Logbuch 2014

  2014 Franz. Polynesien - Suwarrow - Samoa - Tonga - Fidschi

 

26. 03. 2014 - 06. 04. 2014 Tahiti - Moorea - Apataki
Nachdem wir in Papeete angekommen waren, sind wir gleich vom Flughafen zur Fähre nach Moorea gefahren. Unser Weiterflug nach Apataki war erst am 2. April und wir sind von Freunden in Moorea eingeladen, die Zeit in ihrem Haus dort zu verbringen. Leider fahren sie selbst nach ein paar Tagen in Urlaub, aber sie überlassen uns Haus und Auto und Boot. Ist das nicht toll! Da das Haus direkt am Meer liegt, springen wir sofort, nachdem wir angekommen sind ins Wasser. Was ist das schön, wie haben wir das vermisst!
Wir fahren mit dem Boot zum schnorcheln, Benno übt sich auch im Fahren von einem Va'a (dem polynesischen Auslegerkanu) und ansonsten relaxen wir bevor es ins Arbeitslager Apataki geht.
In Apataki werden wir am Flughafen abgeholt und dann kaufen wir noch im einzigen Lebensmittelgeschäft in Apataki Village ein.
Hier werden wir auch unsere letzten alten Geldscheine los, denn französisch Polynesien hat während unserer Abwesenheit neue Scheine eingeführt. Die Alten waren riesig groß und haben kaum ins Portemonnaie gepasst, die Neuen sind klein, aber sehen ein bisschen wie Monopoly Geld aus.
Dann geht es quer über die Lagune zur Apataki Carenage, wo Belena noch genauso da steht, wie wir sie verlassen haben.
Na, nicht ganz, ein bisschen dreckig ist sie schon, aber wir haben ja damit gerechnet, dass uns einiges an Putzarbeit erwartet.
Aber es müssen auch die Batterien und die Solarpanele wieder angeschlossen werden, Kühlschrank und Gefrierschrank in Betrieb genommen werden.
Wassertanks wieder gefüllt werden, und natürlich alle elektrischen und elektronischen Geräte wieder an ihren Platz gestellt und angeschlossen werden. Dann müssen noch Opferanoden für Propeller und auch für den Wärmetauscher des Motor neu angebracht werden, Impeller der Motorkühlwasserpumpe und Seeventile für Kühlwasser ausgetauscht werden, Dieselfeinfilter gewechselt und Dieselkraftstoffleitungen entlüftet werden.
Die Segel haben wir auch abgeschlagen und verstaut, das Biminitop fürs Cockpit war demontiert und und und...
Das schreibt sich alles in ein paar Zeilen, ist aber tagelange Arbeit.
Zum Glück müssen wir nicht, wie viele Segler hier, unser Antifouling erneuern. Allerdings müssen wir im Unterwasserbereich ein paar Stellen hier und da ausbessern und dann kommt dort natürlich neues Antifouling drauf.
Vieles haben wir in den ersten Tagen schon erledigt und wenn dann noch das Unterwasserschiff wieder gut in Schuss ist, dann kommt Belena endlich wieder zurück ins Wasser.

20. 04. 2014 - 21. 04. 2014 Apataki - Rangiroa
So, nun ist Belena endlich wieder in ihrem Element. Die Arbeiten gingen doch zügiger voran, als wir dachten. Und wir hatten Glück mit dem Wetter! Die Regenzeit scheint vorbei zu sein und wir hatten immer ordentlich Wind, in der Zeit als wir mit Belena an Land standen. 
Segler, die eine Woche früher hier waren, haben über die große Hitze bei absoluter Windstille geklagt. Das ist kaum auszuhalten, wenn man dabei noch arbeiten muss. 
Aber jetzt, wo wir wieder mit Belena im Wasser liegen, ist das Leben doch sehr viel angenehmer. Mittlerweile sind alle Geräte wieder angeschlossen, die wir still gelegt hatten und auch die unbeliebten Mitbewohner sind wir los geworden. Wir hatten einige Ameisen an Bord, aber nachdem Benno ein paar Ameisennester ausgehoben hat, sind sie weg. Jedenfalls haben wir seit längerer Zeit keine mehr gesehen. Ein paar Geckos finden sich noch, aber die sind ja eher willkommene Mitbewohner. 
Als wir mit den Arbeiten soweit fertig sind und eigentlich weiter wollen, kommt aber gerade eine windstille Phase. Macht nix, auf dem Wasser lässt sich das aushalten. Als dann wieder ein bisschen Wind ist, gehen wir Anker auf und segeln nach Rangiroa. Da wir bei so wenig Wind diese Distanz nicht während einer Tagesfahrt packen, segeln wir über Nacht. Vorbei segeln nicht das richtige Wort ist. Wir wollen gegen 9 Uhr morgens in Rangiroa ankommen, da dann eine günstige Zeit ist, durch den Tiputa Pass zu fahren. Aber selbst als wir alle Segel runter nehmen, sind wir noch zu schnell. Also hängen wir Leinen hinten raus, die unsere Fahrt etwas bremsen sollen. Klappt auch, mit etwa 3 - 4 Knoten Durchschnittsgeschwindigkeit treiben wir bis nach Rangiroa und kommen wie gewünscht gegen 9 Uhr morgens an. 
Die Passdurchfahrt ist dann auch wirklich problemlos und wir ankern gleich in der Nähe des Tiputa Passes. Dort haben wir 2001 schon mehrere spektakuläre Tauchgänge mit vielen Grauhaien gemacht und wir hoffen, dass wir das ähnlich in den nächsten Tagen wiederholen können.

26. 04. 2014 - 10. 05. 2014 Rangiroa - Tikehau - Moorea - Tahiti - Moorea
Tja, manchmal kommt es anders als man denkt. Wir haben diesmal keinen einzigen Tauchgang in Rangiroa gemacht. Dabei haben wir ziemlich in der Nähe des Tiputa Passes geankert, wo wir 2001 so spektakuläre Tauchgänge gemacht hatten. Aber dann hat uns der massenhafte Tauchbetrieb diverser Tauchbasen und Hotels doch sehr erschreckt. Wir haben ein längeres Gespräch mit einem der Tauchguides einer Tauchbasis geführt und der hat uns in unseren Befürchtungen leider bestätigt. Mittlerweile zuviel Tauchbetrieb, kaputte Korallen und die Haie sind auch nicht mehr so zahlreich wie wir das 2001 noch erlebt haben. Der Tauchguide hat viele Jahr in Tikehau gewohnt und dort sei es nach seinen Erfahrungen sehr viel besser. 
Aber dafür war unsere Einkaufsbilanz positiv. Während unserer Ankerzeit haben zwei Versorgungsschiffe angelegt und ich denke, dass ich für unsere treuen Leser nicht mehr näher erläutern muss, was das bedeutet. Lauter leckere, frische Lebensmittel waren in den entsprechenden Geschäften zu kriegen. Wir haben dann auch hier problemlos wieder eine volle Gasflasche bekommen um sie an Bord in unsere Gasflasche umfüllen zu können. (Falls ich dass noch nicht erwähnt haben sollte: Benno kann in jedem Land mit jedem Anschluss unsere Gasflaschen füllen.)
Aber dann kündigt sich eine Wetteränderung an und wir glauben, dass wir dann in Rangiroa nicht besonders gut aufgehoben sind. Letztes Jahr im September sind hier bei so einem Wetter einige Boote gestandet. Tikehau ist ein wesentlich kleineres Atoll und bei dem erwarteten Wind werden wir dort eher einen geschützten Ankerplatz finden. Also auf nach Tikehau.
Die Ausfahrt durch den Avatoru Pass in der Nordostecke von Rangiroa von haben wir zeitlich gut getroffen und auch die Einfahrt in den Pass Tuheiava in Tikehau hat ebenso problemlos geklappt. 
wir ankern direkt beim diesem Pass und können von dort bequem tauchen gehen. Und es ist tatsächlich ein toller Tauchplatz. Wir sehen außer den üblichen Haien, diversen Korallenfischen auch eine grüne Muräne, eine Schildkröte und das erste Mal auch unter Wasser einen Thunfisch. Sehr beeindruckend. 
Tikehau ist auch von der Landschaft gesehen wunderschön, aber leider können wir das nur einige Tage bei schönem Sonnenschein genießen. Dann kommt eine Schlechtwetterfront, die für ein paar Tage viele Wolken und auch manchmal Regen für uns bringt. Dieses Wetter stört uns nicht so sehr, aber mir tun die Touristen leid, die hier für viel Geld ihre kostbaren Urlaubstage verbringen. Für uns bedeutet das, dass wir für die Umschiffung der Korallenköpfe kein gutes Licht haben.
Aber wir haben ja einige Jahre Erfahrung in der sogenannten "Eyeball-Navigation" und wir können die Korallenköpfe immer rechtzeitig sehen und es gelingt uns, das Atoll Tikehau entgegen des Uhrzeigersinnes zu umrunden. Wir haben viele schöne Ankerplätze dabei entdeckt, aber auch uns hätte es mehr Spaß gemacht, wenn das Wetter sonniger gewesen wäre. 
Nach der Umrundung von Tikehau haben wir wieder direkt am Pass geankert und wir wären gerne noch einige Tage hier geblieben um noch mehr Tauchgänge zu machen, aber dann passt das Wetter plötzlich um bequem nach Moorea segeln zu können. Das lassen wir uns nicht entgehen und wir gehen kurz entschlossen Anker auf. Es ist nämlich normalerweise nicht so leicht von Tikehau nach Tahiti oder Moorea zu segeln und das ist auch mit ein Grund, dass Tikehau nicht von sehr vielen Seglern besucht wird. Wir haben während der ganzen Zeit hier nur zwei weitere Segelyachten gesehen.
In Moorea fällt dann der Anker in der Baie d'Afareaitu, ganz in der Nähe, wo auch unsere Freunde wohnen. Leider kommen in der Nacht heftige Fallböen und der Ankerplatz erscheint uns nicht mehr sicher. Also gehen wir Anker auf und segeln nach Tahiti, wo wir bei Taravao im Port Phaeton sehr geschützt liegen. Es ist viel Wind aus westlichen Richtungen angesagt und deshalb wollen wir hier ein paar Tage bleiben. 
Als diese Wetterstörung vorbei ist, weht wieder der Passat und wir segeln zurück nach Moorea. Hier werden wir uns aber nicht mehr so lange aufhalten, wir wollen dann doch irgendwann weiter nach Westen.

17. 05. 2014 - 28. 05. 2014 Moorea - Huahine - Raiatea - Tahaa
Wir bleiben tatsächlich nicht sehr lange auf Moorea. Hauptsächlich sind wir dieses mal nach Moorea gesegelt, weil wir unsere Freunde nochmal treffen wollen. Wir ankerten in der Opunohu Bucht und da haben wir natürlich auch noch mal einen Ausflug zu den Stachelrochen gemacht. Auf dem Rückweg von den Stachelrochen kommen wir an einer großen Gruppe von kleinen Delphinen vorbei. Sie springen wir verrückt in die Luft und drehen richtige Spiralen. Als sie dicht beim Dinghi sind, gehe ich ins Wasser und schnorchele mit ihnen. Sie sind gar nicht scheu und es macht großen Spaß, diesen eleganten Schwimmern zuzusehen. 
Aber dann heißt es Abschied nehmen. Schade eigentlich, denn es gefällt uns hier sehr gut, aber wir sind auch neugierig auf andere Inseln.
Wir gehen Samstag nachmittags Anker auf und freuen uns auf geruhsames Segeln durch die Nacht bis nach Huahine. Aber die blöde Windabdeckung, wie sie bei Inseln mit hohen Bergen ja oft anzutreffen ist, hat uns auch beim Absegeln von Moorea betroffen. Wenn mehr Wind gewesen wäre, hätte uns das nicht so beeinträchtigt, aber so mussten wir eine ganze Weile motoren, bis wir aus der Abdeckung raus waren. Aber dann war schönes Segeln bis Huahine angesagt. 
Unser erster Ankerplatz war in der Nähe von Fare, dem Hauptort der Insel. Wir finden nicht weit von der Riffkante einen Sandfleck, wo wir ankern können. Wir schnorcheln eine Weile und lassen den Tag so dahin plätschern. 
Nachmittags kommen plötzlich heftige Fallböen und dazu eine kräftige Strömung, die das Boot quer zur Windrichtung stellt und wir fühlen uns nicht mehr wohl an diesem Platz. Da es schon relativ spät am Nachmittag ist, reagieren wir sofort und fahren zu einem 5 sm entfernten Ankerplatz am Isthmus von Huahine. Dort haben wir dann eine geruhsame Nacht und am nächsten Tag erkunden wir die Umgebung. Es gibt hier in der Nähe eine verlassene 5 Sterne Hotelanlage, von der zwar nicht mehr viel erhalten ist, aber der Weg dorthin ist sehr schön und bietet einen tollen Ausblick. Die Farbenpracht von den verschieden Blautönen des Meeres fasziniert uns immer wieder und wir können uns nicht sattsehen daran. 
Unser nächster Ankerplatz ist die Bucht von Avea, wo wir gut und sicher liegen. Von hier aus fährt Benno mit dem Fahrrad um Huahine Iti. Huahine besteht nämlich aus 2 Inseln, die aber sehr dicht beieinander liegen und durch eine Brücke verbunden sind. Nach ein paar Tagen fahren wir wieder nach Norden zum Ort Fare, wo es einen Supermarkt direkt am Steg gibt. Das macht das Einkaufen sehr einfach und insbesondere schwerere Einkäufe sind so einfach an Bord zu schaffen. 
Von hier aus bietet es sich auch an, Ausflüge auf die Insel zu machen. Man kann Autos, Scooter und Fahrräder mieten und die Insel ist auch sehr schön und lohnt auf jeden Fall eine Besichtigung. Aber wir haben nicht so rechte Lust dazu. Wir denken an die Fallböen, die jederzeit und unvorhergesehen auftauchen können und wenn wir dann nicht an Bord sind...
Wir haben jedenfalls nicht die nötige Ruhe um uns alles anzusehen und lassen den Ausflug ausfallen. 
Wir trösten uns damit, dass wir ja schon vor einigen Jahren einen Hotelurlaub auf den Gesellschaftsinseln Französisch Polynesiens, auch auf Huahine gemacht haben und die Insel ausführlich besichtigt haben.
Das ist der Nachteil bei unserer Art zu reisen: man muss immer das Schiff an einem sicheren Ort wissen. Wir gehören nun mal nicht zu den Leuten, die ihr Zuhause wie einen alten VW-Bus achtlos irgendwo parken. 
Also kommt die Besichtigung von reinen Inlandsattraktionen manchmal etwas zu kurz, aber desto mehr genießen wir die Schönheiten, die sich einem nur von Bord aus erschließen.
Nach dem Einkauf geht es dann noch am gleichen Tag nach Raiatea. Wir fahren durch den Pass Iriru in die Lagune und finden auch gleich um die Ecke einen schönen Ankerplatz direkt an der Riffkante.
Nicht weit von uns liegt ein gestrandeter Katamaran und mittlerweile haben viele Fische diesen als neue Heimat in Beschlag genommen und das Schnorcheln hier macht uns Spaß. 
In die Bucht von Faaroa mündet das Flüsschen Aoppomau und es soll lohnenswert sein, dort einen kleinen Ausflug hin zu machen. Damit wir nicht so weit mit dem Kajak paddeln müssen, verholen wir uns dafür in diese Bucht. Schnell ist das Kajak bereit und wir paddeln recht weit in den Fluss hinein. Hier befindet sich auch ein verlassener botanischer Garten und vom Ufer des Flusses sehen wir viele schöne Pflanzen.
Da wir ruhiges Wetter haben, können wir am nächsten Tag direkt beim Marae Taputapuatea ankern. Es gibt dort sogar ein bequemes Dinghidock und von dort sind es nur ein paar Meter und wir können eine der wichtigsten Kultstätten Polynesiens besuchen.
Wir segeln anschließend im Uhrzeigersinn fast um die ganze Insel innerhalb des geschützten Riffes und finden noch viele schöne Plätze. 
Nur einmal müssen wir an der Westseite von Raiatea aus dem Pass Toamaro raus und beim Pass Rautoanui wieder rein. Viele Boote treffen wir hier nicht an, die meisten sind wohl im Norden bei der Hauptstadt Uturoa. 
So ist es dann auch und als wir dort ankommen, sehen wir die Pacific High am Stadtdock liegen. Wir haben uns zuletzt im vergangenen Jahr getroffen und haben uns natürlich viel zu erzählen. 
Leider ist für die nächsten Tage viel Wind angesagt und wir kaufen noch schnell ein und segeln dann nach Tahaa, wo wir beim Motu Mahaea einen nach fast allen Richtungen geschützten Ankerplatz finden. 
Hier gefällt es uns so gut, dass wir ein paar Tage an diesem Platz bleiben wollen.

28. 05. 2014 - 18. 06. 2014 Tahaa - Bora Bora - Maupiti
Die Tage in Tahaa vergehen recht geruhsam. Gegen den Uhrzeigersinn segeln wir um Tahaa und finden auch auf der Westseite einen guten Ankerplatz auf einer großen Sandfläche ohne Korallenköpfe. In der Nähe befindet sich ein 5-Sterne Hotel, wo ein Internet Spot ist und auch ein Korallengarten, wo man schön schnorcheln kann. Eines späten Nachmittags tummeln sich an unserem Ankerplatz sogar ein paar Mantas. Hier kann man es also aushalten. 
Aber nichts desto Trotz machen wir uns nach ein paar Tagen auf nach Bora Bora. 
Schnell noch mal nach Uturoa auf Raiatea um einzukaufen und um uns von unseren Freunden zu verabschieden und dann geht es weiter.
Es ist sehr wenig Wind, aber unsere Belena segelt ja schon, wenn fast kein Wind herrscht. Für mich ist das mit das schönste Segeln, wenn wir so übers Wasser gleiten und so segeln wir gemütlich die paar Meilen bis Bora Bora.
Wir haben gelesen, dass die alten polynesischen Navigatoren eine Insel schon von weitem erkennen, weil die Unterseite von Wolken dann grünlich die Farben der Lagune widerspiegelt. Dieses Phänomen haben wir beim Annähern an Bora Bora das erste Mal selbst gesehen, obwohl wir natürlich die Insel wegen des hohen Berges sowieso schon gesehen haben. 
Beim Ankommen in Bora Bora erwischt uns leider ein Squall, aber er zieht schnell vorbei und wir finden im Südosten beim Hilton Hotel und beim Motu Toopua einen schönen Ankerplatz. Dank unserer geringen Tiefe können wir auf der Sandfläche, die dem Korallenriff vorgelagert ist, im flachen Sand auf 1,4 Metern Tiefe ankern. Wir genießen das klare Wasser und beobachten die Stachelrochen, die um uns herumschwimmen. 
Wir wollen laut Empfehlung unserer Seglerfreunde auf die Ostseite von Bora Bora, aber da wir nicht um die Südspitze segeln können, da es dort selbst für unseren geringen Tiefgang zu flach ist, segeln wir im Uhrzeigersinn um die Nordspitze Bora Boras. In der Nähe eines Ressorts ankern wir, da wir am nächsten Tag mit den Mantas schnorcheln wollen, die sich hier oft aufhalten. 
Wir haben Glück und sehen die Mantas und sind sogar alleine hier im Wasser, obwohl dieser Platz sehr stark von Touristenbooten frequentiert wird. 
Später gehen wir Anker auf und fahren noch weiter in den Süden bis es nicht mehr weitergeht. Hier ankern wir wieder knapp unter 2 m Tiefe im türkisblauen Wasser. Wir machen Ausflüge mit dem Dinghi und gehen natürlich auch an den empfohlenen Stellen schnorcheln. Aber so schön der Ankerplatz an sich ist, uns ist es hier viel zu viel Betrieb, so wie wir es bisher an allen Ankerplätzen auf Bora Bora erlebt haben. Jetskis gehen uns auf die Nerven, ständig fahren Wassertaxis durch die Gegend und nicht zu vergessen der Transport von Hotelgästen.
Wir finden einen ruhigeren Platz ganz im Südosten vor dem Motu Taurere. Hier ist zumindest kein Hotel und somit herrscht etwas weniger Betrieb in unserer unmittelbaren Umgebung.
Die Maikai Marina wurde uns von vielen empfohlen und wir wollen die letzten Tage dort verbringen. Dort kann man sein Dinghi sicher parken (ansonsten ist das nicht so einfach in Bora Bora), der Supermarkt ist nicht weit, die Marina bietet einige Annehmlichkeiten wie freies Internet und einige Segler treffen sich auch immer dort zur Happy Hour. 
Wir nutzen die Gelegenheit und fahren von hier aus mit dem Fahrrad um die gesamte Insel rum, gehen gelegentlich essen (auch in das berühmte Restaurant Bloody Mary's) und Benno besteigt sogar mit ein paar Seglern den Mt. Pahia. Das war allerdings sehr anstrengend, aber die Sicht auf die Lagune war ganz gut.
In Bora Bora hat es einigen unserer Seglerfreunde recht gut gefallen und einige fanden es nicht so toll. 
Wir schließen uns eher der zweiten Gruppe an. Zwar ist die Insel landschaftlich sehr schön, aber uns ist hier viel zu viel Tourismus mit all seinen negativen Seiten. Die meisten Ankerplätze fanden wir auch nicht so toll, weil wir morgens schon von Motorenlärm geweckt wurden oder durch den Schwell, den vorbeifahrende Boote verursachten. 
Unterm Strich ist dies also die Inseln, die uns in ganz Polynesien am wenigsten gefallen hat. Wir nutzen noch mal intensiv die Internetmöglichkeiten, denn wenn wir Bora Bora verlassen, werden wir für längere Zeit keinen Internetzugang mehr haben. 
Als wir also diesbezüglich alles erledigt haben und auch das Wetter passt, freuen wir uns, dass es jetzt endlich weitergeht und wir segeln die knapp 30 Seemeilen bis Maupiti, unserer nächsten Insel.

22. 06. 2014 - 05. 07. 2014 Maupiti - Mopelia - Suwarrow 
So wenig uns Bora Bora aus den Socken gehauen hat, umso begeisterter sind wir von Maupiti. Diese Insel erinnert von der Landschaft stark an Bora Bora, es gibt auch eine bergige Insel mitten in der Lagune und manche bezeichnen Maupiti auch als Mini-Version von Bora Bora. Aber es hat sich seinen Charme bewahrt! Alle Leute grüßen uns freundlich und wir fühlen uns hier sehr wohl. Wir besteigen auch einen der Berge und die Aussicht ist phänomenal! Benno kennt ja auch den Ausblick vom Mt. Pahia in Bora Bora und er findet es hier sehr viel schöner. Der Weg ist nicht so anstrengend, aber die Aussicht ist durch den größeren Rundumblick viel, viel besser. 
Die Insel ist schon touristisch erschlossen, es gibt mehrere kleine Pension, aber keine großen Hotelanlagen und keine Jetskis. Man kann mit dem Fahrrad die Insel umrunden und selbst zu Fuß ist das in 3 Stunden zu schaffen. 
Besonders gut hat uns das Schnorcheln mit Mantas gefallen, die in der Nähe unseres Ankerplatzes eine Putzerstation haben und die wir hier jeden Morgen angetroffen haben. Wir sind auf den umgebenden Motus herumspaziert und haben auch auf der Luvseite von Maupiti schöne Schnorchelerlebnisse gehabt. 
Viele Segler scheuen die Fahrt nach Maupiti und Mopelia, weil in den entsprechenden Segelhandbüchern diese Pässe als sehr schwierig dargestellt werden. 
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass das Wetter und die damit verbundenen Bedingungen weitaus wichtiger sind, als die Lage oder Größe des Passes und wir glauben, dass bei passenden Wind- und Wellenbedingungen die Pässe nicht so schwierig sind wie in den Unterlagen dargestellt.
Als wir nach Mopelia weitergefahren sind, haben wir uns auch wieder Wetterbedingungen ausgesucht, was die Segelei dorthin sehr angenehm gestaltet hat. Wir hatten eine schöne Nachtfahrt und kommen morgens gut ausgeruht am Pass in Mopelia an. Beim Pass selbst gab es keinen Schwell und keine Wellen im Pass, aber die Einfahrt war trotzdem spannend. Der Pass ist nicht sehr breit, rechts und links konnte man beim Reinfahren gut die scharfen Riffkanten sehen. Wir hatten starke Gegenströmung, aber es war nie wirklich gefährlich. Es sei denn, ein Motor hätte bei der Passeinfahrt versagt. Dann hätten wir der Seeadler von Graf Luckner Gesellschaft leisten können.
Nach dem Pass sind wir quer über die Lagune gefahren und haben uns bei der Familie von Hio vorgestellt. Wir wurden schon erwartet, da uns andere Segler schon angekündigt hatten. 
Hio lebt hier mit seinen Schwestern und seinen Eltern und die ganze Familie ist sehr gastfreundlich. Wir haben selten so glücklich und ausgeglichen wirkende Menschen kennen gelernt. 
Wir hatten hier eine wunderschöne Zeit. Wir sind mit Hio öfter zur Seeadler tauchen gegangen, und haben bei der Gelegenheit sogar eine Kanonenkugel der Seeadler geborgen. Erst wollte Benno sie auf Belena mitschleppen, aber dann haben wir sie doch bei Hio gelassen, weil sie uns zu schwer war. Wir haben Hio auch beim Fischen begleitet und wurden auch mehrfach von der Familie zum Essen eingeladen. Vorab gab es immer zur Begrüßung eine frische Trinkkokosnuss und dann gab es meistens Langusten, Kokoskrabben und Palmherzensalat und zwar so viel und so üppig, dass wir beim besten Willen nicht alles aufessen konnten. Man hat uns dann mehrere Langusten zum Mitnehmen eingepackt. Unglaublich!
Wir haben uns aber auch sonst auf dem Atoll umgesehen und auch andere Inseln besucht. Eine davon war Tavae, die nur oder in erster Linie von Vögeln bewohnt ist. Wir haben viele Vögel beim Brüten entdeckt, aber auch kleine wollige Küken gesehen bis zu den Jungvögeln, die zwar schon das Fliegen versuchen, aber es noch nicht wirklich beherrschen.
Dort haben wir auch die Crew der Iguana wieder getroffen, die wir in Apataki im November letztes Jahr kennengelernt haben und kürzlich auf Bora Bora wieder getroffen haben. Sie hatten engeren Kontakt zu Hina und ihrem Cousin Edgar im Süden der Hauptinsel geknüpft und da sie in der vorherigen Nacht Langusten ohne Ende gefangen hatten, haben sie uns gebeten, heute doch an ihrem Barbecue teilzunehmen. So was lassen wir uns natürlich nicht zweimal sagen und wir hatten auch hier einen sehr schönen Abend mit netten Menschen. Das das Essen sehr lecker war, brauche ich doch nicht extra zu erwähnen, oder? Es gab außer Langusten auch Poisson Cru, natürlich mit frisch gepresster Kokoscreme und rohem Fisch als Sushi mit Wasabi, Soja Soße und auch noch einer leckeren Sitarki Pilzsoße. 
Aber so gerne wir auf der einen Seite ewig hier bleiben wollen, so sehr zieht es uns andererseits auch weiter. Also segeln wir wieder die paar Meilen nach Norden zu dem Platz, wo Hio und seine Familie wohnen. 
Wir haben uns ein letztes Mal zu einem gemeinsamen Essen getroffen und dann war es leider mal wieder Zeit Adieu zu sagen.
Wir wurden mit wirklich sehr aufwendig gestalteten Muschelketten verabschiedet, aber auch das leibliche Wohl wurde nicht vergessen. Neben einem kompletten Palmherzen bekamen wir mehrere Langusten, Kokoskrabben und filetierte Fische eingepackt.
Wir haben uns natürlich entsprechend revanchiert und hoffen, dass wir irgendwann wieder auf dieses wunderschöne Atoll zurück kehren können. 
Es fällt uns oft schwer, Antwort auf die Frage zu geben, wo es uns denn am besten gefallen hat. Aber diesmal ist es ganz einfach: Maupiti und Mopelia haben uns mit Abstand am besten in Französisch Polynesien gefallen. 
Maupiti, eine Insel der Gesellschaftsinseln mit Berg und Lagune, also die Kombination von den Vorteilen der Marquesas und den Tuamotus. Und Mopelia hat uns nochmal an die Tuamotus erinnert, es ist ein schönes kleines Atoll und am besten daran sind seine liebenswürdigen Bewohner, die uns soviel Gastfreundschaft entgegengebracht haben. 
Auf der Fahrt nach Suwarrow fangen wir noch einen großen Mahimahi und nachdem wir die Filets eingefroren haben, ist nicht mehr wirklich viel platz neben den Langusten und Kokoskrabben und Fischfilets aus Mopelia und natürlich haben wir auch noch nicht alles Fleisch und Gemüse und die Eiscreme aus dem Gefrierschrank aufgegessen, was wir zuletzt in Bora Bora eingekauft haben. 
Aber die nächsten Wochen wird es für uns keinen Supermarkt geben und so wird schon alles seinen vorgegebenen Weg gehen. 
Wir haben zu Beginn auf dem Weg nach Suwarrow wenig Wind, was zwar sehr angenehmes Segeln für uns bedeutet, aber Benno muss oft die Segel wechseln. Erst Spinnaker setzen, dann Spinnaker weg, dann Genua und Großsegel hoch, dann Großsegel wieder runter und 2 Vorsegel nach Art der Passatsegel gesetzt und so weiter. 
Aber wir hatten während es ganzen Törn keine Squalls und immer herrliches Segeln und so kommen wir ausgeruht in Suwarrow an. 
Wir dürfen hier maximal zwei Wochen bleiben und ich denke, das werden wir auch tun.

05. 07. 2014 - 20. 07. 2014 Suwarrow - Apia/Samoa
Als wir in Suwarrow ankommen, begrüßt uns gleich Harry, der die One-Man-Show als Ranger, Vertreter von Customs, Immigration und auch Biodiversity Officer bietet.
Er kommt zu uns an Bord und wir erledigen den Papierkram. Alles in einer sehr entspannten und freundlichen Atmosphäre, kontrolliert wird nichts und nach einer Stunde inklusive nettem Plaudern sind wir auf den Cooks-Inseln einklariert.
Außer uns liegt nur ein Boot am Ankerplatz, später kommen noch drei Boote dazu, eine angenehme Anzahl. Der Ranger Harry hat uns erzählt, das hier auch schon mal 32 Boote gleichzeitig geankert haben. Nee, das ist nix für uns. 
Mit unseren 5 Booten waren aber auch 5 Nationalitäten vertreten. Außer uns noch Amerikaner, Kanadier, Australier und Franzosen. Ein paar Tage später kamen noch 2 Boote dazu, aber mehr wurden es zum Glück nicht.
Hier gibt es auch einen Manta-Spot und wir sind jeden Tag zum Schnorcheln mit diesen tollen Tieren gefahren. Auch hier sind sie nicht zum Fressen vor Ort, sondern lassen sie sich putzen und wir haben hier sogar einen völlig schwarzen Manta gesehen. Er hatte überhaupt nichts weißes an sich, keinen weißen Bauch und kein weißes Maul. So was haben wir noch nie gesehen, ist wohl eine ziemliche Rarität. 
Wir sind oft auf Anchorage Island herumspaziert und haben auch mit den anderen Seglern und Harry einiges unternommen. Schön waren immer die Grillabende auf der Insel, wo jeder was zum Essen mitbrachte, es aber auch immer frisch gefangenen Fisch und Kokoskrabben gab. Ein besonderes Spektakel war immer, wenn Harry die Haie auf der Luvseite mit den Fischabfällen gefüttert hat. Die kamen schon massenhaft angeschwommen, wenn er nur am Ufer gerufen hat. 
Einmal hat Benno 15 Schwarzspitzenhaie rund um Belena gezählt, während ich gerade gekocht habe. Ob das Zufall war, oder ob die das riechen und hoffen, dass etwas von Bord fällt? Harry hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass man hier am Ankerplatz keine Essensreste ins Wasser werden solle, aber da hält sich wohl nicht jeder dran.
Mit den Haien ist übrigens nicht immer zu spaßen. Hier in Suwarrow ist ein Boot angekommen, dessen Skipper in Mopelia harpuniert hat und den Fisch gleich ins Dinghi geworfen hat. Blöd war, dass ein Grauhai auch scharf auf den Fisch war und voll in die Gummihaut des Dinghis gebissen hat. Dumm gelaufen, Dinghi kaputt, aber die Insassen haben es noch irgendwie an Land geschafft. Aufregend!
Ansonsten haben wir relaxt und auch viel gelesen. Natürlich auch das Buch von Tom Neale, der dieses Atoll bei Seglern bekannt gemacht hat, da er hier einige Jahre ganz alleine gelebt hat. 
Die zwei Wochen verfliegen im Nu und als das Wetter passt, geht der Anker hoch und wir segeln weiter nach Western Samoa. Sorry, es heißt seit einigen Jahren schon Samoa, aber wird immer noch bei vielen zur Abgrenzung gegen American Samoa so genannt. 
Da Benno sich immer gut über die Wetterverhältnisse informiert und mittlerweile viel Erfahrung bei der Interpretation der Wettersituation gesammelt hat, es es ihm auch diesmal gelungen, für uns ein angenehmes Wetter zum Segeln rauszusuchen. Wir warten einfach solang, bis das Wetter uns gefällt und so hatten wir wieder eine schöne Segelreise und sind entspannt und relaxt in Apia angekommen.
Nach unserem bisherigen Kalender war dies Sonntag, der 20. Juli, aber nach Samoa Kalender war schon Montag, der 21. Juli. Wir haben die Datumsgrenze erreicht und die Uhr um 24 Stunden vor gedreht.
Da in der Marina kein Platz für uns ist, ankern wir im Bucht vor der Marina. Dorthin haben die Offiziellen keine Lust raus zufahren und wir werden auf den nächsten Tag zum Einklarieren vertröstet. Macht nix. Wir kochen was leckeres, machen uns einen schönen Tag an Bord und warten halt bis morgen.

21. 07. 2014 - 11. 08. 2014 Apia/Samoa - Neiafu/Tonga
Nach einer Nacht vor Anker, verlegen sich ein paar der Segelboote in der Marina um Platz für uns zu machen. So wird eine große Box frei und wir können in die Marina fahren. Die Angestellten in der Marina sind sehr freundlich und hilfsbereit und rufen für uns die Behörden an, die auch gleich zum Einklarieren kommen. 
Erst kommt der Healthofficer, dann Customs und dann noch der Quarantänebeamte. Die ziemlich schwergewichtigen Burschen haben etwas Schwierigkeiten bei uns an Bord zu klettern, schaffen es aber dann doch. Auch hier geht das Einklarieren schnell und unkompliziert vonstatten, wird allerdings durch die Plauderei über dies und das etwas in die Länge gezogen. Lediglich die Immigrationsbeamten lassen sich nicht sehen, also fahren wir mit dem Taxi in die Stadt und erledigen diesen Punkt im dortigen Büro.
Nun können wir uns frei im Land bewegen und gehen auch gleich einkaufen. Ist ja schon eine Weile her, wo wir uns in einem Supermarkt vergnügen konnten.
Wir wollen etwa eine Woche bleiben und starten bald mit dem Sightseeing Programm. Die Stadt ist schnell besichtigt, aber es gibt viel Informationen im Tourist Office. Dienstag morgens und Donnerstag morgens gibt es in der Nähe auch eine Cultural Show. Hier wird vieles über die Gebräuche Samoas vermittelt, es gibt auch Tänze und sogar eine Kostprobe aus dem Umu, dem Erdofen. Besonders gut schmeckt uns hier Palusami, ein spinatähnliches Blatt, was zusammen mit Kokosnussmilch im Erdofen gegart wird. Wir suchen auch die Spuren von der deutschen Vergangenheit, da Samoa ja vor dem 1. Weltkrieg 14 Jahre unter deutscher Verwaltung stand. Wir finden auch einige Grabmäler von deutschen Soldaten, hauptsächlich Opfer eines Cyclones von 1889, als drei deutsche Kriegsschiffe vor Samoa ankerten und im Cyclone vernichtet wurden. Wir merken am Umgang mit uns, dass die Deutschen auch heute noch bei vielen Leuten hoch angesehen sind. Ist doch mal was!
Jeden Morgen, außer Sonntags marschiert kurz vor 9 Uhr auch die Polizeiparade zum Regierungsgebäude, wo die Flagge gehisst wird. Mit Marschmusik und alle in Lava Lavas gekleidet. So heißen die Pareos hier, die von Männern und Frauen getragen werden. 
Im Tourist Office wird uns auch ein individuell zugeschnittener Savai'i Ausflug vermittelt. Damit wir nicht die unnötigen Fährgebühren für das Auto bezahlen müssen, vermittelt uns Jade, die freundliche Dame im Touristoffice, ein Auto direkt auf Savai'i. So sind wir unabhängig, welche Fähre wir nehmen und müssen uns nicht mit dem Auto vorher anmelden. 
Wir klappern alle Sehenswürdigkeiten auf Savai'i brav ab und stellen fest, dass diese Insel eine der schönsten Inseln ist, die wir je gesehen haben. Alles ist sehr aufgeräumt und sauber und die Leute sehr herzlich. 
Ich möchte hier jetzt nicht ins Detail gehen, welche Sehenswürdigkeiten wir im Detail besucht haben, aber unsere Seglerfreunde von der Anni-Nad schreiben immer sehr schöne Berichte mit fantastischen Fotos und da möchte ich mal an dieser Stelle drauf hinweisen. Wir haben natürlich nicht das gleiche erlebt, aber die Erlebnisse ähneln sich doch sehr. 
Rita und Uli haben übrigens auch über Suwarrow berichtet und das auch etwas ausführlicher, als wir es üblicherweise tun. 
(www.anni-nad.de)
Wieder auf der Hauptinsel Upolu zurück, streifen wir jeden Tag in der Stadt umher. Mit den originellen Bussen sind wir auch viel unterwegs und wir mieten auch ein paar Tage ein Auto, um die Insel bequem zu besichtigen. 
Auch hier gefällt es uns sehr gut, obwohl die Insel nicht so ursprünglich ist wie die Nachbarinsel Savai'i.
Es ist auch mal wieder schön, die Gelegenheit zu haben gut Essen zu gehen und gegenüber der Marina ist ein Eissalon, der jeden Dienstagabend eine Tanzshow anbietet. Das lassen wir uns auch nicht entgehen und der samoanische Feuertanz hat es uns besonders angetan. Die Tänzer sind richtig gut und die Begeisterung der Gäste schlägt ebenfalls Funken. 
In der Zeit unseres Aufenthaltes weht der Wind teilweise sehr stark aus südöstlicher Richtung. Dies ist nicht sehr günstig für eine Segelreise nach Tonga in die Vava'u Gruppe, wo wir hin möchten. 
So werden aus der geplanten einen Woche letztendlich fast drei Wochen, bis uns der Wind passt und wir in Apia die Leinen in der Marina los werfen. So lange waren wir so seit ewigen Zeiten nicht mehr in einer Marina. Aber wir bereuen es nicht, dass wir hier so lange "hängengeblieben" sind. 
Wir hatten uns vorher in Apia bei den zuständigen Behörden eine Ankergenehmigung für viele Plätze geholt und das beste daran ist, dass wir schon ausklarieren können und trotzdem noch wochenlang im Land bleiben dürfen. Wirklich eine sehr großzügige Handhabung seitens der Behörden. So sind wir flexibel und können dann los, wenn uns das Wetter gefällt.
Wir segeln entlang der Nordküste gegen Westen und ankern noch im Osten von Savai'i, als auch schon das Wetter passt um nach Tonga aufzubrechen. 
Noch ein paar Tage vorher blies der Wind recht heftig aus Südost und hat für eine hohe See gesorgt, aber nun haben wir moderatere Bedingungen. Wir haben nun eine schnelle, aber doch komfortable Seereise nach Neiafu, des Hauptortes der Vava'u Gruppe in Tonga. 
Wir kommen am Sonntag an, aber da ist Tonga komplett geschlossen. Es gibt keine Möglichkeit einzuklarieren und wir ankern erstmal in einer Bucht außer Sichtweite der Ortes und treffen dort unsere Freunde von dem Katamaran Vela. 
Wir haben Marion und Holger schon 2007 in Lanzarote kennen gelernt und sind dann gemeinsam zu den Kapverdischen Inseln und auch in die Karibik gesegelt. Marion hat einen schönen Bericht über unsere gemeinsame Reise zu den Kapverden in einem Bericht in der Transocean Zeitschrift veröffentlicht. Zuletzt hatten wir uns Anfang 2010 in Panama in den San Blas Inseln getroffen und nun wieder in Tonga. Wie klein ist doch die Welt, aber wir freuen uns sehr, unsere Freunde nach so langer Zeit wieder zu sehen. 
Am Montag morgen dann, fahren wir an das Dock um offiziell einzuklarieren. Die Amtspersonen kommen an Bord, sitzen im Cockpit bei Cookies und Kaffee und nebenbei werden die nötigen Formulare ausgefüllt und die Stempel verteilt. Easy going. 
Dauert allerdings auch hier durch längere Plauderei einige Zeit, aber macht nix. Man heißt uns willkommen und wir freuen uns auf die Zeit im Königreich Tonga.

11. 08. 2014 - 05. 09. 2014 Neiafu/Vava'u Inseln - Pangai/Lifuka/Ha'apai Inseln
Schade, dass wir den König knapp verpasst haben, aber wir sind ja erst Sonntag hier angekommen und am Samstag war der König von Tonga in Neiafu zu Besuch. War wohl ein großes Ereignis mit vielen interessanten Veranstaltungen, aber man kann wohl doch nicht alles haben. Wir wollten lieber gemütlich nach Tonga segeln und die Segler, die ein paar Tage früher von Samoa nach Tonga gesegelt sind, haben uns berichtet, dass sie übelste Bedingungen mit hohen Wellen gegenan angetroffen haben. 
Die ersten Tage in Tonga verbringen wir in Neiafu und können noch einiges mit unseren Freunden von der Vela unternehmen. Schön ist, dass sie uns mit den Örtlichkeiten bekannt machen, z.B. wo man gut essen kann, wo es was zu kaufen gibt und vieles mehr. 
Dann heißt es Abschied nehmen, denn die Vela segelt nach Fidschi und wir schauen uns noch einige andere Inseln der Vava'u Inselgruppe an. Allgegenwärtig sind die Wale. Wir sehen fast jeden Tag welche und an manchen Ankerplätzen können wir den Gesang der Wale in unserer Koje hören. 
Wenn wir Segeln, müssen wir oft ausweichen, denn wir wissen nicht so genau, ob die Giganten wirklich alles so im Griff haben und und nicht etwa beim Auftauchen Belena rammen. 
Ansonsten ist es ein tolles Erlebnis, die großen Tiere zu beobachten, wie sie teilweise komplett aus dem Wasser springen oder immer wieder mit der Schwanzflosse aufs Wasser schlagen. Wir wissen jetzt auch, warum sie das tun. Das ist eine Art Bodybuilding. Insbesondere die hier geborenen Jungtiere müssen durch häufiges Springen ihre Muskeln aufbauen, damit sie den weiten Weg in die Antarktis problemlos schaffen. Die Alten machen's vor und die Jungen machen's nach. Wir können das oft beobachten, wie das immer wieder geübt wird. Hat man uns jedenfalls so erzählt und klingt ja auch einleuchtend.
Bevor man sie sieht, hört man sie oft schon schnaufen und die große Wasserfontäne aus dem Blasloch sieht man über eine große Distanz. 
Sehr gut hat es uns vor der Insel Kenutu gefallen, wo wir schöne Wanderungen gemacht haben. Der Weg führt durch den Wald bis zur Luvseite mit spektakulären Ausblicken auf die schroffe Küste. 
Schöne Spaziergänge haben wir auch auf der Insel Ovalau gemacht inklusive einer Inselumrundung.
Die Vava'u Inselgruppe ist übrigens touristisch gut erschlossen und viele Segler halten sich hier auf, aber man findet immer noch ein Plätzchen, wo man alleine ankert.
wir besuchen auch Elke und Werner, die Trans-Ocean Stützpunktleiter, die hier auf einer der Inseln ihr persönliches Paradies gefunden haben, nachdem sie die Segelei aufgeben haben. 
Die beiden stehen nun den vorbei reisenden Seglern mit Rat und Tat zur Seite und wir verbringen mit den beiden eine schöne 
Zeit. 
Nachdem wir fast alle Inseln besucht haben, segeln wir zurück nach Neiafu. Wir mieten uns ein Auto und erkunden die Hauptinsel mal von der Landseite aus. Auch mal ganz schön und das Wetter spielt auch mit. 
Natürlich kaufen wir nochmal richtig ein, denn wir wollen auf die doch mehr abgelegene Inselgruppe Ha'apai. Vorher melden wir uns bei Customs ab und gehen auch noch zu Immigration um uns die Genehmigung zu holen, weitere 4 Wochen hier in Tonga zu bleiben. 
Als wir in Neiafu weg segeln, sehen wir noch die Paul Gauguin, ein relativ kleines Kreuzschiff, dass wir bisher nur in französisch Polynesien gesehen haben. Vielleicht waren die das auch, deren Ankunft in Suwarrow angekündigt war. Harry, der Ranger dort, war zwar ganz und gar nicht davon begeistert, aber was soll's. Die Kreuzfahrtgäste wollen halt auch mal einen Blick auf ein kleines Südseeparadies werfen.
Wir machen noch einen Stopp in Maninita , eine Insel ganz im Süden der Vava'u Gruppe. Sehr idyllisch, wenn auch nicht ganz einfach durch die Riffe zum Ankerplatz zu gelangen. Bei Hochwasser kommt der Schwell um die Insel rumgelaufen und es ist etwas unruhig, aber auf einem Katamaran macht das ja nix. Wir wollen ja auch nicht lange bleiben, sondern gehen schon am nächsten Morgen Anker auf. Auf dem Weg in die Ha'apai Gruppe fangen wir doch noch einen Rainbowrunner und es gibt einige Portionen feinstes Fischfilet. So lassen wir uns das gefallen. 
Unser erster Ankerplatz ist nicht Pangai auf Lifuka, wo wir uns bei Customs wieder melden sollen, sondern wir machen einen Stopp vor Pukotala Point bei Ha'ano Island. So war die Strecke bequem bei Tageslicht zu bewältigen und am nächsten Tag geht es dann die paar Meilen weiter nach Pangai. Wir ankern vorm Ort und melden uns beim Customs Officer, so wie es gewünscht wird. 
Der nimmt unser mitgebrachtes Formular, steckt es in einen Ordner und wünscht uns einen schönen Aufenthalt. 
Das war's an Formalitäten. So trollen wir uns wieder, drehen noch eine Runde durchs Dorf und werden in der nächsten Zeit die Inselwelt der Ha'apai Inselgruppe erkunden.

06. 09. 2014 - 06. 10. 2014 Pangai/Tonga - Savusavu/Fidschi
Obwohl die ersten Tage hier in Tonga sehr regnerisch waren, hatten wir dann den Rest unserer Zeit hier durchgehend schönes Wetter. Die Temperaturen sind zwar nicht so hoch, wie wir das gewohnt sind und bei 22 Grad abends frieren wir schon ein wenig, aber es ist doch durchweg angenehm. Spät abends sitzen wir jedenfalls lieber drinnen im Salon bei Kerzenlicht und nachts schlafen wir unter einem flauschigen Plumeau. Die Wassertemperaturen könnten allerdings schon höher sein, aber auch daran gewöhnt man sich. Ist ja immerhin Winter hier, aber bald wird es ja wieder wärmer.
Wir haben uns Lifuka und den Hauptort Pangai angesehen. Der Ort ist letztes Jahr von einem Cyclone getroffen worden und wir sehen auch heute noch die Verwüstungen, aber überall wird wieder alles aufgebaut. Dort am Ankerplatz und später in Uoleva haben wir auch den in Frankreich bekannten Segler Antoine getroffen. Wir haben vor vielen Jahren mit Begeisterung im deutschen Fernsehen seine Dokufilme über die schönsten Gegenden der Welt gesehen, die er hauptsächlich mit seinem Boot "Banana Split" bereist hat. Dazu zählen sicher auch die Strände der Insel Uoleva, die bereits von vielen Reisemagazinen zu den Top 10 erklärt wurden. Und sie sind tatsächlich sehr schön. Wir sind kilometerweit dort entlang spaziert und können diese Einschätzung nur bestätigen.
Anschließend sind wir dann zu einem Ankerplatz zwischen den Inseln Uonukuhihifo und Uonukuhahake. Die Namen sind für uns im ersten Moment sehr lang und sehr unverständlich, aber wir haben gelesen, dass Uo Lobster heißt, Nuku heißt Heim oder Wohnort, hihifo Westen und hahake Osten. 
Jedenfalls war es dort auch sehr schön und wir haben lange Strandwanderungen gemacht. Wir haben aber keine Lobster gesehen, aber zugegebenermaßen haben wir auch nicht sehr intensiv danach gesucht. 
Eine weitere Insel, die uns in guter Erinnerung geblieben ist, ist die Insel Ha'afeva. Hier sind wir durchs Dorf gelaufen und haben einen netten jungen Mann kennen gelernt, der uns zu seinem Garten geführt hat und uns vieles daraus geschenkt hat. Wir haben Taro bekommen, die Wurzel samt Stengel und Blätter. Die Wurzel wird ähnlich wie Kartoffel verwendet, die Blätter ähneln dem Spinat und die Stengel kann man wie Rhabarber mit Zucker und Zitrone aufkochen und sie schmecken dann auch gut. 
Außerdem haben wir noch Yamswurzeln bekommen, frisches Chili, Bananen und Papaya. 
Dann geht es weiter, erst nach O'ua, dann nach Nomuka. Wir ankern zwischen Nomuka und Nomuka Iti, wo auch der letzte Ankerplatz der Bounty vor der Meuterei war. Kapitän Bligh wurde anschließend bei Tofua, einer Insel ein paar Meilen nordwestlich gelegen, mit 18 Leuten seiner Mannschaft in einem kleinen Beiboot ausgesetzt, mit dem er dann die Strecke bis nach Timor geschafft hat.
Bei uns an Bord gibt es keine Meuterei und wir erkunden die kleine Insel Nomuka Iti. Hier soll es mal ein Gefängnis gegeben haben und wir suchen die Ruinen, sind dabei aber leider nicht erfolgreich. Wir finden nur ein paar Schweine und ein gestrandetes Fischerboot und segeln bald weiter. 
Für uns ist dieser Ankerplatz auf 20° südlicher Breite übrigens der bisher südlichste Punkt, wo wir mit Belena waren. Unser Urlaub in der Antarktis zählt ja hier nicht. 
Erwähnenswert ist aber doch noch, das wir hier den einzigen Schwarzspitzenhai in ganz Tonga gesehen haben. 
Danach segeln wir wieder nach Norden und haben zwischen den Inseln Tofanga und Uonukuhahake geankert. Auch hier haben wir wieder schöne einsame Strandspaziergänge gemacht und haben sogar die Insel Tofanga umrundet. 
Hier haben wir auch das erste Mal am Strand den Bimsstein gefunden, der das Resultat von vulkanischer Aktivität ist. Dieser Stein schwimmt. Manchmal sieht man wohl unterwegs so viele davon, dass es wie ein Teppich wirkt. Wir haben sie bisher nur am Strand gefunden. 
Auch hier in der Ha'apai Inselgruppe gibt es Wale ohne Ende. Eigentlich ist es ja mittlerweile in Tonga verboten, auf eigene Faust mit den Walen zu schwimmen oder auch nur in deren Nähe zu kommen. Die kommerziellen Walboote machen da den Seglern ganz schön Stress und wollen das man ihre preislich völlig überzogenen Touren bucht. 
Aber in der Ha'apai Inselgruppe haben wir die Wale ganz für uns allein und können fast jeden Tag die Wale bei ihrem Fitness- und Muskelaufbautraining beobachten.(Ihr wisst ja: ganz aus dem Wasser springen, mit der Schwanzflosse aufs Wasser klatschen oder auch mit den Brustflossen.) Viele Segelboote sieht man hier nicht und kommerzielle Walboote gibt es auch nur wenige. 
So haben wir denn eines Tages Glück und eine Gruppe von Walen schwimmt direkt auf uns zu, während wir gerade ankern. Wir wollen sowieso gerade schnorcheln gehen und können die Wale auch unter Wasser sehen. Ein tolles Erlebnis! Es ist eine Gruppe von fünf Walen, erwachsene Tiere und Jungtiere, die zum Glück im Moment keine Gymnastikübungen machen, sondern gemächlich neben und unter uns schwimmen. 
Die Flughunde hätte ich fast vergessen. Unser allererster Ankerplatz hier in der Ha'apai Inselgruppe war ja bei Pukotala Point, dort soll es auch sehr viele Flughunde geben. Allerdings hatten wir bei unserem ersten Stopp hier keine Zeit genommen, weil wir uns bei den Behörden möglichst schnell melden wollten. Also müssen wir da wieder hin. Nachdem wir einen Einkaufstopp in Pangai gemacht haben und auch noch einen Zwischenstopp nördlich von Foa vor der Insel Nukunamo,
segeln wir nochmal nach Ha'ano nur um die Flughunde mal genauer in Augenschein zu nehmen. Gesehen haben wir ja schon öfter welche, aber diesmal sind uns auch ein paar brauchbare Fotos gelungen. 
Beim Schnorcheln sehen wir viele blaue Seesterne, wie wir sie schon oft hier in Tonga gesehen haben. Wir hören auch hier wieder den Gesang der Wale, aber leider sehen wir keine unter Wasser. Nun ja, der Walgesang ist ja über viele Meilen hörbar, aber immerhin sehen wir sie über Wasser plantschen und sie sind gar nicht so weit weg. 
Bevor wir hier weg segeln, geben wir noch unsere letzten tonganischen Pa'anga aus. Allzu viel Obst und Gemüse wollen wir nicht mehr kaufen, denn in Fidschi ist die Einfuhr von Obst, Gemüse und Fleisch verboten. 
Übrigens ist die Einkaufslage in Lifuka nicht so schlecht, wie wir es erwartet hatten. Es gibt einen Gemüsemarkt und einige chinesisch geführte Läden, die gar nicht so schlecht sortiert sind. Seit langer Zeit haben wir nicht mehr so schöne, gut haltbare, gut schmeckende und dazu noch billige Tomaten gekriegt. 
Worüber man sich so freuen kann... :-))
Das Ausklarieren geht einfach und schnell über die Bühne und kostet auch nichts. Wir werden herzlich verabschiedet und machen auch ein paar Abschiedsfotos wie von Freunden. Immerhin sind alle Beamte in Matten gekleidet und das allein ist schon ein Foto wert. 
Die Fahrt nach Fidschi führt uns auch an Tofua vorbei, der Insel, wo Kapitän Bligh von der Bountycrew in sein Beiboot gesetzt wurde. Da haben wir es doch besser! Wir segeln gemütlich nach Fidschi, Benno hat mal wieder moderate Segelbedingungen rausgesucht. 
Wir planen die Fahrt so, dass wir Montag morgens ankommen, denn so sparen wir die Overtime Gebühren. Das Geld geben wir lieber für was anderes aus. 
Als wir in die Bucht von Savusavu einlaufen, empfängt uns Fidschi mit Regen. Wir werten es mal als ein gutes Zeichen, denn in Tonga war das ja auch so und wir hatten anschließend wochenlang herrlichstes Wetter. 
Wir werden gleich an eine Mooring geleitet und die Behördenvertreter trudeln einer nach dem anderen ein. Alle sind freundlich und zuvorkommend und wir werden willkommen geheißen. 
Nachdem wir einklariert sind, gehen wir an Land erstmal zum Geldautomaten und dann zum Mittagessen. Das Essen ist preiswert und gut, also werden wir jetzt jeden Tag essen gehen. 
Viele unsere Freunde waren schon hier, sind zum Teil immer noch hier und wir sind demnach bestens mit Informationen versorgt. 
Eine Weile werden wir hier vor der Stadt liegen und danach wollen wir die Inselwelt Fidschis weiter erkunden. Doch davon mehr im nächsten Bericht.

06. 10. 2014 - 23. 10. 2014 Savusavu - Suva
Also gleich mal vorab: Fidschi gefällt uns sehr, sehr gut. Wir wollen hier bleiben solange es geht, Vorausgesetzt, es zieht kein schwerer Cyclone über die Insel, dann wollen wir lieber nicht hier sein. Aber hoffen wir mal das Beste!
Die ersten Tage in Savusavu waren wirklich sehr schön, wenn auch das Menschengewusel etwas ungewohnt für uns war, weil wir die letzte Zeit doch eher einsamere Plätze besucht hatten. 
Wir gehen jeden Tag essen, das schmeckt richtig gut und ist dazu auch noch billig. Die besten Tipps haben wir ja von unseren Freunden schon bekommen. Aber abends kochen wir doch manchmal selbst, immer essen gehen ist auch nix für uns. 
Kochen macht mir ja Spaß und die Auswahl im Supermarkt und auf dem Markt ist nicht schlecht und außerdem auch nicht teuer. 
Die Tage in Savusavu sind recht ausgefüllt. Erstmal sind ein paar behördliche Dinge zu klären wie Cruising Permit besorgen und die fälligen Gebühren vom Einklarieren bezahlen gehen. Wir denken auch darüber nach, hier eine Cyclone-Mooring zu buchen. Ist vielleicht nicht so schlecht. Aber es gibt ja auch noch die Mangroven, in denen man sich verstecken kann. Schauen wir mal, welche Informationen uns Curley dazu geben kann. Curley, ein Segler, der schon viele Jahre in Fidschi ist, gibt seine Erfahrungen gerne weiter und hält regelmäßig für neu angekommene Segler eine Art Seminar ab. 
Da es für Fidschi keine guten Seekarten gibt, die elektronischen Seekarten auch oft nicht stimmen und dazu die Riffe schlecht zu sehen ist, gilt Fidschi als kein einfaches Seerevier. 
Aber Curley versorgt die Segler mit Wegpunkten um sicher durch die Riffe navigieren zu können und auch über Land und Leute gibt er uns viele Informationen. 
Man ist hier noch sehr verwurzelt in den Traditionen und das Sevusevu ist ein wichtiger Teil davon, worüber wir auch vieles erfahren. Um es kurz zu erklären: man schenkt dem Dorfchef Jaqona Wurzeln, woraus Kava, ein leicht berauschendes Getränk hergestellt wird und anschließend wird man nach einer Zeremonie herzlich in die Dorfgemeinschaft aufgenommen. 
In der Stadt kaufen wir viel von dem Zeug in guter Qualität und zu angemessenen Preisen und versorgen uns reichlich für die anstehenden Besuche der Dörfer. Wir wollen schließlich lange in Fidschi bleiben und wollen auch gerne die Dorfgemeinschaften kennen lernen. 
In Savusavu treffen wir viele bekannte Segler und machen auch wieder neue Bekanntschaften. Und für gesellschaftliche Ereignisse wird auch gesorgt. Die Waitui Marina, an deren Mooring wir in Savusavu liegen, veranstaltet jede Woche eine Fijian Night und eine Indian Night. Es gibt leckeres Essen für kleines Geld und man trifft viele nette Segler. 
Die Fijian Night kriegen wir noch mit, aber am Samstag brechen wir dann doch auf um nach Osten zu segeln. Es ist Südwind angesagt und der macht das Segeln nach Osten angenehm. Das wollen wir doch nutzen. 
Wir segeln in einem Rutsch durch bis nach Viani Bay. Von hier kann man wohl schöne Tauch- und Schnorchelspots erreichen, aber Benno hat Probleme mit dem Ohr und da verschieben wir das erstmal. 
Wir segeln gemütlich wieder zurück nach Westen und schauen uns erstmal alle Hurricanholes an, die auf dem Weg liegen. 
In Fawn Harbour bleiben wir etwas länger. Wir haben im Dorf Naboko den Dorfchef aufgesucht und ihm unser Kavasträusschen überreicht. Er hat uns gebeten, Platz zu nehmen, hat das Kava entgegengenommen, es eingehend betrachtet, dann auf die Seite gelegt und dann hat er ein paarmal in die Hände geklatscht, was gemurmelt und uns willkommen geheißen. 
Das war nicht die ausführliche Kavazeremonie, aber uns war es recht so. Dieses Kavazeug sieht nicht wirklich appetitlich aus und soll so dolle auch nicht schmecken. Wir werden schon früh genug nicht drumherum kommen, uns die Brühe einzuverleiben. 
Anschließend wurden wir durchs Dorf geführt, durften die Kirche besichtigen und haben auch die Schule besucht. Wir dachten zuerst, die Schule sei schon aus, oder es seien Ferien, weil es so still war. Aber nein, die Schüler waren konzentriert bei der Sache. Kein Vergleich zu dem Lärmpegel, der einem aus deutschen Schulen entgegenschallt. 
Wir lernen die Lehrer kennen und die Schüler sind auch sehr an uns interessiert. Noch etwas scheu, aber die Lehrer versichern uns, dass die Kinder sie später mit einer Menge Fragen bombardieren werden. 
Einer der Lehrer sagt uns, dass seine Großmutter sich sehr freuen würde, wenn wir sie besuchen. Das tun wir dann später auch und lernen eine sehr nette, humorvolle alte Dame kennen. Wir unterhalten uns wirklich prächtig und besuchen sie fast jeden Tag. Zwischendurch werden wir auch mal zu den Hotsprings geführt, heißen Quellen, die etwas versteckt im Wald liegen. Es gibt einen heißen Pool, eine kalten und einen dazwischen. Hier ist es sehr idyllisch und wir haben viel Spaß.
Von Fawn Harbour gibt es auch einen Bus nach Savusavu, der zwar gute 2 Stunden für die nicht ganz so große Distanz unterwegs ist, aber die Fahrt ist ein Erlebnis. Da wir keine Tomaten mehr haben und auch das ein oder andere nachkaufen möchten, stehen wir morgens früh auf, denn der Bus fährt um 7 Uhr ab. Er hält überall auf Handzeichen und wenn es alle 10 Meter ist. Im Bus werden nicht nur Personen befördert, sondern auch Waren aller Art. Immer wieder hält der Bus kurz an, jemand reicht etwas in den Bus und später nimmt es jemand entgegen. 
Die Rückfahrt von Savusavu ist um 1 Uhr und wir haben vorher auch die Chance genutzt, wieder in dem Örtchen lecker essen zu gehen. Unterwegs steigen viele Schüler ein, aber alles ist ruhig und gesittet, bis natürlich auf die laute Musik, die der Fahrer hört und die Geräusche, die der Bus macht. 
Wir genießen unsere Zeit in Fawn Harbour sehr und als wir uns verabschieden, werden wir noch reich beschenkt. 
Dann segeln wir nach Koro Island, machen hier aber nur einen kurzen Stopp, weil wir weiter nach Suva wollen.
Suva ist erstmal ein Kulturschock für uns. Nicht, dass wir das vorher nicht wussten. Wir lesen ja gerne die Blogs von befreundeten Segler und insbesondere die Berichte der Segler, die uns etwas vorauseilen. So sind wir oft schon ganz gut informiert und wissen in etwa was uns erwartet. Wir ankern vor Royal Suva Yacht Club und treffen auch wieder unsere Freunde von dem Katamaran Vela. 
Suva ist eine moderne Stadt mit Geschäften jeder Art. Es gibt den kleinen Inder mit Krimskrams, aber auch tolle, schicke und teure Einkaufsmalls. Da ja auf einem Segelboot auch immer mal was kaputt geht oder man zusätzlich aufrüsten möchte, findet man hier auch tausend Möglichkeiten, wo man sein Geld lassen kann. Geben wir auf den einsamen Inseln so gut wie kein Geld aus (da es dazu keine Möglichkeit gibt), geht das Portemonnaie in Städten wie Suva ständig auf. Man kauft ein, geht essen und so weiter...
Aber ist auch mal schön. 
Allzu lange wollen wir aber nicht in Suva bleiben. Es zieht uns weiter auf die Westseite von Viti Levu. Dort ist es zwar viel touristischer, aber das Wetter ist besser. Nach den häufigen Regenschauer in Suva wollen wir nun dorthin.

26. 10. 2014 Suva - 23. 12. 2014 Bekana Island/Lautoka
Von Suva sagt man, es gebe eine nasse Saison und ein feuchte Saison. Wie auch immer, es reicht uns jetzt mit dem Regen. Also auf nach Westen. Wir erleben in Suva aber noch Diwali, das Lichterfest der Inder. 
Auf uns hat es wie eine Kombination von Weihnachten und Silvester gewirkt. Weihnachten, weil das Konsumverhalten wie in Deutschland vor Weihnachten ist und Silvester, weil es ständig Feuerwerke und Geknalle gab. Allerdings beschränkte sich die Knallerei nicht auf einen Abend, sondern es wurde auf mehrere Tage ausgedehnt. Die Häuser waren schön beleuchtet und Familie und Freunde haben zusammen gefeiert. 
Nachdem wir noch mit einem befreundeten Seglerpaar ein tolles Geburtstagsessen im Grand Pacific Hotel in Suva genossen haben, brechen wir auf nach Beqa. Auch dort schauen wir uns die empfohlenen Hurricanholes an, sind aber nicht so angetan. 
Auf der Westseite von Beqa bei der Insel Yanuca treffen wir wieder Freunde und verbringen gemeinsam einen netten Abend. Es regnet zwar hier schon nicht mehr so viel, aber wir wollen trotzdem weiter. 
Der Wind passt und wir kommen in einem Rutsch bis nach Momi Bay. Dann weiter nach Musket Cove/Malolo Lailai. Hier ist ein Resort mit Yachthafen und gegen eine geringe Gebühr werden wir hier Mitglieder auf Lebenszeit und können alle Einrichtungen wie Pool, Duschen und sogar eine Grillanlage benutzen. 
Denarau ist die Touristenhochburg schlechthin. Auf einer Halbinsel befindet sich alles, was das Touristenherz begehrt. Verschiedene Resorts, ein Golfplatz, mehrere Restaurants und auch Geschäfte. Allerdings unterscheiden sich die Preise doch erheblich vom dem, war wir bisher kennen gelernt haben. Ein Seidenpareo hätte mir gut gefallen, aber für umgerechnet 400 Euro? Nein danke! Aber es gibt auch einen Yachthafen und einen bequemen Dinghisteg und wir fahren öfter mit dem Bus nach Nadi. Außer einem Tempel gibt es hier keine großartigen Sehenswürdigkeiten, aber hier kaufen wir ein und gehen auch öfter in die einheimischen Lokale essen. 
Außer einem kurzen Abstecher nach Mana Island liegt Belena meist in der Nähe von Nadi, Denarau oder auch Lautoka. Hier in der Nähe gibt es Mangroven, in die wir verstecken können, wenn ein Cyclone über Fidschi zieht. Das erscheint uns nach vielen Gesprächen mit anderen Seglern, die hier schon einen Cyclone abgewettert haben, als die beste Option.
Benno hat auch wieder mal viel Arbeit mit Belena. Das ein oder andere wollen wir umrüsten, aufrüsten und da sind auch noch die ganz normalen Wartungsarbeiten. Wer sagt da bloß immer, wir seien Dauerurlauber und unser Leben bestünde nur aus Sun and Fun?
Aber wir wollen uns nicht beschweren, es geht uns gut und bis jetzt ist das Wetter auch noch schön. Drückt uns die Daumen, dass wir nicht von einem starken Cyclone gebeutelt werden! Jedenfalls beobachten wir die Wetterlage aufs genaueste. Aber trotz alledem lassen wir es uns gutgehen und freuen uns, das Weihnachtsfest und auch Silvester mit Seglerfreunden zu verbringen. 
Euch wünschen wir auch ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Jahr 2015.