkt einen schönen Törn versprechen. Außerdem wollen wir der Kälte in Neuseeland entfliehen. Sooo kalt ist es ja nicht, aber für uns sind Nachttemperaturen um die 10 Grad schon recht kalt. Ich erinnere mich noch gut an 2021 und 2022, wo wir leider das gute Wetter Anfang Mai nicht nutzen konnten und beide Male erst Ende Juni Neuseeland verlassen konnten. In dieser Zeit waren die Nachttemperaturen einstellig und wir hatten uns 2021 eine mobile Dieselheizung gekauft.
Bei dem engen Terminplan hat Benno die ganzen Vorbereitungsarbeiten für den Törn alleine machen müssen. Auch bei uns muss das Boot seeklar gemacht werden, obwohl selbst bei heftigen Wetterbedingungen meist alles an seinem Platz bleibt. In Monohulls muss ja alles, aber auch alles sicher verstaut werden, denn sonst fliegt auch bei moderaten Bedingungen alles durch die Gegend. Dafür sieht es aber auf Monohull-Booten meistens aufgeräumter und ordentlicher aus als bei uns:-)) Die Kontrolle der Motoren gehört auch zur Törnvorbereitung, was verschiedene Arbeitsschritte umfasst. Das heißt nicht, dass man einfach den Motordeckel aufmacht und reinguckt, sondern der Ölstand, die Impeller und der Sitz der Keilriemen werden kontrolliert. Es wird überprüft, ob es irgendwo Scheuerstellen gibt, die Wellendichtung wird auch in Augenschein genommen und vieles mehr.
Zusätzlich musste Benno auch noch das komplette Proviantieren alleine übernehmen, was normalerweise von mir erledigt wird. Wir waren zwar noch am 30. April an meinem Ankunftstag gemeinsam einkaufen und ich hatte auch einiges online bestellt und Benno Listen zum Einkaufen geschrieben, aber es war trotzdem eine Menge Arbeit. Die ganze Aktion hat mehrere Tage in Anspruch genommen und verstaut werden musste das Zeug ja auch noch.
Nun sind wir startklar und morgen geht es los. Ziel ist das Minerva-Riff und dann sehen wir weiter.

Ende März 2024 Houhora Harbour - Parengarenga Harbour - North Cape - Karikari Peninsula - Mangonui - Whangaroa Harbour - Cavalli Islands - Bay of Islands - Paihia
Jetzt, Ende März, geht der Sommer so langsam dem Ende zu. Und dieses Jahr konnten wir uns übers Wetter nicht beschweren. Wir hatten Sonne satt und fast immer schönes Wetter. Auch die Anzahl der Regentage hielt sich sehr in Grenzen und wir haben diesen Monat sehr genossen.
Aber wie immer erstmal der Reihe nach.
weißer Sand Parengarenga HarbourNachdem wir in Houhora ordentlich eingekauft haben, segeln wir bei wenig Wind Richtung Norden, um unser Ziel, Parengarenga Harbour, zu erreichen. Leider müssen wir doch noch einiges der Strecke unter Motor bewältigen, aber zum Trost begleitenendloser Strand an der Luv Küsteuns wieder Delfine für längere Zeit. Nach der relativ langen Fahrt über den sehr flachen Bereich der Einfahrt gelangen wir sicher in den Naturhafen. Die Einfahrt ist gesäumt von einem Riff, und seit 1971 liegen auch noch die Reste des Wracks der Endeavour II am Eingang, die es während eines starken Sturms nicht in den schützenden Hafen gepackt hat. Als wir diesmal in den Hafen gefahren sind, war mehr Schwell, als wir vor vier Jahren das letzte Mal hier waren. Wir sind trotzdem gut hereingekommen, aber mehr Schwell hätte es nicht sein dürfen.
Das Besondere an dieser Gegend ist der schneeweiße Quarzsand, der bis l967 zur Glasherstellung abgebaut wurde. Jetzt gibt es hier nur eine wunderschöne Landschaft und die Farben sind einfach überwältigend. Als wir im Hafen sind, liegt dort schon ein anderer Segler, und später kommen alter Friedhof Houhora HarbourHans und Eva von der Segelyacht Kamiros zu uns auf Besuch. Wir haben uns kürzlich bei Norsand Boatyard kennengelernt und verstehen uns sehr gut. Als wir uns verabschieden, hoffen wir, dass wir uns irgendwann, irgendwo auf diesen Weltmeeren wieder treffen. Später kommt noch ein Segelboot in den Hafen und auch diese Crew kennen wir. So vergeht die Zeit mit gegenseitigen Besuchen und natürlich laufen wir auch in dem puderweichen, weißen Sand umher. Selbst auf denSatellitenaufnahmen kann man diesen weißen Sand erkennen. Einfach eine wunderschöne Landschaft.
Leider hatten wir eine Woche später die VertreibungKahawai aus dem Paradies. Ein Maori Pärchen aus Te Hapua, der nächstgelegenen kleinen Ortschaft, kam mit dem Boot vorbei und sie meinten, dass der Hafen wegen der Caulerpa Alge geschlossen sei. Unser Einwand, dass unser Unterwasserschiff sauber ist, weil wir erst vor Kurzem aus der Werft gekommen sind, wurde komplett ignoriert. Wir und auch das andere Segelboot wurden auf höchst unfreundliche Weise herauskomplimentiert. Nun, unter diesen Umständen hatten wir auch keine Lust mehr, zu bleiben, und unser nächster Ankerplatz war dann am North Cape, wo wir sonst vielleicht nicht hingekommen wären. Wegen der Wetterlage konnten wir dort allerdings nicht lange bleiben und sind anschließend wieder in den Houhora Harbour gesegelt. Noch mal ein bisschen in Pukenui eingekauft, noch mal im Restaurant dort essen gewesen und auch an Land bei dem Inselchen Tokoroa den dortigen alten Friedhof besucht und ein bisschen an Land rumspaziert. Langfristig gesehen wollten wir dann wieder in die Bay of Islands, aber wir haben uns dabei Zeit gelassen und haben unterwegs Ankerplätze besucht, wo wir noch nicht oder noch nicht so häufig waren.
Rund um die Karikari Peninsula gibt es viele schöne Ankerplätze, und einige davon kennen wir schon. Diesmal entscheiden wir uns, an der Westseite dieser Halbinsel zu ankern. Wir bleiben dort zwei Nächte, weil wir auf günstigen Wind warten, um weiter nach Süden zu segeln. Weit fahren wir allerdings nicht, denn wir wolleMangonuin nur bis Mangonui. Dort wollen wir wieder mal einkaufen und vor allem in dem berühmten Fish-Shop essen. Der ist in diversen Restaurantführern in den obersten Rängen gelistet und vor einigen Jahren waren wir schon mal dort. Und auch diesmal essen wir dort gut. Das Örtchen ist ganz hübsch.Wir laufen ein bisschen rum, gönnen uns ein Eis, machen unseren Einkauf und wollen dann weitersegeln. Es soll eine Starkwindphase kommen und die wollen wir lieber im besser geschützten Whangaroa Harbour verbringen. Aber unterwegs fällt der Anker noch in der Camp Bay, denn so eilig haben wir es nun doBelena in der Entico Baych nicht. Es war ein schöner Segeltag. Unterwegs hatten wir Glück beim Angeln und haben zwei Kahawai gefangen. Das ist ein guter Speisefisch, und nachdem er filetiert ist, wandert er in die Tiefkühltruhe. Wir hatten die letzte Zeit viel Glück mit Angeln und wollen heute mal was anderes als Fisch essen.
Zurück in Whangaroa Harbour fällt der Anker südlich von Duke's Nose, denn Benno will da noch mal hoch. Mir reicht das eine Mal, wo ich mal oben war. Beim Whangaroa Yachtclub gehen wir abends wieder essen, doch bald segeln wir wieder zu den Cavalli Islands. Der Anker fiel erst ganz im Norden der Hauptinsel Motukawanui und am nächsten Tag dann in der Horseshoe Bay, wo wir schon öfter waren. Da wir in der Bay of Islands bald wieder Freunde treffen wollten, halten wir uns diesmal nicht lange bei dieser Inselgruppe auf. Nach ein paar Stunden ankern wir vor Moturua Island, wo wir in der Waiphapuku Bay unsere Freunde treffen. Und dann: Same procedure as always. Man trifft sich auf dem ein oder anderen Boot, isst zusammen, trinkt zusammen, lacht zusammen, hat gute Gespräche und gelegentlich läuft man auch zusammen ein bisschen an Land rum. So verbringen wir unsere Zeit vor Moturua, dann vor Urupukapuka und vor Roberton Island, und wir segeln auch gemeinsam nach Paihia. Dort ist jeden Donnerstag der Farmers Market, wo wir Segler uns gerne mit Obst, Gemüse und auch ganz gutem Brot versorgen. Es gibt einen tollen Käsestand und außer leckerem Camembert und anderen Käsesorten verkaufen sie auch Quark, eine Seltenheit in Neuseeland.
Der letzte Donnerstag in diesem Monat ist besonders viel los, denn der nächste Tag ist Karfreitag. Die Supermärkte in Neuseeland sind in der Regel an jedem Wochenende und auch an fast allen Feiertagen geöffnet, aber am Karfreitag ist alles zu. Man feiert auch hier Ostern, und somit komme ich mit diesem Bericht zum Ende und wünsche Euch allen frohe Ostertage.

29. 2. 2024 Urquartsbay - Bay of Islands - Cavalli Islands - Whangaroa Harbour - Houhora Harbour
Der Februar fing gut an. Bei herrlichem Wetter haben wir morgens beim ersten Licht die Urquartsbay verlassen. Der günstige Wind soll nur für einen Tag wehen, und deshalb wollen wir in einem Rutsch in die Bay of Islands segeln. Es gibt zwar auch jede Menge schöner Ankerplätze auf dem WegHakagroßes Wakadorthin, aber in Bay sind schon Freunde von uns, und wir freuen uns darauf, diese bald zu treffen. Leider hält der Wind nicht durch und wir müssen ein bisschen unterwegs motoren. Doch nachdem wir an Cape Brett vorbei sind, können wir wieder segeln, und am Nachmittag fällt der Anker in der Urupukapuka Bay. Als Erstes springen wir beide ins Wasser und nach dem ersten Kälteschock ist es erträglich. Aber lange halten wir es nicht aus. Wir sind halt mittlerweile Tropenvögel, die es gerne etwas wärmer haben.
Für die nächsten Tage ist viel Wind angesagt und die Bucht füllt sich mehr und mehr. Ungünstigerweise ist der Ankergrund der Urupukapuka Bay nicht sehr gut, denn es gibt große Flächen von Seegras am Grund, und da halten viele Anker nicht. Als es dann ordentlich bläst, gehen auch einige Boote auf Drift, und ein Boot ist kurz davor, auf die Felsen zu treiben. Aber einige Segler rasen mit ihren Dinghis hin, gehen auf das Boot, dessen Crew einen Landspaziergang macht, und ankern das Boot neu. Bedauerlicherweise hat das driftende Boot ein anderes Boot beschädigt, und damit uns das nicht auch blüht, ankern wir um. Benno sucht einen Okahu PassagePlatz, wo kein Boot vor uns liegt, und so überstehen wir diese Starkwindphase gut.
Nachdem sich das Wetter beruhigt hat, treffen wir uns mit unseren Freunden. Renate hat uns alle auf ihr Boot Taiko eingeladen und insgesamt sind wir eine Gruppe von 10Schwarzwälder Torte bei Christians GeburtstagLeuten, die alle im Cockpit dort Platz finden. Es gibt leckeres Essen, einen sogenannter Potluck, zu dem jeder etwas beisteuert, und zum Trinken ist auch genug da. Renate hat Besuch von Sean und Sabine und die beiden sind begnadete Musiker. So dauert es auch nicht lange, bis Sean Gitarre spielt und dazu singt. Bei den irischen Liedern begleiten ihn Sabine und Renate auf der Tin Whistle und der ein oder andere aus der Gruppe singt auch mit. Erst um elf Uhr nachts fahren wir wieder nach Hause. Ein toller und gelungener Abend!
Unser nächster Ankerplatz ist vor Waitangi, denn am 6. Februar ist Waitangi Day, country's national day. Der wird hier volksfestartig gefeiert und wir wir schlemmen mit Tomaten hier Pizzawollen dabei sein. Imposant ist die Parade der großen Kriegskanus, den Waka, auf die oft mehr als 40 Leute passen. Es sind viele Waka vor Ort, un eines ist das große Kriegskanu, das normalerweise immer auf dem Treaty Ground ausgestellt ist. DasNgātokimatawhaorua, the world's largest ceremonial waka, wie es heißt, ist 36 Meter lang, 2 Meter breit, und 80 Paddler plus 55 Passagiere passen rein. Nachdem wir hautnah mit dem Dinghi bei der Waka-Parade waren, haben wir uns auf dem Gelände vergnügt. Es gab viele Marktstände, wo Essen und Trinken verkauft wurden. Auch Nippes durfte nicht fehlen, aber es gab auch vielerlei Proteste auf dem Gelände. Es gab auch in den letzten Jahren Kundgebungen der Maoris, die davon überzeugt sind, dass sie damals, 1840 bei dem Vertrag über den Tisch gezogen worden sind, aber wir haben den Eindruck, dass es jedes Jahr mehr werden. Dein Strand der Cavallis Islandsiesmal gab es auch eine große Zahl Protestierender, die ihre Solidarität mit den Palästinensern bekundet haben. Obwohl eine große Anzahl an Polizisten auf dem Gelände war, wurde diese Kundgebung nicht gestört und fand viel Zustimmung. Was wir so hören, wäre das in Deutschland undenkbar.
Obwohl es mehrere Bühnen mit wirklich guten Musik- und Tanzdarbietungen gab,waren wir am späten Nachmittag so müde, dass wir zurück auf Belena sind. Es war an diesem Tag sehr heiß und wir waren einfach platt.
hier Tomaten mit Feta und AvocadoEs ist ja nicht so, dass wir jetzt darüber was zu meckern haben. Im Gegenteil, wir genießen das sommerliche Wetter sehr. Aber den ganzen Tag in der Sonne rumlaufen, ist eben anstrengend.
Wir haben Glück, dass das Wetter sich beruhigt hat nach dem starken Wind der letzten Tage. Denn man kann nicht immer vor Waitangi ankern, da es zu unsicher ist. So bleiben wir noch eine Nacht und segeln erst am nächsten Tag zu einer weiteren Verabredung mit anderen Freunden. Aber vorher machen wir noch einen Stopp vor Roberton Island. Manchmal ist es dort etwas überlaufen, aber wir mögen das kleine Inselchen trotzdem.
Danny und Mo haben wir 2016 kennengelernt, als wir beide vor Betio in Kiribati geankert haben. 2021 haben wir uns wieder in Neuseeland getroffen und seitdem regelmäßig getroffen. Als wir uns jetzt in der Opunga Bay wieder treffen, schenken sie uns wie immer jede Menge Obst. Und zwar richtig viel! Eimerweise bringen sie uns Tomaten, Avocados, Bananen, Paprika, Zucchini und Pflaumen. Wow! Abends schlemmen wir gemeinsam, wobei ein bisschen des mitgebrachten Gemüses verwendet wird. Einiges wird im Laufe der nächsten Zeit einfach so gegessen, das ein oder andere friere ich ein und ich mache mal wieder Bananenmarmelade.
Nach diesem Treffen treiben wir uns noch ein bisschen in der Bay of Islands rum. Wir fahren wieder zu unserem Lieblingsplatz in der Okahu Passage, aber auch mal in die Otaio Bay, wo aber wesentlich mehr Boote ankernDonella vor Stephenson Island.
Und schon wird es wieder ZBelena ankert in den Cavalliseit, Richtung Paihia zu segeln. Dort kaufen wir noch mal ein, auch auf dem Farmers Market, der zwar wesentlich kleiner ist als in Whangarei, aber erst um 10 Uhr anfängt. Eine für mich angenehme Zeit. Dann geht es weiter nach Okiato, wo wir zur Geburtstagsparty von unserem Freund Christian eingeladen sind, der 92 Jahre alt wird. Es wird eine tolle Party, mit allem, was dazu gehört, also sehr gutem Essen, Getränken und Musik und Tanz, und wir lernen auch wieder interessante Menschen kennen.
In den darauffolgenden Tagen segeln wir auf die Cavalli Islands, einer schönen Inselgruppe, die nicht weit von Whangaroa Harbour entfernt ist. Hier waren wir schon einige Male, denn hier liegt auch das Wrack der Rainbow Warrior, die hier als Tauchziel versenkt wurde. SY Donella mit Christian und seiner Tochter Anja und SY Taiko mit Renate und ihrem Besuch Sean und Sabine kommen auch dorthin. Diesmal gehen wir nicht bei der Rainbow Warrior tauchen, aber auf den Inseln kann man auch schön wandern. Danach fahren wir alle nach Whangarao, wir ankern erst vorm Yachtclub dort, der ein gutes Restaurant hat. Dort sind wir dann wieder eine Gruppe von 10 befreundeten Seglern und haben einen schönen Abend mit gutem Essen. Sean ist auch dabei und spielt wieder Gitarre und es wird wieder ein feuchtfröhlicher Abend mit fertig zum Genießenviel Gesang.
Zum Einkaufen fahren wir wieder mit den Fahrrädern nach Kaeo, denn dort gibt es einen gut sortierten 4 Square SFisch vorm Räuchernupermarket. Das ist mal wieder eine Gelegenheit, mit den Rädern unterwegs zu sein, wir haben schönes, sonniges Wetter und die Radtour macht Spaß.
Dann machen wir mit Christian einen kurzen Abstecher zu Stephenson Island (Mahinepua Island). Dort zeigt Christian uns einen schönen Ankerplatzund auch ein paar Stellen, wo man gut fischen kann. Christian ist diesbezüglich sehr erfahren und als wir wieder zurück in Whangaroa Harbour sind, geht er morgens früh fischen und macht dann für uns alle am Strand Räucherfisch. Jeder bringt dazu einen leckeren Salat mit und wir haben wieder einen schönen gemeinsamen Abend.
Dann zerstreut sich die Gruppe. SY Taiko fährt nach Whangarei, SY Donella segelt wieder in die Bay of Islands und wir wollen weiter in den Norden.
Da nicht viel Wind ist, kommen wir am ersten Tag nur bis in die Camp Bay, einige wenige Meilen nördlich von Whangaroa Harbour. Dann segeln wir weiter bis Maitai Bay, eine sehr schöne Bucht, wo wir schon mal waren. Diesmal bleiben wir aber nicht lange, denn unser Ziel ist Parengarenga Harbour. Dort sollte man nur bei sehr ruhigem Wetter reinfahren, denn die Einfahrt ist bei viel Wind und Welle gefährlich. Wir haben zurzeit gute Bedingungen, um dort hereinzufahren, und halten uns deshalb in Maitai Bay nicht länger auf. Es geht nur noch kurz in den Houhora Harbour, weil wir uns in Pukenui noch ordentlich verproviantieren möchten, denn in Parengarenga Harbour gibt es nix zum Einkaufen. Die letzte Nacht dieses Monats verbringen wir dicht beim Eingang zum Houhora Harbour nördlich eines Felsens, den sie Tokoroa Island nennen.
Diesen Monat sind wir ganz schön herumgekommen und sehr oft haben uns unterwegs Delfine begleitet. Wir sind davon immer wieder begeistert. Schön, wieder auf dem Wasser zu sein!

31. 1. 2024 Norsand/Whangarei - Urquartsbay
Juhu!!! Belena ist endlich wieder im Wasser. Wir hatten ja im Januar mehrere Anläufe genommen, um Belena wieder einzuwassern, aber wir haben die immer wieder nach hinten verschoben. Es war immer noch dit und dat zu tun und zu sehr in Stress geraten wollten wir auch nicht. Wir waren ja Belena kommt wieder ins Wasserschon einige Male bei Norsand auf dem Hardstand, wie es hier heißt, und danach haben wir oft noch einige Tage vor Norsand im Hatea River geankert. Man kann vonBaumstamm Weitwurfdort bequem mit dem Dinghi nach Whangarei fahren, oder es gab andere Gründe, weshalb wir noch eine Zeit lang in der Gegend geblieben sind. Doch diesmal hatten wir alles erledigt, was wir erledigen wollten, und Benno wollte den sauberen Anker und die saubere Kette nicht im schlammigen Grund des Flusses versenken. Gegen Mittag bei Hochwasser war Belena im Wasser und wir sind gleich in die Urquartsbay gefahren. Leider nicht gesegelt, aber es sind nur zwei Stunden bis dorthin.
Doch wie ist es uns die übrige Zeit im Januar ergangen? Fangen wir mal bei den letzten Tagen im alten Jahr an. Weihnachten und Silvester verliefen bei uns in relativ ruhigen Bahnen, aber wir haben auch mit anderen Seglern zusammengesessen und ein paar Drinks genossen. Wir haben sogar bis Mitternacht durchgehalten, obwohl wir am nächsten Tag früh aufstehen wollten. Wir hatten schon öfter von den Highland-Games in Waipu gehört, die jedes Jahr Tauziehenam 1. Januar stattfinden, und nun wollten wir uns dieses Event mal ansehen. Waipu ist eine kleine Gemeinde, etwa eine dreiviertel Stunde Autofahrt von Whangarei entfernt. Die ersten Einwanderer kamen aus Schottland und bis heute wirdStrand in Ruakakadas schottische Erbe hochgehalten.
Als wir in Waipu ankommen, hören wir schon die ersten Dudelsäcke blasen, und nach dem Einmarsch der Clans fingen die Wettkämpfe an. Schwerpunkt sind die Heavyweight Games, wo große, 10 kg-schwere Feldsteine weit geworfen werden sollen. Dann kommt der Hammer-Weitwurf, und der Hammer ist auch ein schweres Teil. Benno erklimmt den MastAnschließend müssen Säcke mit einer Forke über eine sehr hohe Stange geworfen werden, und später gibt es noch den Baumstamm-Weitwurf, den wir am spektakulärsten finden. Der Baumstamm ist sechs Meter lang, 57 kg schwer, und dann muss der Wettkämpfer damit Anlauf nehmen und ihn dann so weit von sich wegschleudern, dass er sich überschlägt. Ein schwieriges Unterfangen, und die komplette Performance gelingt bei weitem nicht jedem. Aber gelegentlich wird das Ziel erreicht und mit entsprechendem Beifall begleitet.
Zwischendrin gibt es auf mehreren Bühnen verschiedene Highland Tänze, außerdem noch Sackhüpfen und Wettrennen für die Kinder. Fressbuden dürfen auf so einer Veranstaltung natürlich auch nicht fehlen und wir genehmigen uns jeweils einen Paua-Fritter und einen WhiteBait-Fritter. Beides sehr lecker. Aber zum Mittagessen gehen wir doch lieber in die Stadt und essen dort in einem Café.die Dyneema Leinen
Am Nachmittag gibt es Tauziehen, ein weiteres Highlight der Veranstaltung. Gruppen von acht Leuten konnten sich anmelden und als Preisgeld gab es für das Gewinner-Team 1600 Dollar. Wir ergattern einen Zuschauerplatz in der ersten Reihe und genießen das Schauspiel. Die Teilnehmer sind gewichtsmäßig und muskelmäßig sehr gemischt aufgestellt. Einige Gruppen haben auch Frauen im Team, die sich ganz gut schlagen. Den Hauptpreis gewinnt dann eine Gruppe von sechs Männern und zwei Frauen. Die Männer sind teils richtige Muskelmänner und teils sehr gewichtige Männer. Einige der Männer haben T-Shirts von einem Rugby-Team an, die ja meistens nicht besonders zierlich sind.
So gegen drei Uhr hat sich der Markt weitestgehend verlaufen, und der letzten Wettkampf, den wir sehen, ist das Schleudern eines großen Gewichtes über eine sehr hohe Stange. Dann gönnen wir uns noch ein Eis und fahren anschließend noch an den tollen Strand von Ruakaka. Dort machen wir einen schönen Spaziergang am belebten Strand und fahren dann nach Hause und lassen den Tag dort ausklingen.
das neue Waschbecken im Bb BadEines Nachts hat es dann bei uns an Deck ordentlich gerumpelt, und am nächsten Tag lag ein Possum in der Falle von unserem Nachbarn. Mir tun die Viecher ja leid, aber die Neuseeländer hassen sie wie die Pest.
Dann kamen tatsächlich die neuen Dyneema-Leinen, die das bisherige stehende Gut ersetzen, wie angekündigt an. Am 4. 1. wurden sie von Europa verschickt, am 8. 1. waren sie in Neuseeland, und eine Woche später waren sie durch den Zoll und wurden uns zugestellt. Dann hatte Benno natürlich jede Menge Arbeit. Er musste mehrfach den Mast rauf und runter, um das stehende Gut auszutauschen.
Aber damit war die To-do-Liste noch lange nicht abgearbeitet, denn Benno hat sich noch das Backbord-Bad vorgenommen. Wir haben ein schönes, neues Waschbecken gefunden, das auch platzmäßig reinpasst. Aber die Ablage musste auch neu gemacht werden und ich denke, es ist klar, dass das alles kein 5-Minuten-Job war. Aber dasFarmers Market in WhangareiErgebnis kann sich sehen lassen.
Dazu kamen die üblichen Arbeiten, die bei so einer langen Standzeit an Land anfallen. Benno will unsere Motoren laufen lassen, denn wir wollen schließlich keine böse Überraschung erleben an dem Tag, wo Belena endlich wieder ins Wasser kommt. Der Dieseltank wird sauber gemacht, mit neuem Diesel aufgefüllt, die Wellenabdichtungen werden überprüft und und und... Die Liste ist lang. Blöd ist, dass unser Windmessgeber kaputt ist. Benno hatte ihn von der Mastspitze entfernt, denn Vögel setzen sich da gerne drauf und wenn das Boot lange Zeit unbewohnt ist, treiben sie dort oben einigen Unsinn. Deshalb hatte Benno ihn demontiert. Als er ihn wieder montiert hat, ging er nicht mehr. Der Ersatzwindmessgeber war auch kaputt. Einer hatte ein mechanisches Problem und der andere ein elektronisches Problem. Benno konnte beide wieder reparieren, aber solche Arbeiten machen ihm zumindest Spaß.
Wir hatten lange Zeit schönes, sonniges Wetter, und die Gelegenheit hat Benno genutzt und hat einige Stellen am Boot lackiert, die es sehr nötig hatten. 2022 wollten wir ja das Boot komplett lackieren lassen, wozu es leider nicht kam, aber nun sind wenigstens einige Stellen ausgebessert.
Die Genua muss auch noch in die Rollanlage eingefädelt werden, denn auch die hatten wir demontiert, weil es im Winter in Neuseeland auch schon mal sehr stürmisch werden kann.
Bevor wir aus Whangarei weg sind, habe ich auch noch mal ordentlich eingekauft. Nicht nur in den Supermärkten, sondern ich habe es diese Saison auch öfter mal auf den Markt geschafft. Der Farmers-Market ist in Whangarei sehr früh morgens und um halb zehn bauen die meisten Farmer ihre Stände schon ab. Das ist ja gar nicht meine Zeit, aber diese Saison war es oft am Samstagmorgen schönes Wetter und ich bin dann gleich nach dem Aufstehen zum Markt geradelt.
So, das war ein grober Überblick über die Zeit im Januar, und morgen soll es schon von der Urquartsbay in die Bay of Islands gehen. Es soll ein günstiger Wind wehen und morgen Abend sollten wir schon dort sein. Aber dazu später mehr.